AUSSTELLUNGEN2019-07-08T23:21:52+02:00
VERANSTALTUNGEN & PROJEKTE

AUSSTELLUNGEN

„Pictoric Illustrators Club“

Wanderausstellung über ukrainisches Künstlerkollektiv

Mit einem kleinen Festakt wurde im September die Wanderausstellung Pictoric Illustrators Club über das gleichnamige ukrainische Künstlerkollektiv (PIC) in der Orangerie des Neuen Schlosses im oberfränkischen Bayreuth eröffnet. Begrüßt wurden die rund 15 Anwesenden, unter ihnen Bürgermeister Thomas Ebersberger (CSU), von Gudrun Brendel-Fischer, MdL, der Integrationsbeauftragten der Bayerischen Staatsregierung, die als Schirmherrin der Ausstellung fungiert. Sie hob die hervorragende Zusammenarbeit der Kooperationspartner hervor und freute sich sichtlich, dass die Ausstellung in ihrer Heimatstadt die erste öffentliche Station hat.

Dr. Claudia Maria Pecher, die Leiterin der Landesfachstelle für Büchereien und Bildung im Sankt Michaelsbund und Präsidentin der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur, bedankte sich beim Hausherren, der Bayerischen Schlösserverwaltung, vertreten durch Vorstand Hans-Peter Ströbel, besonders für die Möglichkeit, die Ausstellung in einem so prominenten Rahmen wie dem Neuen Schloss zeigen zu können. „Zusammen wollen und können wir einen Beitrag leisten gegen das Vergessen der schrecklichen Ereignisse“, erläuterte sie in ihrer Eröffnungsrede die Motivation der Initiatoren. Dr. Pecher stellte zudem die neue Broschüre „Kinder- und Jugendliteratur aus der Ukraine – Kinder- und Jugendliteratur gegen den Krieg“ vor, in der Interviews mit Expertinnen und Experten und Literaturschaffenden sowie Kinder- und Jugendbuchempfehlungen zum Frieden und gegen den Krieg zusammengetragen sind und die beim Sankt Michaelsbund bezogen werden kann.

DIE AUSSTELLUNG

Die Wanderausstellung Pictoric Illustrators Club wurde vom Sankt Michaelsbund und der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur auf den Weg gebracht und zeigt auf 13 Rollups Motive des 2014 gegründeten Künstlerkollektivs aus den beiden Werkreihen „Bilder gegen den Krieg“ und „YellowBlue“. Mit der Zusammenstellung der Motive werden sowohl Kultur und Leben der traditionellen und zeitgenössischen Ukraine als auch die Folgen des aktuellen Krieges ins Bild gesetzt. Die künstlerische Auswahl wurde von der Gründerin des PIC, Anna Sarvira, zusammen mit der Journalistin Ute Wegmann vorgenommen. Umgesetzt wurde das Projekt von Christine Paxmann vom Fachmagazin Eselsohr.

Die Ausstellung kann bayernweit von Interessenten aus Bildung und Politik gegen eine Spende an die Hilfsorganisation Blau-Gelbes-Kreuz entliehen werden. Informationen zur Ausstellung finden sich im Ausstellungs-Flyer.

Pictoric Illustrators Club - Die Ausstellung / Flyer U1
Broschüre "KJL aus der Ukraine" - "KJL gegen den Krieg"

EIN GEDICHT ZUM KRIEG

„молитва“ до / Харків

тільки виживи, тільки, благаю, виживи.
я познайомлю тебе із песом своїм – напіввижлою.
я познайомлю тебе із полем своїм закуріпленим,
з гінкго у парко, з Тоторо, донькою зліпленим.
тільки виживи, тільки, благаю, виживи.
ночі ще будуть колись розпашілими й ніжними,
нашими будуть і жодним страхам не належними.
небо і зорі – такими, як змалку, безмежними,
а не протятими смерчами, зітнуті градами.
так, з мого місця тобі неможливо зарадити,
не досягнути до тебе, і звідти не витягти.
так, мені хочеться лікті кусати і вити!
але натомість я сину читаю розхристану книжечку
й думаю, дихаю: виживи, Господи, виживи.

© катерина міхаліцина

„Gebet“ für Charkiw

Überleben, ich flehe dich an, einfach überleben.
Ich werde dir meinen Hund, einen Vizsla, vorstellen.
Ich werde dir das Feld mit den Rebhühnern zeigen,
den Park mit den Ginkgo Bäumen,
Totoro, eine Skulptur, gebaut von meiner Tochter.
Überleben, ich flehe dich an, einfach überleben.
Die Nächte werden wieder warm und zart sein.
Sie werden uns gehören, nicht mehr durchtränkt von Angst.
Der Himmel und die Sterne, sie werden wieder so sein wie
in unserer Kindheit, grenzenlos,
und nicht aufgewirbelt von Tornados,
zerschlagen von Hagel.
Ja, ich kann dir aus der Ferne nicht helfen.
Ich kann nicht zu dir kommen,
und ich kann dich dort nicht herausholen.
Ja, ich möchte meine Hände zum Himmel erheben und jammern,
aber stattdessen lese ich meinem Sohn ein zerknittertes Buch vor
und ich denke und ich atme: überleben, einfach überleben.

© Kateryna Mikhalitsyna in der Übersetzung von André Patten

Das Gedicht der Lyrikerin, Kinderbuchautorin und Übersetzerin Kateryna Mikhalitsyna (Member of Ukrainian PEN) wurde erstmals auf einer Solidaritätsveranstaltung der Literaturszene Köln e. V. und des Literaturhauses Köln am 6. März 2022 verlesen.

Logo Sankt Michaelsbund (2020)
Logo "eselsohr"
Integrationsbauftragte Bayern

LAUDATO SI’ – UNSERE SCHÖPFUNG BEWAHREN

ILLUSTRATOR:INNEN INTERPRETIEREN WERTE
IN AUSSTELLUNGS- UND MITMACH-PROJEKT

DEUTSCHE DIGITALE BIBLIOTHEK
AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG AM 24. OKTOBER 2021
TAG DER BIBLIOTHEKEN

Startbildschirm DDB-Ausstellung "Laudato si'"

Zur Ausstellung: Klick auf’s Bild! (Foto: DDB/Akademie KJL)

ZUM PROJEKT

Schöpfung, Umwelt und Nachhaltigkeit sind zentrale Themen unserer Gesellschaft, in Kirche und Welt. Die Achtsamkeit gegenüber sich selbst und seiner Umwelt sowie der Dienst am Nächsten haben insbesondere in Zeiten der Pandemie in allen Lebensbereichen noch einmal vermehrt an Aufmerksamkeit gewonnen. „Dies zeigt sich auch auf dem Kinder- und Jugendbuchmarkt ebenso wie in Schule und Bücherei. Nachhaltigkeit und globales Umweltverstehen sind übergreifende Themen in der Vermittlung von Kompetenzen. Insbesondere die Bücherei als Ort der Nachhaltigkeit erfüllt beste Voraussetzungen, ein geeigneter Ort der Begegnung und des Austauschs im Sinne der Entwicklungsziele, wie der Bekämpfung von Armut, der Förderung von Gleichbehandlung und hochwertiger Bildung, dem Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit sowie der Ausbildung von Umweltverstehen und Schöpfungsverantwortung, zu sein“, sagt Dr. Claudia Maria Pecher, Präsidentin der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur und Leiterin der Landesfachstelle für Büchereien und Bildung im Sankt Michaelsbund.

2021 hat der Vatikan eine neue Aktionsplattform für Umweltschutz ins Leben gerufen. Diese ist weltweit angelegt und formuliert konkrete Impulse zur Bewahrung der Schöpfung. Um möglichst viele Menschen zu erreichen, werden verschiedenste Lebensbereiche eingebunden. Es wurden sieben Ziele dargelegt, die vom Schutz vor Armut, über Fragen des ökonomischen Wandels bis zur Förderung von Umweltbewusstsein reichen. Auch die Arbeitsgruppe für ökologische Fragen der Deutschen Bischofskonferenz spricht in ihrer Arbeitshilfe Vom Wert der Vielfalt und sieht „Biodiversität als Bewährungsprobe der Schöpfungsverantwortung“. Am 25. Oktober informiert der neue Klima- und Umweltschutzbericht der Deutschen Bischofskonferenz über den Stand des Schöpfungsengagements in den deutschen Bistümern.

DIE BROSCHÜRE

Viele der angeführten Ziele finden sich in Kinder- und Jugendbüchern. Dabei spielt die Bedeutung von Illustrationen in einer vornehmlich visuell geprägten Welt schon etwa mit dem Bilderbuch eine wichtige Rolle. Aus diesem Grund haben die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur, der Sankt Michaelsbund und das Eselsohr – Fachzeitschrift für Kinder- und Jugendmedien Künstlerinnen und Künstler zu ihren Bildwelten befragt. Entstanden ist eine 72-seitige Broschüre mit dem Titel Unsere Schöpfung bewahren. Illustrator:innen interpretieren Werte, in der zahlreiche Illustrationen aus Mappen, Einzelwerken sowie Bilder- und Kinderbüchern vorgestellt werden.

DIE VIRTUELLE AUSSTELLUNG

Die Ausstellung Laudato siʾ – Unsere Schöpfung bewahren kann überdies in der Deutschen Digitalen Bibliothek virtuell besucht und auf der eigenen Homepage verlinkt werden.

DIE AUSSTELLUNG VOR ORT NUTZEN

Broschüre und Plakate sind gegen Versandpauschale per E-Mail an die Geschäftsstelle der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur zu bestellen. Herzliche Einladung also zur regen Beteiligung möglichst vieler Büchereien, Kitas und Schulen an dem Projekt!

Passend zur Broschüre gibt es ein Buchverzeichnis, zehn Plakate und Malvorlagen als Downloadmaterialien, womit durch Ausstellungen oder Mitmachaktionen auf Büchereien, Kitas und Schulen als kreativ-schöpferische Wirkungsstätten aufmerksam gemacht werden kann.

Tipp: Die Bücher, aus denen Illustrationen in der Ausstellung und in der Broschüre gezeigt werden, hat der Sankt Michaelsbund hier zusammengestellt.

Die Broschüre zur Ausstellung

Die Präsentation der Mitmachmaterialien zur Ausstellung "Laudato si'" / Foto: Sankt Michaelsbund

Die bayerische Ehrenamtsbeauftragte Eva Gottstein, Akademiepräsidentin Dr. Claudia Maria Pecher, Ordinariatsdirektorin Dr. Sandra Krump und Stefan Eß, Geschäftsführender Direktor des Sankt Michaelsbundes, präsentieren die Plakate für die Ausstellung vor Ort.

Foto: Sankt Michaelsbund

STIMMEN ZUM PROJEKT

Große Freude über das Projekt zeigt Stefan Eß, Geschäftsführender Direktor im Sankt Michaelsbund: „Mit dem Projekt Laudato siʾ kann auf anschauliche Weise der Mehrwert der katholisch-öffentlichen Büchereiarbeit gezeigt werden: die Fundierung in der christlichen Wertekultur. Wie aktuell diese ist, sieht man am Themenkomplex Umweltschutz und Schöpfungsbewahrung eindrücklich.“

Dr. Sandra Krump, Ordinariatsdirektorin und Leiterin des Ressorts Bildung im Erzbischöflichen Ordinariat München und Freising, bringt Broschüre und Ausstellungsplakate bereits in ihren Bildungseinrichtungen zum Einsatz. Für sie steht fest: „Schöpfungsverantwortung ist kein Modethema – für die Menschheitsfamilie nicht, weil das Leben vor allem der kommenden Generationen entscheidend dadurch geprägt sein wird, wie sich der Klimawandel weiterentwickelt; für uns Christen nicht, weil wir die Welt als Gottes Schöpfung betrachten, in der wir selbst als Geschöpfe Gottes leben dürfen. Die Frage nach dem Umgang mit der Schöpfung ist deshalb von herausragender Bedeutung für eine christlich geprägte Erziehung. Alles, was wir tun können, um ein Hineinwachsen der Kinder in eine von Nachhaltigkeit geprägt Haltung zu ermöglichen, sollten wir tun. Deshalb unterstütze ich das Laudato siʾ-Projekt sehr gerne!“

Die Büchereien des Sankt Michaelsbund werden von über 13.000 Ehrenamtlichen unterstützt. Eva Gottstein, MdL, Beauftragte für das Ehrenamt der Bayerischen Staatsregierung, sieht Büchereien als unverzichtbare Orte nachhaltiger Entwicklung, für die dieses Projekt geradezu maßgeschneidert ist. Sie kommentiert: „Büchereien tragen zur Wertebildung in unserer Gesellschaft bei. Ohne die ehrenamtliche Unterstützung wäre an vielen Orten das breite Angebot der Bibliotheken in diesem Umfang nicht möglich. Das Gesamtprojekt und die Ausstellung Laudato siʾ laden zum Mitmachen ein, beleben den Büchereialltag und fördern Kooperationen mit örtlichen Kitas und Schulen – eine gelungene, kreative Idee.“

TAG DER BIBLIOTHEKEN

Seit über 25 Jahren findet jährlich am 24. Oktober deutschlandweit der „Tag der Bibliotheken“ statt. Auch in den Büchereien des Sankt Michaelsbundes wird seit Einführung des Tages mit vielen Aktionen auf katholische und evangelische öffentliche Büchereien und deren umfassendes Angebot als wesentliche Kultur- und Bildungseinrichtungen vor Ort aufmerksam gemacht.

DIE DEUTSCHE DIGITALE BIBLIOTHEK

Die Deutsche Digitale Bibliothek (DDB) ist ein kooperatives Projekt von über 2.000 Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen aus ganz Deutschland. Museen, Bibliotheken, Archive, Mediatheken und (Forschungs-)Einrichtungen machen so ihre digitalisierten Bestände in einer Art kulturellem Schaufenster für eine demokratische (Wissens-)Gesellschaft verfügbar; die DDB ist auch an das europäische Kulturportal „Europeana“ angegliedert. Auf diese Weise haben weltweit Benutzer:innen über das Internet kostenlosen und freien Zugang zum kulturellen Erbe. Das DDBstudio ermöglicht Kulturinstitutionen, virtuelle Ausstellungen zu kuratieren und über die DDB zu veröffentlichen.

DANK

gilt insbesondere Christine Paxmann; die Herausgeberin der Fachzeitschrift Eselsohr hat ganz wesentlich zum Gelingen des Projekts beigetragen. Außerdem ist natürlich den beteiligten Künstlerinnen, Künstlern und Verlagen herzlich zu danken.

Logo Sankt Michaelsbund (2020)
Logo "eselsohr"
Deutsche Digitale Bibliothek

Ausstellungen zu „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“

22. OKTOBER bis 28. NOVEMBER 2021
Bayerisches Schulmuseum Ichenhausen

AUSSTELLUNG „KINDER BRAUCHEN BILDER: 100 JAHRE JÜDISCHE KINDERBUCHILLUSTRATION“

1700 Jahre Judentum in Deutschland – diese kulturell stark bewegte Historie wird 2021 von vielen Gemeinden, Städten und Landkreisen zum Anlass genommen, die eigene jüdische Geschichte näher zu beleuchten oder einzelne Aspekte des Miteinanders zu bearbeiten.

Das Judentum ist eine Buchreligion mit vielen interessanten Erzählungen und ohne Geschriebenes nicht denkbar. Doch Bilder sind lange Zeit aus religiösen Gründen ausgespart worden – auch in der Kinderliteratur. Der kulturelle Diskurs im ausgehenden 19. und angehenden 20. Jahrhundert sowie reformpädagogische Ansätze haben dazu geführt, dass auch Kinderbücher mit jüdischen oder pädagogischen Inhalten endlich bebildert wurden. Die Entwicklung der sogenannten „jüdischen“ Bilderbuchkunst in den USA, Israel und Deutschland hat dennoch ganz unterschiedliche Wege genommen. Wie eigenständig die Stile sind, gerade auch in der Vermittlung jüdischer Inhalte, oder welche Wege Künstler:innen auf Grund der Zeitläufte nehmen mussten, will diese Ausstellung beispielhaft aufzeigen.

Zum Ausstellungsprogramm

Ausstellung "100 Jahre jüdische Kinderbuchillustration" (2021)

FOTOAUSSTELLUNG „BIS GLEICH, ISAAK!“

Begleitend zur Tagung werden im benachbarten Bayerischen Schulmuseum Ichenhausen vom 22. Oktober bis 28. November zwei Ausstellungen zu sehen sein: eine Wanderausstellung auf Roll-Ups zu „100 Jahre jüdische Kinderbuchillustration in Deutschland“ sowie eine Fotoausstellung „Bis gleich, Isaak!“ des Künstlers Noah Cohen, die Impressionen aus dem Alltag von Jüd:innen in Deutschland zeigt.

Die Ausstellung bildet einen Beitrag zum Jubiläumsjahr 2021, in dem, „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ begangen wird. Das Datum entstand mit dem Dekret von Kaiser Konstantin 321, das Juden den Zugang zu allen öffentlichen Ämtern erlaubte.

Die Ausstellung soll von Klischees wegführen, die immer wieder Formulierungen hervorrufen wie: Deutsche UND Juden.
Diese Unterscheidung gibt es nicht. Juden sind Deutsche – wie alle anderen auch – und nicht durch Religion definiert. Sie sind von Normen und Werten der deutschen Kultur, Gesellschaft und Sprache geprägt, wie alle anderen auch.

Zum Ausstellungsprogramm

Ausstellung "Bis gleich, Isaak!" (2021)

BUCHTIPPS

„1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ bedeutet für viele Jüd:innen und Nichtjüd:innen ein von Spannung und Gewalt gegenüber einer Minderheit geprägtes Leben. Auch die Literatur setzt sich mit dem Zusammenleben auseinander und daher war der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur wichtig, nach jüdischen Themen, Inhalten und Autor:innen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur Ausschau zu halten.

Überraschend ist, dass jüdisches Leben vor allem in der Kinder- und Jugendliteratur eine Leerstelle bildet. Es existieren nur wenige Texte und anders, als sonst bei wichtigen Jahrestagen, spielen Darstellungen zu 1700 Jahren jüdischen Lebens in Deutschland kaum eine Rolle. Daher hat die Akademie mit dem Sankt Michaelsbund Neuerscheinungen in einem Flyer gesammelt, die von jüdischer Kultur erzählen und die die Shoah thematisieren. In der Literatur für ältere Leser:innen bietet sich dagegen ein facettenreicheres Bild, Familiengeschichten, Fragen nach Identität und Geschichte werden gekonnt vernetzt. Für die Kinder- und Jugendliteratur wäre es wünschenswert, wenn man mehr Bücher mit jüdischen Kindern und ihrem Alltag hätte und sie so als Akteure der Gegenwart zeigt.

Zu den Buchtipps

Buchtipps "Deutschsprachige jüdische Literatur" (2021)

JÜDISCHES LEBEN IN KINDER- UND JUGENDMEDIEN HEUTE

Tagung, 21./22. Oktober 2021, Haus der Begegnung (ehem. Synagoge), Ichenhausen

Anlässlich 1700 Jahre jüdischen Lebens in Deutschland veranstalten die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur, der Sankt Michaelsbund und das Schwäbische Literaturschloss Edelstetten eine Tagung, die der Repräsentanz jüdischer Erzählwelten und (nicht‑)jüdischer Künstlerschaft in aktuellen Kinder- und Jugendmedien in Deutschland nachspürt. Dabei wird der Bogen von der historischen Kinder- und Jugendliteratur bis zu Einblicken in Comic, Film und autobiographische Neuerscheinungen gespannt.

Weiter Informationen zum Programm und zur Anmeldung …

PARTNER:INNEN

Tagung und Ausstellungen werden unterstützt von ALEKI Köln, Ariella-Verlag, Bayerisches Schulmuseum Ichenhausen, Bezirk Schwaben, Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur, Eselsohr – Fachmagazin für Kinder- und Jugendliteratur, Germanistisches Seminar der Universität Siegen, Kurt und Felicitas Viermetz Stiftung, Landesfachstelle für Büchereien und Bildung und Büchereizentrale des Sankt Michaelsbundes und den Diözesanstellen der (Erz-)Bistümer Augsburg, Eichstätt und München und Freising, LEW, Hanns-Seidel-Stiftung, Stadt Ichenhausen, Synagogenstiftung Ichenhausen, Verein Schwäbisches Literaturschloss Edelstetten.

Partner:innen der Tagung "Jüdisches Leben in Kinder- und Jugendmedien heute" (21./22.10.2021)
Tagung "Jüdisches Leben in Kinder- und Jugendmedien heute" (21./22.10.2021)

SERAFINA-NOMINIERUNGEN 2020
AKADEMIE ZEIGT BILDERBUCHKÜNSTLER:INNEN ERSTMALS IN VIRTUELLER SCHAU IN DER DEUTSCHEN DIGITALEN BIBLIOTHEK

DEUTSCHE DIGITALE BIBLIOTHEK
AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG AM 24. OKTOBER 2020
TAG DER BIBLIOTHEKEN

Startbildschirm DDB-Ausstellung "SERAFINA 2020"

Die Giraffe „Serafina“ heißt die Besucher:innen der virtuellen Ausstellung willkommen. Zur Ausstellung? Klick auf’s Bild! (Foto: DDB/Akademie KJL)

Zum Tag der Bibliotheken am 24. Oktober präsentieren die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur und der Sankt Michaelsbund eine virtuelle Kabinett­ausstellung in der Deutschen Digitalen Bibliothek (DDB) und auf www.akademie-kjl.de. Sie zeigt für die SERAFINA 2020 nominierte Werke folgender sechs Künstler:innen:

  • Ada + Eva von Laura D’Arcangelo (Schweizerisches Jugendschriftenwerk 2020)
  • Ein Stück Käse von Judith Auer (Kunstanstifter 2020)
  • Die kürzesten Geschichten der Welt von Mattea Gianotti (Helvetiq 2020)
  • You don’t look gay von Julius Thesing (Bohem Press 2020)
  • Die Savannenkicker von Regi Widmer (Orell Füssli 2020)

Preisträgerin ist Linda Schwalbe mit ihrem Bilderbuch Ida und die Welt hinterm Kaiserzipf (NordSüd 2020).

Der Nachwuchspreis für Illustration wird in Kooperation mit der Frankfurter Buchmesse und dem Börsenblatt verliehen. Die Mediengruppe Pressedruck stattet den Preis mit 2.500 Euro aus, die Königliche Porzellan Manufaktur Nymphenburg stellt die „Serafina“-Figur zur Verfügung und die Akademie Faber-Castell unterstützt die neuen Talente mit einem „perfekten“ Bleistift. Bereits seit 2009 zeichnet die Akademie junge Talente auf dem deutschsprachigen Kinder- und Jugendbuchmarkt aus; neben Autor:innen wurden hier von Anfang an auch Illustrator:innen berücksichtigt.

Die Deutsche Digitale Bibliothek (DDB) ist ein kooperatives Projekt von über 2.000 Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen aus ganz Deutschland. Museen, Bibliotheken, Archive, Mediatheken und (Forschungs-)Einrichtungen machen so ihre digitalisierten Bestände in einer Art kulturellem Schaufenster für eine demokratische (Wissens-)Gesellschaft verfügbar; die DDB ist auch an das europäische Kulturportal „Europeana“ angegliedert. Auf diese Weise haben weltweit Benutzer:innen über das Internet kostenlosen und freien Zugang zum kulturellen Erbe. Das DDBstudio ermöglicht Kulturinstitutionen, virtuelle Ausstellungen zu kuratieren und über die DDB zu veröffentlichen.

Deutsche Digitale Bibliothek
Sankt Michaelsbund

ZEICH(N)EN FÜR EUROPA
DESSINONS L’EUROPE ENSEMBLE

6. DEZEMBER 2019 BIS 28. JANUAR 2020 IN DER GOETHE-UNIVERSITÄT FRANKFURT AM MAIN

19 Illustratorinnen und Illustratoren zeigen ihr Bild von Europa fast zwei Monate lang auf dem Campus Westend der Goethe-Universität Frankfurt am Main in Zusammenarbeit mit Frankfurter europäischen Kulturinstituten, mit dem Moritz Verlag und mit der Bewegung „Pulse of Europe“ in der Ausstellung „Zeich(n)en für Europa / Dessinons l’Europe ensemble“.

Die Bilder der Ausstellung „Zeich(n)en für Europa / Dessinons l’Europe ensemble“ wurden bereits in Berlin(Bundesministerium für Arbeit und Soziales), London (Institut français), Paris (Goethe-Institut), und insgesamt an 20 weiteren Orten gezeigt. In der Eingangshalle des I. G. Farben-Hauses werden nicht nur die Bilder, sondern auch Bücher der ausgestellten Kreativen präsentiert und zum Durchblättern und -lesen ausgelegt – in der deutschen und auch, wenn es sich um nicht deutschsprachige Künstlerinnen und Künstler handelt, in der originalen Version.

Plakat 'Zeich(n)en für Europa'_

Die Initiative zu „Zeich(n)en für Europa“ stammt aus Frankfurt am Main: Der Kinderbuchverleger Markus Weber vom Moritz Verlag hatte im Oktober 2017 (zur Frankfurter Buchmesse mit dem Ehrengast Frankreich) „seine“ Illustratorinnen und Illustratoren darum gebeten, ihre Vorstellungen und Ideen zu Europa in ihrer individuellen Bildsprache umzusetzen.

17 Bilderbuchkünstlerinnen und -künstler machten sich Gedanken zu Europa und der EU und brachten sie in ganz unterschiedlicher Form zum Ausdruck: Kristina Andres (Dobbin, D), Jutta Bauer (Hamburg, D), Stephanie Blake (Paris, F), Anne Brouillard (Bruxelles, B), Antje Damm (Gießen, D), Claude K. Dubois(Liège, B), Katja Gehrmann (Hamburg, D), Patrick George (Ramsgate, UK), Susanne Göhlich (Leipzig, D), Ole Könnecke (Hamburg, D), Sabine Lohf (Bad Nenndorf, D), Édouard Manceau (Toulouse, F), Jörg Mühle (Frankfurt/M., D), Thomas Müller (Leipzig, D), Andreas Német (Dresden, D), Axel Scheffler (London, UK) und Thé Tjong-Khing (Haarlem, NL). Ganz im Sinne des Verlegers Markus Weber wurden die Originalbilder der Bewegung „Pulse of Europe“ geschenkt, die sie im Juni 2018 zugunsten ihrer pro-europäischen Aktivitäten in einer Online-Auktion versteigerte.

Die Sammlung wird für die EUNIC-Frankfurt-Austellung ergänzt um Motive aus bisher noch nicht vertretenen europäischen Ländern: Das Istituto Italiano di Cultura Colonia hat die italienische Illustratorin Barbara Jelenkovich eingeladen, ihr Bild von Europa zu präsentieren, während das spanische Instituto Cervantes Frankfurt den Illustrator Adamo Dimitriadisdazugebeten hat.

„Zeich(n)en für Europa / Dessinons l’Europe ensemble“ ist montag bis samstags von 8 bis 22 Uhr zugänglich (nicht 21. Dezember 2019 bis 1. Januar 2020) in der Eingangshalle des I. G. Farben-Hauses, Goethe-Universität, Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz 1, 60629 Frankfurt am Main. Die Ausstellung ist barrierefrei und ohne Eintritt.

Die Ausstellungseröffnung ist am 5. Dezember 2019, um 18 Uhr. Herzliche Einladung!!

„coups de coeur“

Die Deutsche Akademie für Kinder und Jugendliteratur lädt in Kooperation mit dem Institut für Jugendbuchforschung der Goethe-Universität Frankfurt am Main und EUNIC-Frankfurt am Dienstag, 14. Januar 2020, 19 Uhr, ins I. G. Farben-Haus (Raum IG-411).

Der Bilderbuchexperte und Leiter des Ressorts „Literatur und literarisches Leben“ der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Andreas Platthaus, verrät seine „coups de coer“ – was er an den ausgestellten Künstlerinnen und Künstlern besonders mag und warum.

Zur Einladung.

Das gesamte Rahmenprogramm findet sich auf den Seitens des Institut français Frankfurt.

EUNIC-Frankfurt ist Teil des Netzwerks EUNIC (European Union National Institutes for Culture). Die teilnehmenden europäischen Kulturinstitute aus Frankfurt am Main vermitteln die Sprachen- und Kulturvielfalt der Stadt und setzen ein Zeichen für Integration und Multikulturalität im Sinne eines vereinten Europas. Mitglieder von EUNIC Frankfurt sind: Instituto Cervantes Frankfurt (Dir. Ramiro Villapadierna), Institut franco-allemand IFRA / Institut français Frankfurt (Dir. Pierre Monnet), Istituto Italiano di Cultura Colonia (Dir. Maria Mazza), Goethe-Institut Frankfurt (Dir. Jutta Gehrig).

„Pulse of Europe“ ist eine unabhängige, überparteiliche und überkonfessionelle Bürgerbewegung, die 2016 in Frankfurt am Main entstanden ist. Mittlerweile sind ihre Mitglieder in vielen europäischen Ländern aktiv. Sie setzt sich mit zivilbürgerschaftlichem Engagement für den Zusammenhalt und die positive Weiterentwicklung der Europäischen Union ein.

KINDERBILDER-AUSSTELLUNG VON PATRICIA THOMA

1. DEZEMBER 2019 BIS 6. JANUAR 2020 IM MUSEUM BAROCKSCHEUNE, VOLKACH

Eine Projektarbeit zum Thema Kinderrechte © & Foto: Patricia Thoma

Eine Projektarbeit zum Thema Kinderrechte
© & Foto: Patricia Thoma

„30 Jahre Kinderrechte“ ist das Thema einer Ausstellung im Volkacher Museum Barockscheune. Gemeinsam mit Kindern untersuchte die Künstlerin und Bilderbuchillustratorin Patricia Thoma die Umsetzung dieser Rechte. Sie ging dabei Fragen nach, wie: „Werden alle Kinder gleichbehandelt? Haben sie die gleichen Chancen?“ Dürfen sie bei Entscheidungen mitbestimmen, die für ihre Zukunft wichtig sind?“ Ihre humorvollen, verrückten und ernsten Ideen zu diesem Thema setzten die Kinder anschließend in kleinen Kunstwerken um, die im November im Stadtmuseum Berlin und im Dezember in Volkach zu sehen ist. Projektpartner sind neben der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur die Landeszentrale für politische Bildung Berlin sowie die Losito Kressmann-Zschach Foundation.

Das Museum Barockscheune zeigt die Ausstellung vom 1. Dezember 2019 bis zum 6. Januar 2020 (Weinstraße 7, Volkach; geöffnet: Fr 14–17 Uhr, Sa/So/Feiertage 11–17 Uhr, zur Homepage). Zur Vernissage am 28. November, 19 Uhr, sind Sie herzlich eingeladen.

Zur Ausstellung sind Workshops für Schulklassen zu „30 Jahre Kinderrechte“ mit der Künstlerin möglich. Für Terminvereinbarungen wenden Sie sich an die Geschäftsstelle der Akademie.

Patricia Thoma im Radio Paradiso-Interview (20. November 2019):

POLKA FÜR IGOR
SERAFINA-PREISTRÄGERIN IRIS ANEMONE PAUL ZU GAST IN HANAU

18. AUGUST BIS 3. NOVEMBER 2019 IM HESSISCHEN PUPPEN- UND SPIELZEUGMUSEUM IN HANAU-WILHELMSBAD
AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG: SONNTAG, 18. AUGUST, 15 UHR

Siebdruck aus "Polka für Igor", © Iris Anemone Paul
Siebdruck aus "Polka für Igor", © Iris Anemone Paul

Siebdruck aus Polka für Igor, © Iris Anemone Paul

Qualitativ hochwertige Bilderbücher erreichen die Betrachterin oder den Betrachter, immer auch emotional. Im Zentrum der Ausstellung steht das Preisbuch Polka für Igor der mit der SERAFINA – PREIS FÜR ILLUSTRATION 2018 ausgezeichneten Künstlerin Iris Anemone Paul. Gleichsam als Folie hat sie die Hintergründe wie geheimnisvolle Schnittmusterbögen arrangiert. Sie zeigt die Welt aus unterschiedlichen Perspektiven, fernab das Haus von Olas Tante, ein geselliger Ort voller Geschichten, wo Schaf und Ziege Karten spielen, der Fuchs ein Gläschen mit der Tante hebt, die Mäuse auf dem Tisch tanzen und Igor schläft. Bei den Klängen seiner Lieblingsschallplatte wird der polnische Zirkushund wach und erinnert sich: „Eigentlich kamen die Leute nur, um mich zu sehen.“ Bescheidenheit ist nicht die Stärke des charmant protzenden, alternden Tausendsassas, der mit jedem Polkatakt des Akkordeons mehr wie im Rausch dem Sog seiner eigenen Fabulierlust erliegt. Die setzt Iris Anemone Paul in opulente Bilder eines unbeschwerten Zirkuslebens um, eine musikalisch und bildlich geprägte Klang- und Bühnenwelt, die an die Polowetzer Tänze aus Alexander Borodins Oper Fürst Igor denken lässt. Die Szenen der dynamischen Außenwelt rücken Igors Aufschneidereien zurecht und kontrastieren mit der behaglichen Atmosphäre im Haus der Tante: Ola lauscht Igors Erzählungen, sie kuschelt und genießt.

Gezeigt werden im Rahmen der Ausstellung Original-Siebdrucke aus Polka für Igor.

AUSSTELLUNG VOM 18. AUGUST BIS 3. NOVEMBER 2019
mit Unterstützung der Brüder-Grimm-Stiftung der Sparkasse Hanau

Hessisches Puppen- und Spielzeugmuseum, Parkpromenade 4, 63454 Hanau-Wilhelmsbad
Öffnungszeiten: Dienstag – Freitag 10–13 und 14–17 Uhr; Samstag, Sonntag, feiertags 10–17 Uhr
Weitere Informationen: www.HPuSM.de

Ausstellungseröffnung: Sonntag, 18. August 2019, 15 Uhr

Iris Anemone Paul wurde im Schwabenland geboren. Sie studierte an der Hochschule für Künste in Bremen Kommunikationsdesign. Nach ihrem Diplom zog sie weiter nach Hamburg und begann nach ein paar Jahren ein Masterstudium im Bereich Illustration an der Hochschule für angewandte Wissenschaften. Iris Anemone Paul liebt Waldspaziergänge, ihren Hund und ihren Siebdrucktisch. Bereits 2018 erhielt sie die SERAFINA – PREIS FÜR ILLUSTRATION der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur für ihr Buch Polka für Igor. Mit dem Titel ist sie 2019 für den Deutschen Jugendliteraturpreis in den Sparten „Neue Talente“ und „Bilderbuch“ nominiert.

Hessisches Puppen- und Spielzeugmuseum Hanau
Brüder-Grimm-Stiftung der Sparkasse Hanau
Hanau
Institut für Jugendbuchforschung der Goethe-Universität Frankfurt am Main

Institut für Jugendbuchforschung

Iris Anemone Paul
Foto: © Johanna Ahlert

SEBASTIAN MESCHENMOSER: MÄRCHEN MAL ANDERS!

19. MAI BIS 11. AUGUST 2019 IM HESSISCHEN PUPPEN- UND SPIELZEUGMUSEUM IN HANAU
AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG: SONNTAG, 19. MAI, 15 UHR

© Sebastian Meschenmoser / Thienemann-Esslinger Verlag
© Sebastian Meschenmoser / Thienemann-Esslinger Verlag

© Sebastian Meschenmoser / Thienemann-Esslinger Verlag

Häufig ist in Geschichten, die mit „Es war einmal …“ beginnen, der Wolf ein Bösewicht. Besonders die Grimm’schen Märchen Rotkäppchen und Der Wolf und die sieben Geißlein haben Generationen von Kindern dieses Bild vermittelt. Bis heute wirkt die Mär vom „bösen Wolf“ nach.

Mit seinen bekannt-vertrauten und doch andersartigen Illustrationstechniken beeindruckt Sebastian Meschenmoser gleichermaßen wie er für Erstaunen sorgt, wenn er Einblicke in die Lebensgeschichten dreier Wölfe gewährt: Die Persiflage Rotkäppchen hat keine Lust (2016) fordert das Nachdenken über aktuelle, gesellschaftliche oder auch überlieferte Märchenrollenklischees. Die verflixten sieben Geißlein (2017) transformieren den Wolf im Geißenmutterkleid zum Ordnungsfanatiker. Und auch der jüngste Wolf, der auszog, das Fürchten zu lehren (2018) ist letztlich selbst Lernender im Meschenmoser’schen Märchenuniversum.

Was bleibt am Ende der Wolfs-Trilogie vom (allzu) lange gepflegten Bild vom bösen Wolf übrig? Vielleicht nur, Ausschau nach einer erfolgreichen Räuberhauptfrau zu halten …

Ausgestellt werden Original-Aquarelle aus den drei Märchen-Bilderbüchern.

AUSSTELLUNG VOM 19. MAI BIS 11. AUGUST 2019
mit Unterstützung der Brüder-Grimm-Stiftung der Sparkasse Hanau

Hessisches Puppen- und Spielzeugmuseum, Parkpromenade 4, 63454 Hanau-Wilhelmsbad
Öffnungszeiten: Dienstag – Freitag 10–13 und 14–17 Uhr; Samstag, Sonntag, feiertags 10–17 Uhr
Weitere Informationen: www.HPuSM.de

Ausstellungseröffnung ist am Internationalen Museumstag: Sonntag, 19. Mai 2019, 15 Uhr
mit einer märchenhafte Museumswerkstatt an offenen Kreativtischen für Kinder und Besuch von Rotkäppchen & Co.

Sebastian Meschenmoser wurde 1980 in Frankfurt am Main geboren. Er studierte freie bildende Kunst in Mainz, lebt und arbeitet in Berlin. Mit Fliegen lernen veröffentlichte er 2005 bei Esslinger sein erstes Bilderbuch. Bereits sein zweites Bilderbuch, Herr Eichhorn und der Mond, war 2007 für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Inzwischen erschienen viele erfolgreiche Bilderbuchgeschichten, mehrere davon für Literatur- und Kunstpreise nominiert oder ausgezeichnet. Von 2016 bis 2018 veröffentlichte er seine Wolf-Trilogie.

Hessisches Puppen- und Spielzeugmuseum Hanau
Brüder-Grimm-Stiftung der Sparkasse Hanau
Hanau
Institut für Jugendbuchforschung der Goethe-Universität Frankfurt am Main

Institut für Jugendbuchforschung

Thienemann-Esslinger Verlag
Sebastian Meschenmoser, Foto: © Jan-Ulrich Schmidt

Sebastian Meschenmoser,
Foto: © Jan-Ulrich Schmidt

BILDWELTEN – NICHT NUR FÜR KINDER
MÄRCHEN – MYTHEN – PHANTASTISCHE WELTEN
ENTDECKUNGSREISEN IN DIE ILLUSTRATIONSKUNST IM KINDERBUCH DER DDR UND DER BRD

27. APRIL BIS 9. JUNI 2019 IM MUSEUM BAROCKSCHEUNE IN VOLKACH
AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG: SAMSTAG, 27. APRIL,18 UHR

Die Ausstellung bietet Einblicke in die Illustrationskunst der Künstlerinnen und Künstler Manfred Bofinger, Klaus Ensikat, Werner Klemke und Nuria Quevedo, die in der DDR lebten und wirkten und hohe nationale und auch internationale Anerkennung erwarben. An einzelnen Beispielen wird auf Berührungen und Unterschiede der Illustrationsstile in Ost und West verwiesen, indem gezeigt wird, wie derselbe Text bzw. dasselbe Genre mit unterschiedlichen Handschriften in Ost und West begleitet wird:

  • Franz Fühmanns Prometheus mit Bildern von Nuria Quevedo und Susanne Janssen.
  • Christoph Heins Das Wildpferd unterm Kachelofen mit Bildern von Manfred Bofinger und Rotraut Susanne Berner.
  • Die märchenhaften Bildwelten von Klaus Ensikat, Nikolaus Heidelbach und Werner Klemke.
  • Ein ganzer Komplex ist dem Krabat-Mythos gewidmet. Neben der bekannten Fassung von Otfried Preußler werden auch die beiden sorbischen Dichtungen von Jurij Brĕzan und Mĕrćin Nowak-Njechorńskis mit ihren Illustrationen vorgestellt. Die originellen, ausdruckstarken Bilder von Herbert Holzing sowie von Werner Klemke und Mĕrćin Nowak-Njechorński bieten dem Betrachter einen vielschichtigen Zugang zur sorbischen Krabat-Sage, der noch verstärkt wird durch Fotos von dem Handlungsort des phantastischen Geschehens im Koselbruch von Schwarzkollm, wo noch heute die Geschichte in einem großen Museumskomplex mit Festspielen lebendig gehalten wird.

Die deutliche Präferenz der ostdeutschen Illustrationskunst folgt einer bewussten Entscheidung: Die Künstler der DDR blieben selbst dann im Westen für lange Zeit Unbekannte, als sie auf der internationalen Bühne bereits präsent waren.

Wichtig erschien den beiden Kuratorinnen Prof. Dr. Karin Richter (Universität Erfurt) und Dr. Jana Mikota (Universität Siegen), an einigen Beispielen einen reizvollen Ost-West-Vergleich anzuregen und durch unterschiedliche Blickwinkel den Text-Bild-Bezug zu betrachten. Dies ist nicht nur bei Berner und Bofinger zu Heins Wildpferd erhellend, sondern auch bei den Bildern von Nikolaus Heidelbach und Werner Klemke zu den Prachtausgaben von Hans Christian Andersens Märchen, die beide im Beltz Verlag erschienen sind. Auch die so unterschiedlichen Darstellungen der Krabat-Sage auf der textlichen und bildlichen Ebene könnten neue Zugänge zu dieser vielschichtigen Sagenwelt anregen.

Die Ausstellung steht in enger Verbindung mit der Frühjahrstagung der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur am 23. und 24. Mai 2019 im Volkacher Schelfenhaus. Die Ausstellungseröffnung bereits am 27. April 2019 soll vielen Kindern und Jugendlichen sowie Erwachsenen in der Region den Besuch ermöglichen. An einigen Tagen werden auch die beiden Kuratorinnen geführte Rundgänge und Begleitveranstaltungen anbieten.

AUSSTELLUNG VOM 27. APRIL BIS 9. JUNI 2019

Museum Barockscheune, Weinstraße 7, 97332 Volkach
Öffnungszeiten: Freitag 14–17 Uhr, Samstag/Sonntag/Feiertag 11–17 Uhr
Kontakt und Informationen: www.museum-barockscheune.de

Programmdownload

© Akademie KJL

Illustration von Werner Klemke/Beltz Verlag, © Erbengemeinschaft Klemke

Illustration/© Manfred Bofinger

Illustration/© Nuria Quevedo

Illustration/© Klaus Ensikat

BEGLEITMATERIAL FÜR DEN AUSSTELLUNGSRUNDGANG

Prof. Dr. Karin Richter und Dr. Jana Mikota haben für den persönlichen Museumsrundgang Lese- und Sehhilfen zur Ausstellung erarbeitet:

Begleitheft Bofinger

Begleitheft Ensikat

Begleitheft Fühmann

Begleitheft Klemke

Begleitheft Krabat

BEGLEITPROGRAMM

Samstag, 27.04.2019, 15 Uhr
Märchenhafte Tier- und Menschenabenteuer. Die Geschichten hinter den Bildern entdecken
Ein Museumsrundgang für Familien zur Ausstellung mit Prof. Dr. Karin Richter und Dr. Jana Mikota

Samstag, 27.04.2019, 18 Uhr
Märchen – Mythen – Phantastische Welten. Entdeckungsreisen in die Illustrationskunst für Kinder in der DDR und in der BRD
Eröffnung der Ausstellung mit Prof. Dr. Karin Richter und Dr. Jana Mikota

Donnerstag, 23.05.2019, 12–13 Uhr
Einblicke in die Ausstellung von Prof. Dr. Karin Richter und Dr. Jana Mikota
Vortrag von Dr. Andreas Bode

Krabat-Führung für Schulen durch die Ausstellung – Terminvereinbarung über Museum Barockscheune
Der Zauberer Krabat und sein reales Umfeld – seine Stellung in der sorbischen Sagenwelt – seine Beziehungen zu sächsischen Königen – Bettlerjunge oder Faust-Figur?
Mit Prof. Dr. Karin Richter

Download: Pressemitteilung: Ausstellung Museum Barockscheune Volkach „Bildwelten – nicht nur für Kinder“

ZUSAMMENARBEIT

Ausstellung und Begleitprogramm werden gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, der Unterfränkischen Kulturstiftung, der Waldemar-Bonsels-Stiftung sowie der Stadt Volkach, insbesondere auch von Margit Hoffmann und Dr. Bernhard Weber.

Logo Bezirk Unterfranken
Stadt Volkach
Nach oben