Das 21. Jahrhundert ist geprägt von Fluchtbewegungen aufgrund von Kriegen, Umwelt- und Hungerkatastrophen. Aktuell fühlen wir mit den Geflüchteten aus der Ukraine und dem Nahen Osten. Dies erinnert uns an unsere eigene Geschichte: von Kriegswintern, Familienerzählungen über Gewalt, Flucht und Vertreibung. Der Zweite Weltkrieg hat unendliche Traumata ausgelöst, die gerade heute wieder in vielen Familien sehr präsent sind. Ein Blick auf den Kinder- und Jugendbuchmarkt aber zeigt, dass – bis auf wenige Ausnahmen – die Themen Flucht und Vertreibung in Deutschland und seinen Nachbarstaaten vor allem in Klassikern zu finden sind. Im fiktionalen Bereich besser aufgestellt ist hier der belletristische Markt. Beispiele für diese unterschiedliche Präsenz der Themen Flucht und Vertreibung für erzählende Literatur finden Sie in unserer Empfehlungsliste.

Im Sinne der Identitäts- und Empathiebildung wäre es gerade jetzt wichtig, die deutschen Erfahrungen mit Flucht und Vertreibung in ihrem Spannungsfeld von Krieg, Besetzung, Zerstörung und Heimatfindung auch in aktueller Kinder- und Jugendliteratur zu diskutieren. Die 80. Jährung des Kriegsendes im Jahr 2025 böte hierfür geeigneten Anlass.

Die Empfehlungsliste gibt es hier zum Herunterladen.