September 2025
Glaube-Buchtipp
Olivier Tallec (Text & Ill.)
Ist Amsel tot?
Aus dem Französischen von Ina Kronenberger.
Hildesheim: Gerstenberg 2025.
40 Seiten. 15 Euro. Ab 5 Jahren.
ISBN 978-3-8369-6330-5
Eichhörnchen und sein bester Freund Pok sitzen gerne auf einem Baumstumpf und lauschen der Amsel. Doch plötzlich ist der Gesang weg und die Amsel liegt auf dem Weg. Sie bewegt sich nicht, macht keine Geräusche und bestürzt fragen die Freunde, ob sie tot sei. Behutsam nähern sich Text und Illustrationen der Thematik. Die warmen Töne auf den Doppelseiten erlauben eine Distanz, zeigen zwei Figuren, die sich empathisch der Amsel nähern und sie auch begraben. Auch das Ende erlaubt Gesprächsanlässe und Tallec gelingt es, das sensible Thema zu entfalten, ohne zu überfordern.
Liebe-Buchtipp
Kathrin Rohmann
Der Geräuschehändler bekommt Post
Mit Illustrationen von Jule Wellerdiek.
München: Knesebeck 2025.
48 Seiten. 16 Euro. Ab 5 Jahren.
ISBN 978-3-95728-949-0
Der Geräuschehändler ist zurück und hat neue Geräusche mitgebracht. Erneut kommen Kunden mit ungewöhnlichen Wünschen in den Laden, wie etwa die Langweile. Doch dann stellt ein Monster seinen Rucksack ab und der neugierige Geräuschehändler öffnet diesen … Was ist dein liebstes Geräusch? Gemeinsam mit dem Geräuschehändler entdeckt man eine neue Klangwelt und hört genau hin. Die Illustrationen entfalten die Klangwelt in den vielfältigsten Farben und machen das Vorlesevergnügen komplett!
Hoffnung-Buchtipp
Martine Letterie
Kinder von fern
Mit Illustrationen von Elena Cavion.
Aus dem Niederländischen von Andrea Kluitmann.
Hamburg: Carlsen 2025.
160 Seiten. 14 Euro. Ab 8 Jahren.
ISBN 978-3-551-55951-7
Vier Kinder, die aus unterschiedlichen Gründen ihr Zuhause verlassen und sich mit ihren Familien zu Fuß, durch die Kanalisation oder in Schlauchbooten auf den Weg nach Europa machen. Der Krieg nimmt ihnen fast alles und gerade diese Kontrastierung ist wichtig, um Verständnis und Empathie zu fördern und Vorurteilen individuelle Erlebnisse entgegenzusetzen. Erst nach Monaten oder Jahren kommen sie in den Niederlanden an, besuchen eine Schule und träumen von einer besseren Zukunft. Wie in Kinder mit Stern wendet sich Letterie in ihrem aktuellen Kinderbuch unterschiedlichen Schicksalen von Kindern zu, die Flucht und den Verlust von Heimat und Sprache erleben, und trotzdem ihre Träume behalten. Letterie gibt den Kindern, die viel zu wenig gehört werden, eine Stimme.