August 2024
Glaube-Buchtipp
Nora Krug
Im Krieg
Zwei illustrierte Tagebücher aus Kiew und St. Petersburg
Aus dem Englischen von Alexander Weber.
München. Penguin 2024.
128 Seiten. 28 Euro. Ab 12 Jahren.
ISBN 978-3-328-60325-2
In Zusammenarbeit mit einem russischen Künstler und einer ukrainischen Journalistin entstand eine beeindruckende Graphic Novel. Die beiden berichten über ihre Erfahrungen. Während die Journalistin Bombenangriffe erlebt, ihren Alltag bewältigen muss, kritisiert der Künstler den Krieg. Zwei Stimmen, die beide anonym bleiben müssen, schildern unterschiedliche Perspektiven und erzählen von ihren Gefühlen. Nora Krug, deren Illustrationen fast zurückhaltend wirken, gelingt das, was in den Nachrichten zu kurz kommt: Sie lässt unterschiedliche Menschen zu Wort kommen. Ein beeindruckendes und ein wichtiges Buch!
Liebe-Buchtipp
Enne Koens
Von hier aus kann man die ganze Welt sehen
Mit Bildern von Maartje Kuiper.
Aus dem Niederländischen von Andrea Kluitmann.
Hildesheim: Gerstenberg 2024.
208 Seiten. 17 Euro. Ab 10 Jahren.
ISBN 978-3-8369-6248-3
An einem Samstag findet Deetje einen Brief, macht sich auf die Suche nach dem Besitzer. Sie stellt Fragen, beobachtet und bemerkt Gemeinsamkeiten. Eindrucksvoll erzählt der Roman aus der Sicht der Neunjährigen von Freundschaften, Familien, der eigenen Herkunft und dem Gefühl der Andersartigkeit. Erneut ist der Autorin ein Roman gelungen, der existentielle Fragen des Miteinanders entfaltet und eine liebenswerte Heldin zeigt.
Hoffnung-Buchtipp
Anna Desnitskaya (Text & Ill.)
Ein Stern in der Fremde
Aus dem Russischen von Thomas Weiler.
Hildesheim: Gerstenberg 2024.
40 Seiten. 16 Euro. Ab 5 Jahren.
ISBN 978-3-8369-6309-1
Eine Mutter verlässt mit ihrer Tochter ihre Heimat, denn ein Krieg begann. Im neuen Land ist alles anders: Die Sprache, das Essen und selbst die Mutter wirkt verändert. Dann erinnern sich Mutter und Tochter an den leuchtenden Stern in ihrem früheren Zuhause, basteln einen neuen und plötzlich ist das neue Zuhause nicht mehr fremd. Das Bilderbuch erzählt behutsam vom Krieg und Exil; denn die Künstlerin befand sich, als der russische Angriffskrieg auf die Ukraine begann, mit ihrer Familie im Urlaub und sie kehrten nicht zurück nach Moskau. Der Stern gibt auch ihnen Hoffnung.