Oktober 2024
Glaube-Buchtipp
Christina Laube
Anna
Was die Zeit nicht heilt
Mit Illustrationen von Mehrdad Zaeri.
Frankfurt am Main: FISCHER Sauerländer 2024.
64 Seiten. 16,90 Euro. Ab 12 Jahren.
ISBN 978-3-7373-7352-4
In kurzen Sätzen und eindrücklichen Illustrationen wird die Geschichte der Zwangsarbeiterin Anna und einer namenlosen Ich-Erzählerin geschildert. Geschickt wechseln Zaeri und Laube die Zeiten, zeigen die ältere Ich-Erzählerin, die sich erinnert. Ihre Traumata werden nicht verschwiegen, denn Zaeri nutzt dunkle Töne und offenbart mit wenigen Strichen die Gewalt des Krieges. Dann wiederum spielt er mit Licht, um in dem Grauen des Krieges die Zuneigung der Figuren darzustellen und von Freundschaft zu erzählen. Eine Graphic Novel, die berührt und lange beschäftigt!
Liebe-Buchtipp
Nina Daschewskaja
Mein freches Fahrrad Fridolin
Mit Illustrationen von Jewgenija Dwoskina.
Aus dem Russischen von Evelies Schmidt.
Stuttgart: Urachhaus 2024.
120 Seiten. 16 Euro. Ab 9 Jahren.
ISBN 978-3-8251-5405-9
Auch wenn sich Sewka beeilt, so kommt er immer eine Minute zu spät. Denn: Sewka ist ein Träumer, sieht Dinge und denkt sich Sachen aus. Als er schließlich ein Fahrrad bekommt, bemerkt er schnell, dass es Fridolin heißt und sprechen kann. Beide fahren durch die Stadt und entdecken viele Dinge. Sensibel und mit viel Gespür für den kindlichen Alltag erzählt die Autorin die Geschichte, in der die Kraft der Phantasie und der Freundschaft gefeiert wird. Warmherzig und mutmachend!
Hoffnung-Buchtipp
Andrej Bulbenko & Marta Kajdanowska
Elektrizität und Himmelsfische
Aus dem Russischen von Olga Radetzkaja und Henriette Reisner.
München: dtv 2024.
190 Seiten. 18 Euro. Ab 14 Jahren.
ISBN 978-3-423-64119-7
Ein ungewöhnliches Buch, das vom Krieg erzählt. Hinter den beiden Namen steckt das Pseudonym eines ukrainischen Schriftstellers und einer Schülerin. In der Rahmenhandlung übergibt ein sprachgewandtes Mädchen einem Schriftsteller ihre Aufzeichnungen mit der Bitte, diese zu publizieren. Die Binnenhandlung schildert die Flucht der Familie. Dort lernt man den Krieg in den grausamen Facetten kennen und begleitet die Familie auf ihrer Fahrt. Sprachlich herausragend und voller Anspielung greift die Lektüre drängende Fragen unserer Zeit auf, ohne hoffnungslos zu sein. Eine überzeugende Lektüre!