Hans E. Giehrl
Prof. Dr. phil.
geboren am 29. Februar 1928 in Münchsmünster/Oberbayern, gestorben am 24. Mai 2014 in Eilsbrunn bei Regensburg
Universitätsprofessor, Leseforscher, Autor
Prof. Dr. Dr. Kurt Franz
veröffentlicht am 03.04.2022
1 Biogramm
Hans E(berhard) Giehrl wurde am 29. Februar 1928 in Münchsmünster/Oberbayern geboren. Von 1934 bis 1938 besuchte er dort die Volksschule, von 1938 bis 1944 in Ingolstadt die Oberrealschule. Im August 1944 wurde er zur Marine eingezogen; von Mai bis Oktober 1945 war er in Kriegsgefangenschaft in Schleswig-Holstein.
Von 1946 bis 1947 absolvierte Giehrl einen Abiturientenlehrgang für Kriegsteilnehmer, so dass er damit eigentlich zum zweiten Mal die „Reife“ bescheinigt bekam. Von 1947 bis 1949 studierte er in Regensburg, damals Außenstelle der Universität München, Germanistik und Philosophie, dann bis 1952 an der Universität München Pädagogik, Psychologie und Germanistik. Parallel zum Universitätsstudium absolvierte er eine Ausbildung als Lehrer, die er 1952 mit der ersten Lehramtsprüfung für Volksschulen abschloss. Gleichzeitig promovierte er in den Fächern Pädagogik, Psychologie und Neuere deutsche Literatur mit einer Arbeit über die Leseinteressen von Kindern und Jugendlichen. Damit war schon der Weg zu seinen Schwerpunkten als Leseforscher und Jugendbuchfachmann vorgezeichnet.
Von 1952 bis 1955 übte Giehrl seinen Beruf als Volksschullehrer an Münchner Schulen aus. Nachdem er 1955 das Staatsexamen in den Fächern Deutsch, Geschichte und Geographie für das Lehramt an Gymnasien abgelegt hatte, war er von 1955 bis 1957 Studienreferendar am Alten Gymnasium (später Albertus-Magnus-Gymnasium) in Regensburg, anschließend unterrichtete er von 1958 bis 1962 als Studienrat am Gymnasium in Ingolstadt, von 1963 bis 1965 als Seminarlehrer für Geschichte wiederum am Albertus-Magnus-Gymnasium in Regensburg.
Ab Herbst 1965 wurde Giehrl Dozent für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur an der Pädagogischen Hochschule München, im Frühjahr 1970 erhielt er den Ruf als ordentlicher Professor auf den Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur an die Pädagogische Hochschule Regensburg, ab 1972 Universität Regensburg. Er war damit der erste Professor in Bayern, der einen Lehrstuhl mit dieser Ausrichtung innehatte, und damit einer der Pioniere der neuen und damit auch universitären Lehrerausbildung in diesem Bundesland. Im Jahre 1981 nahm er für einige Monate eine Gastprofessur in Sheffield wahr. Nach über zwanzigjähriger fruchtbarer Tätigkeit wurde Hans E. Giehrl nach dem Wintersemester 1992/93 emeritiert. Seitdem war sein Leben von einer schweren Krankheit bestimmt, an der er auch am 24. Mai 2014 in Eilsbrunn, seinem Wohnort in der Nähe von Regensburg, verstorben ist.
Hans E. Giehrl hat zwei Söhne; verheiratet war er mit Prof. Dr. Gertraud E. Heuß-Giehrl, die an der Ludwig-Maximilians-Universität München den Lehrstuhl für Grundschulpädagogik innehatte. Sie war – auch mit ihm zusammen – eine äußerst erfolgreiche Planerin von Spielen, etwa beim Ravensburger Verlag.
2 Werke
Das Schaffen Hans E. Giehrls in Forschung und Lehre wurde naturgemäß stark bestimmt zunächst von seinen Studienfächern und seiner Tätigkeit als Lehrer, dann von der inhaltlichen Ausrichtung seiner Hochschultätigkeit. Die fachliche Spannbreite des Lehrstuhls für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur war immens groß, doch kamen ihm seine bis dahin gepflegten Schwerpunkte sehr entgegen, auch wenn sie eindeutig mehr auf Seiten der Literaturdidaktik und Leseforschung lagen.
Bereits seine Münchner Dissertation von 1952, Zur Entwicklung der Leseinteressen und der literarischen Erlebnisfähigkeit im Jugendalter, war wegweisend für Giehrls weiteres Forschungsbemühen um das Lesen, womit er schon damals ein wesentliches Problem, aufgegriffen hat. Aus diesen langjährigen Bemühungen entstand schließlich Ende der sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts sein Hauptwerk mit dem Titel Der junge Leser, das zweifelsohne die Herkunft des Autors aus der Reformpädagogik im weiteren Sinn erkennen lässt.
Zuerst erschien das Buch 1968, dann überarbeitet in dritter Auflage 1977; es trägt den anspruchsvollen Untertitel Einführung in die Jungleserkunde und der literarischen Erziehung und entwickelte sich für eineinhalb Jahrzehnte und darüber hinaus zu einem Standardwerk für die Studierenden des Lehramts Deutsch aller Schularten, also gerade in einer Zeit, in der von manchen Seiten dem Lesen im Allgemeinen und dem Buchlesen im Besonderen nicht mehr der entsprechende Wert beigemessen wurde. So erwies sich Giehrl gerade da als einer der wichtigsten Leseerzieher innerhalb der Deutschdidaktik und als „Buchpädagoge“ in der deutschsprachigen Kinder- und Jugendbuchszene. Das sensible Verhältnis des Humanisten zu Sprache und Literatur kommt in folgenden Sätzen zum Ausdruck:
In der Durchgeistigung der gegenständlichen Wirklichkeit und in der Verleiblichung des Geistes schenkt die Sprache dem Menschen Ordnung und Freiheit zugleich: Die Fülle der Eindrücke und Erlebnisse wird überschaubar, ihre Komplexität gegliedert, ein sinnvoller Zusammenhang umschließt sie. Die sprachliche Gestaltung der Welt […] schafft dem Menschen den Raum für Geist und Seele, in dem er sich selbst verwirklichen kann (Giehrl 1977, S. 15):
In dem handlichen, auf sprachphilosophischen und anthropologischen Voraussetzungen basierendem Werk von rund 160 Seiten wollte Giehrl „den Entwicklungsgang des jungen Menschen in seiner Eigenart als Leser“ darstellen (ebd. S. 9), was er in Anbetracht der Forschungslage nur als einen Versuch sehen konnte. Im ersten Teil, „Der Mensch als Leser“, führt er in das „Wesen und die Eigenart des Leseerlebnisses“ ein, ebenso in die „Motivationen des Lesens“, d.h. in dessen Grundantriebe. Diese haben auch weiterhin Gültigkeit, denn das „Streben nach Weltorientierung“ ist in einer immer undurchschaubarer erscheinenden Welt ebenso, wenn nicht sogar verstärkt, ein Grundbedürfnis des Menschen geblieben, auch wenn man gegenwärtig die Befriedigung des Strebens immer mehr über andere mediale Kanäle sucht. „Streben nach Überwindung oder zumindest Lockerung der menschlichen Gebundenheiten“ (ebd. S. 29), Sehnsucht nach Freiheit und Abenteuer, Aufbruch in Unbekanntes, das alles wird immer – wenn auch in unterschiedlichem Grade – zur Grunddisposition des Menschen, gerade des jungen, gehören. Schließlich wird ein alles umspannender Antrieb genannt: das „Suchen nach Ordnung und Gestalt, nach Sinndeutung der Welt und des menschlichen Lebens“ (ebd. S. 30).
Im Anschluss erstellt Giehrl Kategorien von den „Hauptarten des Lesens“ und den „Lesertypen“. Auch wenn sich bei den Arten des Lesens (informatorisches, evasorisches, kognitives, literarästhetisches u.a.) und bei den Lesertypen (funktional-pragmatisch, emotional-phantastisch, rational-intellektuell, literarästhetisch) in der konkreten Situation verschiedenartige Überschneidungen ergeben, was Giehrl auch bewusst war, lag damit doch eine wichtige überschaubare und weitere Impulse gebende Systematisierung vor.
Im zweiten Teil, Der junge Leser, gibt Giehrl eine Übersicht über die „Methoden der Jungleserkunde“ und deren Entwicklungsstadien, so dass bereits hier alle wesentlichen Möglichkeiten für die empirische Forschung angeboten werden. Ein wichtiges Kapitel widmet sich der „Stufen- und Phasenlehre der Jungleserkunde“, in dem ältere Vorschläge wie die von Bühler, Schliebe-Lippert und Beinlich kritisch skizziert werden und in dem Giehrl im Anschluss ein eigenes Modell zu den „Grundzüge[n] der literarischen Entwicklung im Kindes- und Jugendalter“ entwirft. Dieses ist mit Recht so offen angelegt („Vor-Lesezeit“, „Die Zeit des ersten freien Lesens“ usw.), dass es durchaus noch Gültigkeit hat, auch wenn die heute überwiegende Nutzung anderer Medien hier noch nicht entsprechend einfließen konnte. Giehrl erwies sich als überzeugter Vertreter des Buchlesens und sah im Buch das auch künftig entscheidende Kulturmedium. Das abschließende Kapitel „Veränderung des Lesens im Blickfeld neuer Medien“ zeigt eindrucksvoll, wie genau der Lesepädagoge die zukünftige Entwicklung voraussah (vgl. dazu auch seine Beiträge Lesen im Zeitalter neuer Medien, 1984 u. 1987, u. Buch- und Leseerziehung im Spannungsfeld einer neuen Medienkultur, 1984).
Weitere Schwerpunkte Giehrls lagen ganz offensichtlich in der Betrachtung der für ihn relevanten Lesestoffe, und das waren vor allem volkstümliche epische Erzählformen, voran das Märchen, lyrische Text sowie Kinder- und Jugendbücher im allerweitesten Sinn, wenn auch mit einer Vorliebe für das Sachbuch. Ihm und den epischen Kurzformen Märchen, Sage, Legende und Fabel hat sich Giehrl in verschiedenen Beiträgen und Lexikonartikeln gewidmet, vor allem in dem von Ernst Nündel 1979 herausgegebenen Lexikon zum Deutschunterricht. Schon in den 1950er Jahren hatte er Märchen von Clemens Brentano herausgegeben. Nicht alltäglich war es, dass sich ein Literaturdidaktiker dem Märchen aus tiefenspychologischer Sicht annäherte, wie Giehrl es mit seiner Schrift Volksmärchen und Tiefenpsychologie (1970) getan hat. Darin führt er zu den Möglichkeiten tiefenpsychologischer Betrachtungsweisen des Märchens hin, indem er einen Überblick über die tiefenpsychologischen Grundlagen und über die einschlägigen Arbeiten von Sigmund Freud, C.G. Jung und der Wiener Schule skizziert. Allerdings werden auch die Grenzen einer derartigen Annäherung deutlich gemacht.
Einen weiteren Schwerpunkt bildete das Gedicht als Gegenstand des Unterrichts. Neben zahlreichen Einzelinterpretationen hat Hans E. Giehrl 1971 auch einen Sammelband mit E.P. Müller herausgegeben, Gedichte, Balladen, Songs in der Hauptschule, der noch zweimal überarbeitet und erweitert wurde und 1994 unter geändertem Titel erschien. Hier werden 25 ältere und neuere Texte fachwissenschaftlich und didaktisch analysiert und mit verschiedenen methodischen Vorschlägen versehen vorgestellt. Auch die bayerische Dichtung war dem Literaturdidaktiker ein Anliegen; so hat er schon 1955 Altbayerische Mundartgedichte herausgegeben: So klingt’s bei uns im Bayerland, und mehrfach Texte des Regensburger Dichters Georg Britting besprochen.
Sein Ziel, das Buch in der Schule und in der Freizeit der Schüler zu etablieren, wollte Giehrl vorwiegend mit der kind- und jugendgemäßen Lektüre erreichen, also mit dem Kinder- und Jugendbuch. Neben dem Entwurf von didaktischen Modellen etwa zu Büchern von Scott O’Dell und Ann Rutgers hat sich Giehrl während seines ganzen Berufslebens für die Anerkennung der Kinder- und Jugendliteratur und deren Verankerung im Deutschunterricht sowie in der Lehrerausbildung eingesetzt. Dazu hat er eine ganze Reihe von Einzelbeiträgen verfasst, etwa Leseerziehung und Jugendbuch in der Lehrerausbildung in der Bundesrepublik Deutschland (1975), Das Buch als Erziehungsfaktor (1975) oder mehrere Artikel zur Jugendliteratur in Handbüchern. Dabei fallen zweifellos die Vielzahl seiner Beiträge zum Sachbuch (Kinder-, Jugendsachbuch, Sachbilderbuch u.a.) und seine Befürwortung des Sachlesens auf, also eines Bereichs, dessen Notwendigkeit erst durch die weitere Entwicklung stärker ins allgemeine Bewusstsein geraten ist.
Als Motivschwerpunkt sticht bei Giehrl die Beschäftigung mit dem Bild des Vaters wie überhaupt der Eltern in der Kinder- und Jugendliteratur heraus. In seinem Beitrag Eltern im modernen Jugendbuch (1987, S. 27) kommt er zu dem Ergebnis:
Eines muß man aber vielen Elterndarstellungen im modernen Jugendbuch zugestehen: sie vermeiden fast immer das gängige Klischee der Väter und Mütter, die in älteren Büchern, insbesondere Mädchenbüchern, eine Welt vorgaukelten, die mit der Realität oft wenig gemeinsam hatte.
Zwar entgehen manche neuere Jugendbücher nicht ganz der Gefahr, das Klischee der heilen Welt durch ein Klischee der unheilen Welt zu ersetzen, im ganzen gesehen ist dennoch ein großer Schritt in Richtung auf mehr Realitätsbezogenheit, Ehrlichkeit und Problemoffenheit dankbar festzustellen.
Auch damit hatte Giehrl ein in dieser Zeit und auch bis heute virulentes Thema aufgegriffen. Schon 1980 war seine Abhandlung Das Vaterbild im Kinder- und Jugendbuch. Von Vätern und anderen Ungeheuern erschienen, in der er sich traditionellen und ebenso aktuellen Problemfeldern wie dem Vater-Sohn- und dem Vater-Tochter-Konflikt sowie einzelnen Erscheinungsformen wie dem „versagenden“, dem „fehlenden“ Vater und dem „Vater als Freund und Helfer“ widmete.
Man würde das Werk Giehrls unzureichend charakterisieren, wenn man seine umfassende Beschäftigung mit dem Sprach- und Lesebuch außer Acht ließe. Mit Muttersprache hat er als Mitherausgeber ein erfolgreiches 8-bändiges Sprachbuchwerk für Grund- und Hauptschule geschaffen. Zu Muttersprache neu sind zahlreiche Schülerarbeitsbücher und Unterrichtshilfen erschienen. Der Sprachbuchreihe Denken – sprechen – handeln für Realschulen und Gymnasien (zusammen mit Jakob Lehmann) lag bereits ein sehr fortschrittliches Konzept zugrunde. Besonders erfolgreich wurden seine Lesebuch-Reihen, sein 8-bändiges Ehrenwirth-Lesebuch und sein Lesebuch für die 2. bis 4. Jahrgangsstufe der Grundschule (zusammen mit Richard Bamberger).
Das breite Wissen des Universalisten, das ihm in jeder Lebenslage zur Verfügung stand, seine Ausbildung als Historiker und seine Vorliebe für Sachliteratur hat konsequenterweise dazu geführt, dass Giehrl ein umfangreiches, chronologisch gegliedertes und anschaulich gestaltetes Jugendsachbuch über die gesamte Entwicklung der menschlichen Kultur geschrieben hat: Gestern und die Zeit davor (1989), mit dem Untertitel Vom Höhlenmenschen ins 20. Jahrhundert.
3 Würdigung
Hans E. Giehrl hat sich große Meriten auf dem weiten Feld der Kinder- und Jugendliteratur erworben; er steht zweifellos in der Reihe der wirkungsvollen Literaturpädagogen in Deutschland in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er hat nicht nur bei seinen zahlreichen Studierenden in München und Regensburg, wo er ein Zentrum der Kinder- und Jugendliteratur etablierte, große Wirkung erzielt, sondern mit einigen seiner Veröffentlichungen auch weit darüber hinaus. Vor allem konnte durch sein unablässiges Bemühen, nicht zuletzt durch zahlreiche Referate auf Tagungen, die Kinder- und Jugendliteratur als ein stofflicher Schwerpunkt in die Lehrerausbildung und die entsprechenden Richtlinien in Bayern eingebracht werden, besonders auch in die Lehrpläne für den Deutschunterricht.
Giehrls Engagement zeigte sich auch an seinen vielfältigen Aktivitäten; so war er seit 1951 Mitglied des Jugendschriftenausschusses im Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband, von 1966 bis 1972 Vorsitzender des Verbandes der Dozenten an den Pädagogischen Hochschulen Bayerns und anschließend zehn Jahre Vorsitzender der Fachgruppe Hochschule im BLLV, dazu über viele Jahre aktives Mitglied des Arbeitskreises der Deutschdidaktiker an bayerischen Universitäten. Sein spezielles Bemühen um das Kinder- und Jugendbuch manifestiert sich an den verschiedenartigen Funktionen innerhalb der Jury zum Deutschen Jugendliteraturpreis. Von 1972 bis 1978 war er Vorsitzender der Sachbuch-Jury und Mitglied der Hauptjury, 198571986 war er Vorsitzender der Jury zum Deutschen Jugendliteraturpreis. Lange Jahre hat Giehrl Kinder- und Jugendbücher rezensiert und Buchempfehlungen gegeben, so im Evangelischen Buchberater und in anderen einschlägigen Organen.
Seit 1991 war Hans Eberhard Giehrl ordentliches Mitglied der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur in Volkach. Er war über viele Jahre engagiert und hat die Akademie auf verschiedenste Weise unterstützt, nicht zuletzt bei der Juryarbeit und der Konzeption von Auswahllisten. In Anerkennung seiner langjährigen Verdienste um die Kinderliteratur, um deren Förderung und Vermittlung sowie um die Leseerziehung hat ihm die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur 1998 den Volkacher Taler verliehen.
Zur Würdigung seines Schaffens erschien zu seinem 65. Geburtstag 1993 der Sammelband Leseförderung und Leseerziehung – Theorie und Praxis des Umgangs mit Büchern für junge Leser, der – wie der Titel schon zeigt – ganz auf die Spezialgebiete des Jubilars zugeschnitten war. So heißt es in der Einleitung sehr treffend: „Gewidmet ist das Handbuch […] einem lebenslangen Leser und homo literatus, einem unermüdlichen Lese-Lehrer, Kenner und Autor der Kinder- und Jugendliteratur.“
Bibliographie
Primärliteratur (Auswahl)
- Zur Entwicklung der Leseinteressen und der literarischen Erlebnisfähigkeit im Jugendalter (Diss.) München 1952 (masch.).
- Der junge Leser. Einführung in Grundfragen der Jungleserkunde und der literarischen Erziehung. Donauwörth: Auer 1968; 2., geänd. Aufl. 1972; 3., überarb. Aufl. 1977.
- Volksmärchen und Tiefenpsychologie. München: Ehrenwirth 1970.
- und Müller, Erhard Peter: Gedichte, Balladen, Songs in der Hauptschule. München: Ehrenwirth 1971; 2., überarb. u. erw. Aufl. 1978; 3., wesentlich erw. u. überarb. Aufl. 1994 unter dem Titel: Poesie im Unterricht. Gedichte, Balladen, Songs. Interpretationen und Analysen für den Deutschunterricht der 5. bis 10. Jahrgangsstufe.
- Deutschdidaktik und Erziehungswissenschaft. In: Hans E. Giehl/Karl Stocker (Hrsg.): Fachdidaktische Studien 2. Didaktik der deutschen Sprache und Literatur in der Universität. München: Strumberger 1973, S. 33-36.
- Georg Britting: Die Rettung. In: Jakob Lehmann (Hrsg.): Umgang mit Texten. Beiträge zum Literaturunterricht. Bamberg: Buchner 1973, S. 35-50.
- (Hrsg., mit Karl Stocker): Didaktik der deutschen Sprache und Literatur in der Universität. München: Strumberger 1973.
- Brittings Regensburg und Passau. In: Rupert Hirschenauer/Albrecht Weber (Hrsg.): Interpretationen zum Deutschunterricht. München: Oldenbourg 1974, S. 51-64.
- In: Diether Krywalski (Hrsg.): Handlexikon zur Literaturwissenschaft. München: Ehrenwirth 1974, S. 207-212.
- Das Vaterbild im Kinder- und Jugendbuch. Von Vätern und anderen Ungeheuern. München: AKJ 1980.
- Gottfried Keller: Kleider machen Leute. In: Jakob Lehmann (Hrsg.): Deutsche Novellen von Goethe bis Walser. Interpretationen für den Deutschunterricht, Bd. 1. Königsstein: Scriptor 1980, S. 275-287.
- Gottfried Keller: Der grüne Heinrich. In: Jakob Lehmann (Hrsg.): Deutsche Romane von Grimmelshausen bis Walser. Interpretationen für den Literaturunterricht, Bd. 1. Königstein, Frankfurt am Main: Scriptor 1982, S. 67-83 (2. Aufl. 1983).
- Lesen im Zeitalter neuer Medien. In: Michael Krejci/Karl Schuster (Hrsg.): Literatur – Sprache – Unterricht. Festschrift für Jakob Lehmann zum 65. Geburtstag. Bamberg: Bayerische Verlagsanstalt 1984. S. 94-101.
- Überlegungen zu einer Theorie des Sachbilderbuches. In: Informationen des Arbeitskreises für Jugendliteratur 3 (1984), S. 34-47.
- Erlebte Wissenschaft. Studien zum Jugendsachbuch. In: Winfred Kaminski/Barbara Scharioth (Hrsg.): Jugendliteratur in der Bundesrepublik Deutschland. München: AKJ 1986, S. 68-78.
- Eltern im modernen Jugendbuch. In: Roswitha Cordes (Hrsg.): Vater, Mutter, Schwestern, Brüder – Familie, wie sie im Buche steht. Schwerte: Kath. Akademie 1987, S. 7-28.
- Märchen, Sage, Legende. In: Karl Stocker (Hrsg.): Taschenlexikon der Literatur und Sprachdidaktik. Kronberg, Frankfurt am Main: Scriptor/Hirschgraben 1976, S. 303-306 (Neuauflage 1987).
- Gestern und die Zeit davor. Vom Höhlenmenschen ins 20. Jahrhundert. Wien: Ueberreuter 1989. [Jugendsachbuch]
- Im Zeichen der Wanderschaft. Mark Twains Tom Sawyer und Huckleberry Finns Abenteuer. In: Günter Lange (Hrsg.): Lese-Erlebnisse und Literatur-Erfahrungen. Annäherungen an literarische Werke von Luther bis Enzensberger. Festschrift für Kurt Franz zum 60. Geburtstag. Baltmannsweiler: Schneider Hohengehren 2001, S. 32-40.
Sekundärliteratur
- Baumgärtner, Alfred Clemens: Giehrl, Hans Eberhard. In: Klaus Doderer (Hrsg.): Lexikon der Kinder- und Jugendliteratur, Bd. IV. Weinheim, Basel: Beltz 1982, S. 225.
- Ortwin Beisbart et al. (Hrsg.): Leseförderung und Leseerziehung. Theorie und Praxis des Umgangs mit Büchern für junge Leute. Hans E. Giehrl zum 65. Geburtstag. Donauwörth: Auer 1993.
- Franz, Kurt: Verleihung des Großen Preises der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur Volkach an Walter Kahn und die Märchen-Stiftung Walter Kahn und des Volkacher Talers an Prof. Dr. Hans E. Giehrl und Christian Stottele (Laudationes). In: Volkacher Bote Nr. 65, 1998, S. 3-5.
- Franz, Kurt: Hans Eberhard Giehrl. In: Kurt Franz et al. (Hrsg.): Kinder- und Jugendliteratur. Ein Lexikon. Meitingen: Corian 2008, S. 1-12.
- Gajek, Bernhard: Hans E. Giehrl – eine doppelte Würdigung. In: Volkacher Bote Nr. 48, 1993, S. 2-3.