Klaus Kordon

geboren am 21. September 1943 in Berlin
Schriftsteller im Bereich der Kinder- und Jugendliteratur

Prof. Dr. Petra Josting
veröffentlicht am 03.08.2021

 

1 Biogramm

Klaus Kordon

Klaus Kordon (Foto: © Wonge Bergmann/Beltz & Gelberg)

Seit fast 45 Jahren veröffentlicht der Schriftsteller Klaus Kordon Kinder- und Jugendbücher. Er fesselt nicht nur Kinder und Jugendliche mit seinen Romanen und Erzählungen, sondern auch viele Erwachsene, die an seinen Büchern über deutsche Geschichte interessiert sind, über die Kordon wie kein anderer zeitgenössischer Autor viel geschrieben hat. Mit seinem Gesamtwerk, das mittlerweile fast 100 Titel umfasst, haben sich mehrere KJL-Forscher:nnen beschäftigt (Dahrendorf 1988 u. 1994; Payrhuber 2001; Josting/Kruse 2017; Kanning 2017; Strübe 2017). Kordons literarische Anfänge wurzeln in der DDR, in Ost-Berlin, wo er aufwuchs und die ersten drei Jahrzehnte seines Lebens verbrachte. Er hatte keine einfache Kindheit, denn im Jahr 1943, als seine Mutter ihn als drittes Kind zur Welt brachte, fiel sein Vater im Krieg. Wie er selbst in seinen Ausführungen über seine Wurzeln (Kordon 2017b) schreibt, spielte sich ein großer Teil seiner ersten dreizehn Lebensjahre in der Gaststätte Zum Ersten Ehestandsschoppen ab, die seine Mutter am Prenzlauer Berg führte. Hier lernte er viele Menschen kennen, hörte ihren Gesprächen zu, die meisten waren ihm unsympathisch. Die Mutter, die um das Überleben ihrer Familie kämpfte, hatte wenig Zeit für Erziehung, und so wurden die Bücher zu seinen Erziehern, die er bis tief in die Nacht im Hinterzimmer der Gaststätte las, wo sein Bett stand, er aber aufgrund des Lärms oft nicht schlafen konnte. Anfangs waren es die Grimm’schen Märchen, die ihn faszinierten, später gesellte sich aus Buchhandlungen oder Leihbibliotheken die Abenteuerliteratur von Mark Twain und Jack London hinzu, aber auch Krimis, Wildwest-Romane und sogar Remarques Antikriegsroman Im Westen nichts Neues waren dabei, manchmal auch ein politisch angehauchtes Jugendbuch aus der Ostberliner Schulbibliothek. Diese frühe und intensive literarische Sozialisation machte aus Klaus Kordon jedoch keinen Stubenhocker. Tagsüber spielte er mit seinen Freunden auf dem Bürgersteig, sie zogen aber auch durch die Trümmer und Ruinen Berlins, gingen in Museen, erlebten den Arbeiteraufstand 1953 mit eigenen Augen, fuhren in den Westen der Stadt, was bis zum Mauerbau 1961 problemlos möglich war, oder gingen ins Kino. Zweifellos schulten all diese Kindheitserfahrungen in Innen- und Außenräumen seine Beobachtungsgabe, die eine wichtige Grundlage seines überwiegend realistischen Schreibens sind, in dem es um gesellschaftliche Probleme, Geschichte und Politik geht. Kordon selbst sagt, es gebe „keine bessere politische Schulung, als im Berlin der Nachkriegszeit Kind gewesen zu sein“, was „aber nur für jene [gelte], „die in beiden Teilen der Stadt zu Hause waren.“ (Ebd., S. 188) Zwei schwere Schicksalsschläge fallen ebenfalls in Kordons Kinderzeit. Zunächst starb sein älterer, geliebter Bruder Wolfgang an den Folgen eines Sportunfalls, 1956 die Mutter, die 1950 erneut geheiratet hatte, um ihren Kindern eine vollständige Familie zu bieten. Doch mit diesem Mann verstanden sich die Brüder nicht gut und so lebte Kordon nach dem Tod der Mutter bis zu seinem achtzehnten Lebensjahr in Heimen. Verarbeitet hat er diese Kindheit, die mit 13 Jahren jäh endete, in seiner Frank-Trilogie: Brüder wie Freunde (1978), Tage wie Jahre (1986) und Einer wie Frank (1982).

Auf die Jahre im Heim geht Kordon ausführlich in seiner Autobiografie Krokodil im Nacken (2002) ein. In den Wurzeln beschreibt er die „Republik der Kinder“ (Kordon 2017b, S. 188), welche die Heime vorgaben zu sein, als einen Ort, an dem Heranwachsende nichts zu sagen hatten. Erzogen wurde er im Sinne des real existierenden Sozialismus, alles sei „militärisch reglementiert“ gewesen, die Erzieher waren „verlogen oder naiv“, doch Lesefutter bekam er auch hier, wenngleich überwiegend nur in Form „SED-politisch korrekter Literatur“, daneben zumindest französische und russische Weltliteratur (ebd., S. 189). Als er das Heim mit 18 Jahren verlassen durfte, suchte er sich eine einfache Bleibe in dem ihm vertrauten Prenzlauer Berg, verdiente tagsüber seinen Unterhalt u. a. mit dem Entladen von Waggons und als LKW-Fahrer, auf der Abendschule holte er sein Abitur nach. Anschließend ging es zur Nationalen Volksarmee, denn Kordon wollte studieren; die Verweigerung hätte ihn die Aufgabe dieses lang gehegten Traums gekostet (vgl. ebd., S. 191). Nach dem Studium der Volkswirtschaft ermöglichte ihm der Beruf des Exportkaufmanns zahlreiche Auslandsfahrten innerhalb Europas und u. a. nach Indien. Hier spielen mehrere seiner späteren Romane, da ihn das, was er dort gesehen und erlebt hatte, nicht losließ. Obschon er sich in der DDR privilegiert fühlte, empfanden er und seine Frau das System zunehmend als bedrückend und heuchlerisch, planten deshalb 1972 zusammen mit den zwei Kindern die Flucht über Bulgarien. Doch sie wurden verraten, das Ehepaar Kordon kam ins Stasi-Untersuchungsgefängnis Hohenschönhausen, die Kinder ins Kinderheim. Vor Ablauf der dreijährigen Haftstrafe wurden Kordon und seine Frau vom Westen freigekauft, die Kinder ließ man ein Jahr später nachreisen. Die Familie lebte zunächst in Frankfurt am Main, zog 1988 wieder nach Berlin, in den Westen (vgl. ebd. S. 193 ff.). 1974 begann Kordon neben seinem Beruf als Exportkaufmann mit dem Schreiben von Kinder- und Jugendbüchern; kleinere Texte, die er seit der frühen Jugend verfasst hatte, waren aber auch schon in der DDR erschienen. Dank seiner Produktivität und seines Erfolgs war ihm nach einigen Jahren im Westen das Leben als freier Autor möglich, der nicht nur den deutschsprachigen KJL-Markt mit zahlreichen Büchern bereichert hat.

Aus all seinen persönlichen Erfahrungen, die ihn tief bewegten, resultierte der Wunsch zu schreiben:

Da war die „Dritte-Welt“-Problematik. Da war die deutsche Geschichte. Da war die bundesdeutsche Gegenwart, die ja nun auch meine Familie und mich betraf. Vom damals noch öffentlich wahrgenommenen Drogenkonsum Jugendlicher bis hin zum so lange sträflich vernachlässigten Umweltschutz, an mich bewegenden Themen mangelte es nicht.

Aber warum, so eine häufige Frage, habe ich mich ausgerechnet Kindern und Jugendlichen mitteilen wollen?

Meine Antwort: Weil junge Leute die Welt noch mit offenen Augen sehen, während viele Erwachsene sich ihr festgefügtes Weltbild nicht mehr infrage stellen lassen wollen und andere oft keine Lust mehr haben, sich die Köpfe an immer denselben, oft nur anders angepinselten Mauern einzurennen. Nicht zuletzt aber wohl auch, weil ich selbst als Kind und Jugendlicher mehr von den Autoren, die ich las, lernte als von meiner überforderten Nachkriegs-Mutter oder den staatlich kontrollierten Heimerziehern der DDR. (Ebd., S. 195)

Gleichzeitig betont er, „nicht nur für Kinder und Jugendliche“ (ebd., S. 196) zu schreiben, denn „wenn ein Buch, das einen literarischen Anspruch erhebt, Erwachsene nicht bewegt, wie soll es junge Leser bewegen?“ (Ebd.) Zudem seien Jugendbücher von Belletristik oft nicht zu unterscheiden, was man auch daran erkenne, dass etliche seiner Bücher bei Beltz & Gelberg in der Kategorie Jugendbuch vermarktet werden, bei dtv in der Rubrik Belletristik.

 

2 Überblick über das Werk

Das von Kordon selbst umrissene Themenspektrum seines Werks wird im Folgenden leitend bei der überblicksartigen Vorstellung sein, die sich in Fremde Welten, Deutsche Geschichte und Gegenwartsprobleme gliedert. Etliche Texte sind zwar autobiografiebasiert – insbesondere Das Karussell (2012), Krokodil im Nacken (2002), Auf der Sonnenseite (2009), die Frank-Trilogie (1978–1986) – sie spielen in Berlin oder in Indien, doch mehrheitlich handelt es sich um erfundene Familien und Figuren. Gemeinsam ist diesen unterschiedlichen Handlungsräumen oft, dass die Protaginist:innen unter sozial schwierigen Umständen und unterdrückt leben. Die Darstellung ist verbunden mit der Frage nach Veränderung sozialer Verhältnisse, womit Kordon differenziert Zeitkritik übt. Ebenso zentral für sein Werk ist das Motiv der Freundschaft – zwischen den Generationen, Freunden oder Geschwistern –, als „Ausdruck von Vorurteilslosigkeit und Offenheit“, wie auch der „Fähigkeit zur Wahrnehmung des anderen“, um beim „Anstoß zur Selbsthilfe und Problemlösung“ zu helfen. (Dahrendorf 1988, S. 2).

2.1 Fremde Welten

Kordon: Tadaki (Dressler 1977)

Tadaki (Dressler 1977)

Auf einer der Reisen als Exportkaufmann nach Indochina traf Kordon einen etwa dreizehnjährigen, bettelnden Jungen, mit dem er mithilfe seines Chauffeurs, der übersetzte, ins Gespräch kam. Es stellte sich heraus, dass dieser ohne Vater aufwuchs, die Schwester an Unterernährung gestorben war und der Bruder wegen Mordes im Gefängnis saß. Das Schicksal dieses Jungen bewegte ihn, er wollte anderen Kindern davon erzählen, die wissen sollten, unter welchen Umständen Gleichaltrige in fremden Ländern aufwachsen. Doch einigen Verlagen, denen er zunächst das Manuskript anbot, war diese Geschichte, in der er auch von Kinderprostitution und Selbstverstümmelung erzählt, Mitte der 1970er-Jahre zu realistisch und Kindern nicht zumutbar, wie es hieß, bzw. die Verlage befürchteten einen zu geringen Absatz. Der Dressler Verlag erklärte sich schließlich zum Druck bereit, und so erschien im Herbst 1977 Kordons erste Erzählung Tadaki, die 100 Seiten umfasst und reich illustriert ist (vgl. Kordon 2017c, S. 248 f.). Mehr als zehn Jahre später schrieb er diesen Erstling um, da er mittlerweile nicht mehr seinen literarischen Ansprüchen entsprach und veröffentlichte ihn als Roman ohne Illustrationen (239 Seiten Umfang) unter dem Titel Der Weg nach Bandung. Tadakis Geschichte (1989).

Das zweite Buch über die damals noch sog. Dritte Welt, Monsun oder Der weiße Tiger (1980), ist Kordons erster Indienroman, der die sozialen Gegensätze schildert. Auf der einen Seite der dreizehnjährige Straßenverkäufer Gopu, der in einer Großfamilie aufwächst, die täglich um ihr Überleben kämpft; auf der anderen Seite Bapti, der Sohn einer Textilfabrikantenfamilie, in der die Bediensteten der Willkür ihres Arbeitgebers ausgesetzt sind. Gopu lernt die ihm völlig fremde Welt von Bapti kennen, da dieser ihn als Boy engagiert, letztlich aber auf der Suche nach einem Freund ist, den er aufgrund seiner privilegierten Stellung nur schwer findet. Die Freundschaft der beiden Jungen wird bei aller Empathie füreinander immer von ihrer gegensätzlichen Klassenzugehörigkeit und den damit verbundenen Erfahrungen bestimmt. Beide entfliehen ihren Familien, kehren aber letztlich zu ihnen zurück. Da in diesem Roman die Rolle der Frau nur eine marginale Rolle spielt, entschloss sich Kordon, weitere Indienromane zu schreiben (vgl. Kordon 2017c, S. 250), in denen er ebenfalls auf die sozialen Gegensätze eingeht, drastisch Armut und Elend schildert, aber auch emanzipatorische Momente anklingen lässt, die „Hoffnung auf Veränderung in den Fähigkeiten und dem Verantwortungsbewusstsein“ (Kanning 2017, S. 2) der Protagonist:innen machen.

Wie Spucke im Sand (1987), der zweite Indienroman, hat als Titel ein indisches Sprichwort, demzufolge eine Frau ohne Mann nichts wert ist. Im Mittelpunkt steht die siebzehnjährige Munli, die von ihren vergangenen vier Lebensjahren erzählt, im Wechsel von erlebenden und erzählendem Ich. Da sie der Ehe mit einem Mann entgehen wollte, den sie nicht liebte und vor dem sie sich fürchtete, flüchtete sie mit einer Freundin in die Berge und geriet zunächst an eine Gruppe von Rebellen, die von einer Frau angeführt werden. Das gesetzlose Leben bereitete ihr jedoch Gewissenskonflikte, sie floh erneut und traf auf Frauen, die ebenfalls ein selbstbestimmtes Leben führen wollten. Da dazu Bildung gehört, lernt Munli nun Lesen und Schreiben, u. a. mit dem Ziel, selbst Lehrerin zu werden, um die Zukunft zu verändern. Was Munli durchlebt und durchleidet, „steht exemplarisch für jene Emanzipations- und Entwicklungsmöglichkeiten“ (Payrhuber 2001, S. 7), die Kordon in all seinen Büchern über fremde Welten aufzeigt, so auch in dem Kinderbuch Annapurna. Meine Mutter ist eine Göttin (1989), in der für jüngere Kinder geschriebenen Erzählung Mottha und Barwani (1986) sowie in dem Geschichtenband Alicia geht in die Stadt (1992).

2.2 Deutsche Geschichte

Das Interesse an deutscher Geschichte, insbesondere der des 19. und 20. Jahrhunderts, erklärt Kordon vor allem mit seinen persönlichen Kindheitserfahrungen, auf die eingangs bereits verwiesen wurde: wie viele andere Kinder aufgewachsen in einer vaterlosen Gesellschaft, in der mütterlichen Gastwirtschaft der regelmäßige Kontakt mit Ex-Nazis, Kommunisten und Sozialdemokraten, in unmittelbarer Nachbarschaft ein Jude, der im Keller versteckt die Shoah überlebt hatte, das Leben in der von Trümmern gezeichneten Vier-Sektoren-Stadt Berlin, Arbeiteraufstand, Mauerbau etc. (vgl. Kordon 2017a, S. 93 ff.). Getrieben von dem Willen, herauszufinden, wie es zu all dem kommen konnte, aber auch aufgrund der Erfahrung, dass die Geschichtskenntnisse selbst von Erwachsenen sehr gering waren, begann er mit dem Schreiben historischer Romane. Er wollte „Geschichte von unten“ (ebd., S. 98) erzählen, Alltagsgeschichte aus der Sicht derjenigen, die am meisten unter ihren Lebensbedingungen litten. Um seine Leser:innen zu fesseln, ist es ihm wichtig,

seine Romane mit lebensechten, unterschiedlich denkenden und fühlenden Menschen auszustatten; Menschen mit Ecken und Kanten, Witz und Herzlichkeit, die alle ihre großen und kleinen, ganz eigenen Vorzüge und Schwächen, Probleme und Sorgen haben und die doch eine große Sehnsucht vereint – die nach einem sinnvollen Leben; Menschen, denen man voller Empathie und Neugier folgt. (Ebd., S. 101)

Ebenso wichtig ist es ihm, den historischen Fakten zu folgen, weshalb er vor jedem neuen Roman umfassende Recherchen durchführt, aber auch parallel zum Schreiben. Dazu gehört nicht nur die Lektüre unterschiedlicher historischer Fachbücher, auch alte Flugblätter und Zeitungen aus Archiven, Gemälde, Fotos – und sofern vorhanden – Dokumentaraufnahmen und Zeitzeugen werden einbezogen. Dabei ist er sich bewusst, dass Zeitzeugen stets ihre eigene, subjektiv geprägte Erinnerung haben (vgl. ebd., S. 103). Das Ergebnis dieser Arbeit sind zwei große Trilogien und einige andere Bücher.

Die Wendepunkte-Trilogie, die von Julia Benner (2017) fundiert analysiert wurde, erzählt von den zentralen Umbrüchen in der deutschen Geschichte: 1918, 1933 und 1945. Es handelt sich um Familien- bzw. Generationenromane, in deren Mittelpunkt die Familie Gebhardt steht, die in einer Mietskaserne in Berlin in der Ackerstraße 37 wohnt. „Die Akribie von topografischer und geschichtlicher Darstellung“ regt dazu an, das Geschehen als authentisch wahrzunehmen; „das Unmittelbarkeit erzeugende erzählerische Präsens, die präzisen, auf intensiven Studien […] beruhenden Beschreibungen“ und Fotos am Ende der Bände „verstärken den Authentizitätseffekt.“ (Ebd., S. 114) Im Mittelpunkt des ersten Bandes, Die roten Matrosen Oder ein vergessener Winter (1984), stehen der dreizehnjährige Helmut als Reflektorfigur (genannt Helle), seine Familie, andere Bewohner:innen der Kaserne und zwei Matrosen aus Kiel, die die Revolution sozusagen von Kiel nach Berlin mitbringen. Gemeinsam mit seinem Freund Fritz führt Helle die Leser:innen zu den Plätzen politischer Aktionen. Die Arbeiterschaft kämpft um Mitspracherechte und die Entmachtung der bürgerlichen Eliten, für bessere Lebensbedingungen und eine Räterepublik. Sie erleben die Niederlage der Revolution vom 9. November, doch Helles politisch engagierter Vater macht ihnen Mut, dass sich in ferner Zukunft alles zum Besseren wandeln könne (vgl. Die roten Matrosen 1984, S. 461). Im zweiten Band der Trilogie, Mit dem Rücken zur Wand (1990), fungiert der Jugendliche Hans als Reflektorfigur. Politisch steht im Fokus der Jahre 1932/33 die Zersplitterung der politischen Linken, die Unfähigkeit von SPD und KPD, sich im Kampf gegen den Aufstieg der Nationalsozialisten zu verbünden. Deutlich wird aber auch, dass diese unterschiedlichen politischen Strömungen innerhalb einer Familie anzutreffen sind, wobei die Mehrzahl der Familienmitglieder eine Arbeiterschaft vertritt, die demokratisch gesonnen ist. Die Handlung des dritten Bandes, Der erste Frühling (1993), setzt im Februar 1945 ein. Bombenalarm bestimmt den Alltag, entsprechend ist der mit Angst besetzte Luftschutzkeller ein zentraler Aufenthaltsraum für die zwölfjährige Änne. Sie ist die Tochter von Helle und lebt bei ihrer Großmutter, da ihr Vater ins Konzentrationslager gesteckt wurde; ihre Mutter starb in der Haft, ihr Onkel Hans wurde als Widerstandskämpfer umgebracht. Zu ihrem Alltag gehören ebenso Durchhalteparolen im Radio, Minderjährige, die als Kanonenfutter gegen die anrollende russische Armee eingesetzt werden, vor allem aber Lebensmittelknappheit und Hunger. Auch wenn diese Kindheit von Gräueltaten des NS-Regimes und des Krieges geprägt ist, von traumatischen Erfahrungen also, endet sie nach der Kapitulation wie die der Protagonisten in den ersten beiden Bänden nicht ohne Hoffnung auf ein besseres Leben. Während des Schreibens am dritten Roman stellte sich Kordon mehrfach die Frage, ob er all die schrecklichen Szenen über die Bombenächte seinem Lesepublikum zumuten könne und kam zu dem Ergebnis: „Es muss sein!“ (Kordon 2017a, S. 111) Junge Menschen sollten wissen, weshalb Kriege zu verachten seien. Zwar glaube er nicht, mit Literatur sei die Welt zu verändern, aber er sei fest überzeugt, in den Köpfen etwas bewegen zu können: „Und verändern sich die Menschen, verändert sich auch die Welt.“ (Ebd.)

Ab1997 erschien Kordons zweite große Trilogie, die Jacobi-Saga, mit den Bänden 1848. Die Geschichte von Jette und Frieder (1997), Fünf Finger hat die Hand (2006) und Im Spinnennetz. Die Geschichte von David und Anna (2010). Wieder sind es Wendepunkte deutscher Geschichte, die der Autor aufgreift: die deutsche Revolution von 1884, die sog. Märzrevolution, der deutsch-französische Krieg von 1870/71 und die Aufhebung der Sozialistengesetze 1890. Wie in der Wendepunkte-Trilogie geht es aus historischer Sicht um den Kampf um Freiheit, Demokratie und Gerechtigkeit, wieder wird Geschichte von unten erzählt, aus der Sicht der kleinen Leute, die in Not und Elend leben; vor den Augen der Leser:innen entstehen alltags- und kulturgeschichtliche Panoramen. Wieder handelt es sich um einen in Berlin spielenden Generationenroman, erzählt wird jeweils aus der Perspektive eines jungen Protagonisten, die Personen diskutieren und streiten miteinander. Im ersten Band stehen Jette und Frieder im Mittelpunkt, die eine Familie gründen; im zweiten sind es deren Kinder August und Rieke, im dritten deren Sohn David und Anna, eine außerhalb der Familie stehende Figur und Erzählerin. Integrationsfigur ist der „Sozialdemokrat und Zimmermann Frieder Jacobi“, der sich „vom jugendlichen Gesellen über den selbstständigen Meister und Vater zum Großvater“ entwickelt und „mit einer hohen moralischen Integrität und Beharrlichkeit ausgestattet“ ist. (Strübe 2017, S. 45) Wider Erwarten fand Kordon bei der Vorbereitung des ersten Romans Zeitzeugen; zwar keine lebenden, aber Bücher mit Zeitzeugenberichten von den revolutionären Kämpfen von 1948, wie z. B. das 1849 erschienene Buch Berlin‘s berühmte und berüchtigte Häuser von Bernhard Hesslein und Carl Rogan, und Bettine von Arnims Beschreibung der sozialen Elendsviertel im damaligen Berliner Stadtteil Vogtland, die sie von einem Armenarzt erhielt und unter dem Titel Dies Buch gehört dem König (1848) veröffentlichte (vgl. Kordon 2017a, S. 104 f.). Der Kritik an der Geschichte von Jette und Frieder, es werde pathetisch erzählt, hält Payrhuber entgegen, dass nichts verniedlicht werde, „Hunger, Mißbrauch und Elend“ würden beim Namen genannt. Zwar sei die Anteilnahme des Autors am Schicksal seiner Figuren nicht zu übersehen, aber das Buch nie „belehrend, sondern spannend und zuweilen auch anrührend.“ (Payrhuber 2001, S. 19) Noch weiter zurück in die Historie geht Kordon in einem seiner neueren Romane, Joss. Oder der Preis der Freiheit (2014), ein während der Befreiungskriege (1813–1815) spielender Abenteuerroman. Am Beispiel des Ich-Erzählers Joss wird vorgeführt, wie „ein hasserfüllter und kriegsbegeisterter Jüngling unter dem Einfluss eines aufgeklärten Vorbilds“ und „der Schrecken des Krieges zu einem nachdenklichen und den Krieg ablehnenden jungen Mann reift“ (Strübe 2017, S. 46), womit die Gattung des Bildungsromans aufgegriffen wird (vgl. Kanning 2017, S. 6).

Das Geschehen der übrigen historischen, respektive zeitgeschichtlichen Bücher ist im 20. Jahrhundert angesiedelt. Hundert Jahre und ein Sommer (1999) spielt nach der friedlichen Revolution von 1989, die Kordon zu diesem Roman anregte, der Zeitgeschichte und Adoleszenzroman miteinander verknüpft. Ich-Erzählerin ist die 21-jährige Studentin Eva Seemann, die sich auf die Suche nach ihrer Familiengeschichte macht, bis hin zur ihrer Ururgroßmutter Hermine, die als Dienstmädchen arbeitete und in der NS-Zeit eine Jüdin denunzierte. Unterstützt wird sie dabei von ihrem Großvater väterlicherseits, einem in der DDR bekannten Schriftsteller, den sie erst nach 1989 kennenlernt, da ihr Vater nach der Flucht aus der DDR keinen Kontakt mehr zu ihm hatte. Es gibt mehrere Handlungsstränge, im Fokus aber stehen Eva und ihr Großvater, der noch immer in Berlin in der Torstraße 127 wohnt, wo einst auch Hermine lebte. In diesem Roman, der in Form eines Briefes von Eva an Hermine gerichtet ist – „Ich will einen Brief schreiben. Einen Brief an dich, Minchen!“ (Ebd., S. 7) – sind weniger die historischen Ereignisse an sich von Bedeutung als vielmehr die mit zahlreichen Erinnerungen verbundenen „zerrissenen persönlichen Beziehungen“ (Payrhuber 2001, S. 20) nach der Wiedervereinigung.

„Das Sich-Erinnern“ ist auch in Julians Bruder (2004) von großer Bedeutung, aber im Unterschied zu Hundert Jahre und ein Sommer erinnert sich nicht eine Nachfahrin der Täter:innen, sondern der Ich-Erzähler Paul Scholz daran, wie er und „sein jüdischer Freund Julian Opfer politischer Verfolgung durch die sowjetische Besatzungsmacht unmittelbar nach Kriegsende“ werden (Kanning 2017, S. 6), angeschuldigt der Nazi-Täterschaft und Spionage. Beide werden im KZ Buchenwald inhaftiert, Julian verstirbt dort. Hinzu kommt ein zweiter Erinnerungsstrang, der auf die NS-Zeit Bezug nimmt: Als die Bedrohung für deutsche Juden immer größer wird und Julians Eltern deportiert werden, taucht dieser mit Pauls Hilfe in Berlin unter und kann somit überleben. Aufgrund der narrativen Anlage, stereotyper Figurenzeichnung etc. stieß dieser Roman in Fachkreisen teilweise auf heftige Kritik (zit. in Strübe 2017, 43 f.), während die Resonanz in den überregionalen Tageszeitungen [letzter Aufruf: 29.07.2021] positiv ausfiel .

In die Gattung Zeitgeschichte fallen noch weitere Texte aus Kordons Werk, die belegen, wie wichtig ihm das Thema Geschichte ist. Nicht auf alle kann an dieser Stelle eingegangen werden (vgl. dazu summarisch Payrhuber 2001, S. 20). Verwiesen wurde bereits auf die für Kinder geschriebene Frank-Trilogie, seine Kindheitsgeschichte, in der er aus der ersten Hälfte der 1950er-Jahre erzählt. Hände hoch, Tschibaba! (1985) vereint neun Geschichten von Kindern, die zwischen 1904 und 1984 in Berlin aufwachsen, wird später um etliche Geschichten ergänzt, die bis 1998 reichen und unter dem Titel Paule Glück (1999) veröffentlicht werden. In Das Karussell, Kordons autobiografiebasierte,, zeitgeschichtlichen Familienroman, geht es um die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts, wie sich der ihm unbekannte Vater und seine Mutter aufeinander „zu bewegen, bis die gemeinsame Liebesgeschichte […] durch den Zweiten Weltkrieg abrupt abreißt.“ (Kanning 2017, S. 7) Als Einblick in die deutsche Geschichte lässt sich Kordons Biografie über Erich Kästner lesen, Die Zeit ist kaputt (1994), in der er nichts darüber schreibt, dass Kästner unter verschiedenen Pseudonymen in der NS-Zeit – wenn auch eingeschränkt – seiner schriftstellerischen Tätigkeit weiter nachging (vgl. Josting 1995). Und nicht unerwähnt bleiben soll das 1995 erschienene, von Peter Schimmel illustrierte Bilderbuch Die Lisa (1991), Kordons erster Versuch, für kleinere Kinder Geschichte beispielhaft anhand des 90-jährigen Lebens einer Frau namens Lisa zu erzählen. Darüber hinaus gehört es mit zu den ersten Bilderbüchern auf dem deutschsprachigen Markt, in denen Antisemitismus und Judenverfolgung thematisiert werden. (vgl. Hopp 2017).

2.3 Gegenwartsprobleme

Die Vielseitigkeit von Kordons Werk wird anhand all der Bücher deutlich, die sich unter dem Themenkomplex Gegenwartsprobleme zusammenfassen lassen, mit denen er sich von Anfang an auseinandersetzt. Wie bereits in den beiden anderen skizzierten Werkspektren spielt auch hier das Motiv Freundschaft eine zentrale Rolle. Hinzu kommen das Außenseitermotiv und zahlreiche Probleme, mit denen die Heranwachsenden konfrontiert sind, die im familialen Umfeld begründet sind, oft aber auch gesellschaftliche Ursachen haben und dennoch persönliche Verantwortung und damit individuelles Handeln erfordern. So geht es beispielsweise in Einbahnstraße (1979) um Drogenkonsum, in Eine Stadt voller Bäume (1980), Die Reise zur Wunderinsel (1983) und Ich möchte eine Möwe sein (1989) um Umweltverschmutzung, die bereits in den 1980er-Jahren in der BRD heftig diskutiert wurde. Die Scheidungsproblematik ist Thema in Eine Oma für Till (1985) und Henner oder 10 Tage wie ein Jahr (1978). Mit einer unvollständigen Familie, u. a. bedingt durch den Tod der Mutter, muss z. B. die Protagonistin in Marija im Baum (2014) fertig werden. Die 17-jährige Feri in Der einarmige Boxer (2016) steht kurz vor dem Abitur, ist ungewollt schwanger geworden und entscheidet sich gegen den Willen ihrer Akademikereltern für das Kind.

Die oft anzutreffenden Außenseiter, sei es als Haupt- oder Nebenfiguren, spielen in den frühen Texten Kordons dort eine Rolle, wo es z. B. um Migrant:innen geht, die nach Deutschland kamen, um Arbeit zu finden, wie in Zugvögel (1983). Aber auch das Aussiedlermädchen Marija aus Marija im Baum, der vermeintliche Kapitän aus Der Käpt‘n aus dem 13. Stock (1988) oder der erwerbslose Straßenmusikant in Mein Freund Ringo (1998) werden als solche wahrgenommen. In neueren Erzählungen für kleinere Kinder (Kiko 2011) hat dieses Schicksal den aus seiner Herde ausgestoßenen jungen Albino-Schimpansen Kiko getroffen, der auf einen ruhmsüchtigen Tierfänger trifft, dem ebenfalls die soziale Akzeptanz fehlt (vgl. Strübe 2017, S. 37 ff.). Dass schon Kinder im Grundschulalter soziale Verantwortung übernehmen, wo die Erwachsenen zunächst versagen, zeigt Tim, der sich mit dem Straßenmusikant Ringo anfreundet und ihm nicht nur jeden Morgen sein Schulbrot überlässt, sondern sich auch kümmert, als dieser plötzlich erkrankt. Ihm steht die Viertklässlerin Paula Kussmaul in den gleichnamigen drei Bänden (2011; 2003; 2005) in nichts nach, wenn es um den Einsatz für Außenseiter:innen und sozial Schwache in der Schule geht.

 

3 Rezeption

Die überblicksartige Darstellung weist den vielseitigen Autor Klaus Kordon mit der Vorliebe für spezifische Themen und Motive als genauso engagiert aus wie viele seiner Protagonist:innen. Nicht alle Bücher konnten aufgeführt werden, sind aber der Bibliografie von Behler (2017) und dem aktuellen Wikipedia-Eintrag Kordons zu entnehmen, in der sich auch weitere Bilderbücher, Märchen sowie auf Spannung und Komik abzielende Kinderbücher finden. Seinem Hauptthema Geschichte bleibt er weiterhin treu, denn in wenigen Wochen erscheint der Roman Und alles neu macht der Mai, der den Zeitraum Januar 1945 bis Januar 1946 in den Blick nimmt und von Bombenkrieg, Flucht und Überleben in der Nachkriegszeit erzählt. Dahrendorf resümiert Mitte der 1990er-Jahre im Hinblick auf Kordons Geschichtsschreibung, es sei „nichts Vergleichbares und Ambitionierteres in der Jugendliteratur“ (Dahrendorf 1994, S. 12) entstanden. Diese Aussage gilt noch heute.

Bisweilen wurde an Kordons Darstellungsweise die fehlende oder geringe Psychologisierung von Figuren kritisiert, die mit dem Einsatz des Bewusstseinsstroms oder der erlebten Rede erzielt werden kann (vgl. z. B. Weinkauff/Dolle-Weinkauff 2007, S. 163). Diesem Befund ist nicht zu widersprechen, aber vielleicht macht gerade das die Poetik von Kordons realistischem Schreiben aus, zu der Klaus Doderer anlässlich der Preisverleihung des Buxtehuder Bullens an den Autor sagte, es zeige

die Tendenz eines milieugetreuen Realismus ‚von unten‘, […], eines unbeschönigten, harten Erzählens der Historie, die des nüchternen Mitteilens, aber auch des Berichtens aus sozialer Verantwortung und mit dem stillen Hoffen auf Einsicht, dass in Zukunft nicht die Vernichtung und der Krieg, vielmehr dass Friedfertigkeit und Toleranz menschliches Leben bestimmen könnten. (Doderer 1995, S. 48)

Die vielen Preise, die Kordon erhielt, u. a. den Deutschen Jugendliteraturpreis für sein Gesamtwerk 2016, sprechen für sich. Und letztlich zählt, dass er mit seinen aufklärerischen, informierenden, problemorientierten und gleichzeitig spannenden Geschichten junge Menschen erreicht; nicht nur in der Schule, wo viel Bücher Kordons im Deutschunterricht gelesen werden, sondern auch im Privaten. Selbst Germanistikstudierende für das gymnasiale Lehramt, die nicht in großer Zahl zu den Vielleser:innen zählen, lassen sich mit Kordons Büchern zum Lesen animieren. Was will man mehr?!

 

Literaturverzeichnis

Primärliteratur

  • Tadaki. Hamburg: Dressler 1977.
  • Henner oder 10 Tage wie ein Jahr. Stuttgart: Spectrum 1978.
  • Brüder wie Freunde. Weinheim: Beltz & Gelberg 1978 [Band 1 der Frank-Trilogie].
  • Die Einbahnstraße. Stuttgart: Spectrum 1979.
  • Monsun oder Der weiße Tiger. Abenteuer-Roman. Weinheim: Beltz & Gelberg 1980.
  • Einer wie Frank. Weinheim: Beltz & Gelberg, 1982. [Band 3 der Frank-Trilogie].
  • Eine Stadt voller Bäume. Mit Bildern von Gisela Vierhuff. Stuttgart: Spectrum 1980.
  • Die Reise zur Wunderinsel. Eine fast wahre Geschichte. Mit Bildern von Jutta Bauer. Weinheim: Beltz & Gelberg, 1983.
  • Zugvögel. Oder Irgendwo im Norden. Erzählung. Stuttgart: Spectrum 1983.
  • Eine Oma für Till. Mit Bildern von Andrea Bunsen. Würzburg: Arena 1985.
  • Hände hoch, Tschibaba! Geschichten von damals und heute. Mit Bildern von Horst Wolniak. Berlin: Klopp 1985.
  • Mottha und Barwani. Eine Geschichte aus Indien. Mit einem Nachwort des Autors. Weinheim: Beltz & Gelberg 1986.
  • Der Käpt‘n aus dem 13. Stock. Mit Bildern von Eckhart Schädrich. Hamburg: Dressler, 1988.
  • Ich möchte eine Möwe sein. Erzählung. Weinheim: Beltz & Gelberg 1989.
  • Tage wie Jahre. Roman. Weinheim: Beltz & Gelberg, 1986. [Band 2 der Frank-Trilogie].
  • Die roten Matrosen oder Ein vergessener Winter. Roman. Weinheim: Beltz & Gelberg, 1984 [Band 1 der Trilogie der Wendepunkte].
  • Wie Spucke im Sand. Roman. Weinheim: Beltz & Gelberg 1987.
  • Meine Mutter ist eine Göttin. Mit Bildern von Susann Opel. München: dtv 1989.
  • Der Weg nach Bandung. Tadakis Geschichte. Hamburg: Dressler 1989.
  • Mit dem Rücken zur Wand. Roman. Weinheim: Beltz & Gelberg 1990 [Band 2 der Trilogie der Wendepunkte].
  • Die Lisa. Ein Leben. Mit Bildern von Peter Schimmel. Zug: Ars-Ed. 1991.
  • Alicia geht in die Stadt. Geschichten vom Überleben. Berlin [u. a.]: Klopp 1992.
  • Der erste Frühling. Roman. Weinheim: Beltz & Gelberg 1993 [Band 3 der Trilogie der Wendepunkte].
  • Die Zeit ist kaputt. Die Lebensgeschichte des Erich Kästner. Weinheim: Beltz & Gelberg1994.
  • Die Geschichte von Jette und Frieder. Roman. Weinheim: Beltz & Gelberg 997 [Band 1 der Jacobi-Saga].
  • Mein Freund Ringo. Mit Bildern von Philip Waechter. München: Ellermann 1998
  • Hundert Jahre und ein Sommer. Weinheim: Beltz & Gelberg 1999.
  • Paule Glück. Das Jahrhundert in Geschichten. Mit einer Zeittafel. Weinheim: Beltz & Gelberg 1999.
  • Paula Kussmaul lässt nicht locker. Roman für Kinder. Weinheim: Beltz & Gelberg 2001 [Band 1 der Paula-Trilogie].
  • Krokodil im Nacken. Weinheim: Beltz & Gelberg 2002.
  • Paula Kussmaul und Kater Knutschfleck. Roman für Kinder. Weinheim: Beltz & Gelberg 2003 [Band 2 der Paula-Trilogie].
  • Julians Bruder. Roman. Weinheim: Beltz & Gelberg 2004.
  • Paula Kussmaul tief im Schnee. Roman für Kinder. Weinheim: Beltz & Gelberg 2005 [Band 3 der Paula-Trilogie].
  • Fünf Finger hat die Hand. Roman. Weinheim: Beltz & Gelberg 2006 [Band 2 der Jacobi-Saga].
  • Auf der Sonnenseite. Roman. Weinheim: Beltz & Gelberg 2009.
  • Im Spinnennetz. Die Geschichte von David und Anna. Roman. Weinheim: Beltz & Gelberg 2010 [Band 3 der Jacobi-Saga].
  • Kiko. Mit Bildern von Ina Hattenhauer. Weinheim: Beltz & Gelberg 2011.
  • Das Karussell. Roman. Weinheim: Beltz & Gelberg 2012.
  • Oder der Preis der Freiheit. Roman. Weinheim: Beltz & Gelberg 2014.
  • Marija im Baum. Roman für Kinder. Mit Bildern von Franziska Walther. Weinheim: Beltz & Gelberg, 2014.
  • Der einarmige Boxer, eine Liebesgeschichte. Roman. Weinheim: Beltz & Gelberg 2016.

Sekundärliteratur

  • Behler, Annika: Bibliografie der Primärliteratur von Klaus Kordon. Werke und Übersetzungen. In: Klaus Kordon: Bielefelder Poet in Residence 2016. Paderborner Kinderliteraturtage 2017. Hrsg. v. Petra Josting u. Iris Kruse. München: kopaed 2017b (Kinder- und Jugendliteratur aktuell; 8), S. 329–338.
  • Benner, Julia: Geschichte im Kleinen. Generationale Deutungsmuster in Klaus Kordons „Wendepunkte“-Trilogie. In: Klaus Kordon: Bielefelder Poet in Residence 2016. Paderborner Kinderliteraturtage 2017. Hrsg. v. Petra Josting u. Iris Kruse. München: kopaed 2017b (Kinder- und Jugendliteratur aktuell; 8), S. 113–129.
  • Dahrendorf, Malte: Klaus Kordon. In: Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Hrsg. v. Heinz-Ludwig Arnold. München: text+kritik 1988. 29. Erg.-Lfg.-Slg., S. 1–10.
  • Dahrendorf, Malte: Klaus Kordon. In: Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Hrsg. v. Heinz-Ludwig Arnold. München: text+kritik 1994. 48. Erg.-Lfg.-Slg., S. 1–12.
  • Doderer, Klaus: Laudatio auf Klaus Kordon. Zur Verleihung des „Buxtehuder Bullens“ für das Buch „Der erste Frühling“ am 19.11.1994. In: Fundevogel (1995) H. 114, S. 44-48.
  • Hopp, Margarete: Die Lisa. Eine deutsche Geschichte. In: Klaus Kordon: Bielefelder Poet in Residence 2016. Paderborner Kinderliteraturtage 2017. Hrsg. v. Petra Josting u. Iris Kruse. München: kopaed 2017b (Kinder- und Jugendliteratur aktuell; 8), S.165–179.
  • Josting, Petra: Die Zeit ist kaputt.“ Klaus Kordons Biographie über Erich Kästner. In: Bücher haben ihre Geschichte. Kinder- und Jugendliteraturforschung, Literatur und Nationalsozialismus, Deutschdidaktik. Hrsg. v. Petra Josting u. Jan Wirrer. Hildesheim: Olms, 1996, S. 192–204.
  • Josting, Petra/Kruse, Iris (Hrsg.): Klaus Kordon: Bielefelder Poet in Residence 2016. Paderborner Kinderliteraturtage 2017. München: kopaed 2017 (Kinder- und Jugendliteratur aktuell; 8).
  • Kanning, Julian: Klaus Kordon. In: kinderundjugendmedien.de 2017 [letzter Aufruf: 26.07.2021].
  • Kordon, Klaus: Wie ich Geschichte erzähle. In: Klaus Kordon: Bielefelder Poet in Residence 2016. Paderborner Kinderliteraturtage 2017. Hrsg. v. Petra Josting u. Iris Kruse. München: kopaed 2017a (Kinder- und Jugendliteratur aktuell; 8), S. 93–112.
  • Kordon, Klaus: Wurzeln. In: Klaus Kordon: Bielefelder Poet in Residence 2016. Paderborner Kinderliteraturtage 2017. Hrsg. v. Petra Josting u. Iris Kruse. München: kopaed 2017b (Kinder- und Jugendliteratur aktuell; 8), S. 183–197.
  • Kordon, Klaus: No Papa, no Mama, no Televison. In: Klaus Kordon: Bielefelder Poet in Residence 2016. Paderborner Kinderliteraturtage 2017. Hrsg. v. Petra Josting u. Iris Kruse. München: kopaed 2017c (Kinder- und Jugendliteratur aktuell; 8), S. 247–254
  • Payrhuber, Franz-Josef: Klaus Kordon. In: Kinder- und Jugendliteratur. Ein Lexikon. Hrsg. v. Kurt Franz, Günter Lange u. Franz-Josef Payrhuber. Meitingen: Corian 2001. Losebl.-Slg., S. 1–34.
  • Strübe, Thorsten: Klaus Kordon. Über den Autor und Einblicke in sein (jüngeres) Werk. In: Klaus Kordon: Bielefelder Poet in Residence 2016. Paderborner Kinderliteraturtage 2017. Hrsg. v. Petra Josting u. Iris Kruse. München: kopaed 2017 (Kinder- und Jugendliteratur aktuell; 8), S. 27–53.
  • Weinkauff, Gina/Bernd Dolle-Weinkauff: „Hätten sie gelebt, wäre es so weitergegangen: …“. Über Klaus Kordons zeitgeschichtlichen Jugendroman „Der erste Frühling“, dessen Adaption als Comic und seine Rezeption in der Didaktik. In: Nur das Denken, das wir leben, hat einen Wert. Zur Erinnerung an den Literaturdidaktiker und Kinder- und Jugendliteraturforscher Malte Dahrendorf (1928–2008). Hrsg. v. Ursula Kliewer u. Hans-Jürgen Kliewer. Frankfurt/Main. Lang 2009, S. 161–170.