Heinrich Pleticha

Prof. Dr. phil.
geboren am 9. September 1924 in Warnsdorf/Nordböhmen, gestorben am 14. Oktober 2010 in Würzburg
Germanist und Historiker, Oberstudiendirektor, Schriftsteller, Herausgeber und Jugendsachbuchautor

Prof. Dr. Dr. Kurt Franz
veröffentlicht am 03.04.2022

 

1 Biogramm

Heinrich Pleticha (Foto: Privat)

Heinrich Pleticha (Foto: Privat)

Heinrich Pleticha wurde am 9. September 1924 in Warnsdorf im nördlichen Böhmen geboren. Väterlicherseits stammt er aus einer jener Kleinbauernfamilien des mittelböhmischen Sprachgrenzgebiets, mütterlicherseits aus einer alteingesessenen deutschen Warnsdorfer Familie, die bis ins 16. Jahrhundert nachweisbar ist. Der Vater hatte Buchhändler gelernt und war ab 1922 Buchhalter in einem Textilbetrieb in Warnsdorf. Dort besuchte Heinrich Pleticha die Volks- und die Realschule, das spätere Realgymnasium, während er die Ferien fast ausschließlich bei einem Onkel in Prag verbrachte. Der Junge konnte hier die alten Stadtviertel erforschen. Die durch den Onkel, einen leidenschaftlichen Sammler, vermittelten Begegnungen mit Trödlern und Antiquaren verstärkten von Jugend an seine Geschichtsbegeisterung. Er lernte nicht nur deutsche und tschechische Geschichten und Sagen in beiden Sprachen kennen, sondern sehr früh auch viele praktische Kenntnisse über alte Bücher, die ihm sein ganzes Leben lang nützten; ebenso prägend wurde die Begegnung mit der Stadt und ihren Menschen. Hauptsächlich drei Männer vermittelten ihm die Liebe zur Literatur: sein Vater, der Leiter der Stadtbücherei und sein Deutschlehrer an der Mittel- und Oberstufe des Realgymnasiums. Entscheidend wurde aber auch die Zeitschrift Deutsche Jugend, die er intensiv las.

Heinrich Pletichas Schulzeit wurde nach der 7. Klasse, heute 11. Klasse, des Realgymnasiums unterbrochen, denn als Siebzehnjähriger musste er 1942 zum Arbeitsdienst in die Nähe von Posen einrücken, erkrankte dort schwer an Sumpffieber, wurde aber im Herbst desselben Jahres zur Wehrmacht einberufen und nach Russland abkommandiert. Im Sommer 1943 wurde er verwundet, bekam zwei Wochen Genesungsurlaub und konnten die letzten gemeinsamen Tage mit seiner Familie verbringen. Er wurde noch nach Rumänien geschickt, wo er seine zweite Verwundung erlitt. Daraufhin musste er die Kriegsschule in Hannover besuchen. Nach einigen Monaten im Raum Meißen und Dresden erlebte er das Kriegsende im Erzgebirge, von wo aus er sich nach Hause durchschlagen konnte. Mitte August wurden er und seine Mutter aus ihrem Haus vertrieben und in ein Arbeitslager in Warnsdorf gesteckt.

Mit dem ersten Aussiedlertransport kam Pleticha im April 1946 in die damalige amerikanische Besatzungszone im Kreis Dillingen a. d. Donau. Dort nahm die damalige Philosophisch-theologische Hochschule Hörer auf, so dass er mit dem Studium der Geschichte, Germanistik und Geographie beginnen konnte. Nach drei Semestern wechselte er an die Universität Erlangen. Er promovierte bei Professor Anton Ernstberger, der früher als Historiker an der Universität Prag gelehrt hatte, über das Thema Die ägyptische Frage 1890–1914 und legte 1949 das Staatsexamen für das höhere Lehramt ab.

In Dillingen hatte er seine spätere Frau, die er 1951 heiratete, kennen gelernt. Nach dem Referendariat in Augsburg erhielt er 1950 eine zunächst befristete Aushilfsstelle an der Lehrerbildungsanstalt Würzburg, aus der das spätere Matthias-Grünewald-Gymnasium hervorging. Die ersten 18 Jahre war er an dem dort angegliederten staatlichen Schülerheim als Erzieher und Heimleiter tätig, später wurde er an der Schule stellvertretender Schulleiter und ab 1974 Schulleiter, was er bis zum Eintritt in den Ruhestand 1986 blieb. Nachdem er schon längere Zeit als Lehrbeauftragter tätig war, erhielt Heinrich Pleticha 1984 einen Ruf als Honorarprofessor für Pädagogik der Jugendlektüre an die Universität Würzburg. Diese Stadt wurde Pletichas zweite Heimat, auch wenn in der langen Zeit nach der Geburt seiner Tochter Eva und wegen des schnell wachsenden Bücherreichtums innerhalb Würzburgs einige Umzüge notwendig waren. Hier ist er am 14. Oktober 2010 gestorben.

 

2 Werke als Autor und Herausgeber

Pleticha: Afrika aus erster Hand (Arena 1972)

Afrika aus erster Hand (Arena 1972)

Seine schriftstellerischen Anfänge hat Heinrich Pleticha vielfach selbst geschildert, denn er war schon als Kind und Jugendlicher schwer beeindruckt von Märchen und Sagen, vor allem auch von Abenteuererzählungen im Geiste Karl Mays. Vielsagend sind seine seit 1989 in der Rubrik Wiedergelesen des Volkacher Boten erscheinenden 44 Beiträge zu klassischen, wenn auch heute oft vergessenen Jugendbüchern wie etwa d’Amicis’ Cuore, Hackländers Erzählungen aus dem Morgenland, Weinlands Rulaman, Durians Kai aus der Kiste und Matthiessens Das Rote U. Seine schriftstellerische Tätigkeit beginnt sehr früh, und zwar als Autor historischer Sachbücher (vgl. Pleticha 2001b). 1949 schreibt er auf der Grundlage einiger ihm vertrauter Fach- und Sachbücher einen Lux-Lesebogen, der sich mit den Pygmäen befasste und für den Schulunterricht bestimmt war. Dieser wurde recht erfolgreich, ebenso wie der nächste über Babylon und Ninive von 1951. Damit war der Bann gebrochen, aber auch der thematische und geographische Weg beschritten, den der Autor nie mehr ganz verlassen sollte: Afrika und der Orient. Drei Jahre später erscheint in einem kleinen Verlag das erste Buch unter dem Titel Der Weg ins Unbekannte – Drei Jahrtausende Afrikaforschung in Augenzeugenberichten. Entscheidend wird für Pleticha die Zusammenarbeit mit Georg Popp, der in Würzburg den Arena-Verlag gegründet hatte und mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband. Bearbeitet er zunächst einen Abschnitt des Werks Die Großen der Welt, so wird der Verlag schließlich entscheidend für das Erscheinen zahlreicher Sach- und Jugendbücher, unter anderem auch 16 Bändchen in der Reihe Wissenschaft und Abenteuer. Natürlich treten im Laufe der Zeit noch etliche andere Verlage hinzu wie etwa der Thienemann-, der Erdmann- oder der Herder-Verlag.

Pletichas literarisches Werk weist einen fast unglaublichen Umfang auf: Über 150 Bücher, die von ihm geschrieben oder herausgegeben wurden, über 110 Titel, die von ihm bearbeitet wurden, dazu etwa 300 Einzelbeiträge in Sammelbänden, Lexika, Zeitschriften und Zeitungen. Hinzu kommen über 4000 Buchrezensionen, die in verschiedensten Zeitungen und Zeitschriften erschienen sind. Deshalb muss man versuchen, das Werk auf einige wesentliche stofflich-thematische Grundzüge festzulegen, denen Pleticha von Anfang an treu geblieben ist. Außerdem muss man zum einen vom Autor, zum andern vom Herausgeber Pleticha sprechen, wobei eine Abgrenzung oft schwierig ist, denn Quellentexte, Kommentare und Analysen bilden bei ihm meist eine untrennbare homogene Einheit, wie er sich überhaupt als ein Meister des Sammelns, Aufbereitens und Darbietens präsentiert. Das gilt auch für seine Adressaten, für interessierte Laien ebenso wie für Jugendliche, denn auch hier sind die Übergänge oft fließend.

2.1 Ausfahrt und Abenteuer

Pleticha: Die Fahrt nach Nirgendwo (Erdmann 2003)

Die Fahrt nach Nirgendwo (Erdmann 2003)

‚Abenteuer‘ ist ein Schlüsselwort im Werk Heinrich Pletichas; in ihm und in seinen Synonymen, wie Ausbruch aus festen Ordnungen, Suche nach Neuem, Aufbruch ins Unbekannte, Reisen in andere Welten, äußert sich eine Grundhaltung, eine Einstellung, die das literarische Wirken des Autors zeitlebens bestimmt. Seine Vorstellung davon hat er unter anderem im Geleitwort Die Lust am Abenteuer zum Lexikon der Reise- und Abenteuerliteratur (hrsg. v. F. Schegk u. H. Wimmer, ab 1988), zu dem er selbst einige Artikel beigesteuert hat, beschrieben. Diese alte Sehnsucht nach dem Abenteuer hat höchsten Ausdruck in der Weltliteratur, aber ebenso in einfachster Unterhaltungsliteratur gefunden. Die Bedeutung für die Lesekultur hat Pleticha – im Gegensatz zu vielen anderen Pädagoginnen – früh erkannt. So sind auch zahlreiche Titel gekennzeichnet durch Begriffe wie ‚Abenteuer‘ , ‚Entdecker‘, ‚Reisen‘ und deren Synonyme, wie schon die frühesten Veröffentlichungen zeigen. Es folgen Bayern als Entdecker (1957) und – zusammen mit Heinrich Harrer – Entdeckungsgeschichte aus erster Hand (1968/1984), dann Fränkische Abenteurer und Entdecker (1976); im Weiteren tauchen Titel auf wie Träume und Abenteuer (1991), Triumph und Tragik der Entdeckungsreisen (I, 1994; II, 1996), Seefahrer, Glücksritter, Globetrotter (1996), Freibeuter, Piraten und Korsaren (1997), die zeigen, dass solche Phänomene den Autor nie losgelassen haben. Aber auch den Lehrer Pleticha erkannt man immer wieder, denn neben den zahlreichen unterhaltsam-belehrenden Sachbüchern hat er auch Quellen- und Arbeitshefte für den Geschichtsunterricht erarbeitet. Dazu hat er seine Lieblingsgestalten und einschlägige Werke immer wieder bearbeitet und neu herausgegeben, ob den Entdecker Kolumbus, Defoes Robinson und seine Nachfolger, Karl May und Jules Verne. Allein die Ausgabe der illustrierten Karl-May-Werke beläuft sich auf 51 Bände (1992–1996). Mit dem Mitherausgeber Siegfried Augustin hat Pleticha ein Karl-May-Handbuch geschaffen (1996), zu Jules Verne liegt ebenfalls eines vor (1992). Hinzu kommen unter seiner Herausgeber- bzw. Mitherausgeberschaft zahlreiche Lexika, neben dem schon genannten ein Abenteuerlexikon (1978), das Lexikon Die Entdeckung der Welt (1993), das zweibändige Lexikon der Entdeckungsreisen (1999) sowie der Atlas der Entdeckungsreisen (2000).

Hohe Verdienste hat sich Pleticha als Bearbeiter und Herausgeber von ‚klassischen‘, wenn auch heute oft nur noch wenig bekannten Texten erworben, mit über 60 Bänden neben der Karl-May-Ausgabe, und auch da überwiegen natürlich die Darstellungen von Abenteuern und Entdeckungen. Hier finden sich Titel wie Milton Rugoffs Marco Polo (1965), C. Howards Pizarro und die Eroberung Perus (1970), Henra Morton Stanleys Die Entdeckung des Kongo (1979), David Livingstones Zum Sambesi und quer durch Afrika (1980), Hans Meyers Die Erstbesteigung des Kilimandscharo (2001), aber auch Walter Scotts Ivanhoe (1997) und Robert Louis Stevensons Schatzinsel (1997). Programmatisch für sein Werk ist der Titel seines Sammelbandes Überall ist Abenteuer (1981), und geradezu eine Übersteigerung ins Abenteuerliche ist sein Sammelband Die Fahrt nach Nirgendwo (2003), in dem er Texte mit „Erdachten Reisen“ und „Erfundenen Ländern“ vorstellt. Es ist klar, dass Heinrich Pleticha auch ein gefragter Fachmann war, wovon nicht nur seine einfühlsamen Einführungen, Kommentare und Interpretationen zeugen, sondern auch seine wissenschaftlichen Beiträge auf diesem Feld, etwa im Handbuch der Kinder- und Jugendliteratur von Gerhard Haas (1972; 3. Aufl. 1984).

2.2 Reisen: Kunst und Kultur

Extensives und intensives Reisen wird für den Autor zur bestimmenden Erfahrungsgrundlage, deren Tragfähigkeit sich in zahlreichen Reise- und Kulturführern erweist. Nur wie wenige andere versteht es Pleticha, in seinen Darstellungen eine kulturelle Ganzheitlichkeit zu erreichen und zu vermitteln, historische, ethnologische, kunstgeschichtliche, soziale, geographische und literarische Aspekte zu vereinen. Reisen wird zur kulturellen Erfahrung, zum Suchen und Entdecken von Neuem für den Einzelnen. Auch hier wird deutlich, wie sehr Pletichas Studien- und Unterrichtsfächer Deutsch, Geschichte und Geographie das schriftstellerische Werk bestimmen, so dass er zum Reiseschriftsteller par excellence avanciert. Reisen und Entdecken gehören auch hier eng zusammen. Kennzeichnend sind Titel wie Die Toskana – Spurensuche im Land der Etrusker und der Renaissance (1990, 2001), Burgund – Spurensuche im Land der Klöster und der großen Herzöge (1992) oder Simbabwe – Entdeckungsreisen in die Vergangenheit (1985). Ein Hauptinteresse gilt naturgemäß seinem alten Heimatraum, Böhmen und der Hauptstadt Prag. Zahlreiche Bücher liegen hier vor wie Wanderer, kommst du nach Prag (1988), das dtv Reisetextbuch Prag (1988), Bildbände wie Unvergängliches Prag – Die goldene Stadt in Geschichte und Gegenwart (1989, 2001) und Reise durch Prag (1998), dazu Böhmen und Mähren (1992 u. 1996), wobei Pleticha in Franken und Böhmen – Tausend Jahre Nachbarschaft (1990) seine alte und neue Heimat gemeinsam ins Blickfeld nimmt.

Nicht nur hier spürt man neben den fundierten Geschichts- und Kulturkenntnissen den inneren Anteil des Heimatbezugs, der aber nie zu einem politischen Problem wird. Sein Ziel ist es immer, das Zusammenleben der verschiedenen Völker und Kulturen vorurteilsfrei als einmalige fruchtbare Symbiose und als künftige Chance darzustellen. Neben den genannten Räumen ist es immer wieder Italien, das klassische Reiseland der Deutschen, dem sich Pleticha widmet, und da wiederum vorwiegend den Kunstzentren Toskana und Rom, der alten Hauptstadt des Erdkreises (schon 1963). Auf Italien aus erster Hand (1969) folgt später Wanderer, kommst du nach Rom (1986). Hierin vermittelt der Autor Kultur auf innovative und unterhaltsame Weise. Das gilt ebenso für seine Afrika- und Orient-Bücher wie auch für die Reisebücher zu sämtlichen neuen Bundesländern wie Sachsen-Anhalt (1990), Mecklenburg-Vorpommern (1990 u. 1993) usw. Dabei handelt es sich, wie bei vielen seiner Bücher, um eindrucksvolle Bildbände, in denen der Pädagoge sein außerordentliches Geschick beweist, die visuellen Materialien (Fotos, alte Zeichnungen und Gemälde etc.) mit seinen Texten zu einer unlösbaren Einheit zu verbinden.

2.3 Geschichte und Geschichtsbewusstsein

Geschichtliches Denken und historisches Bewusstsein bestimmen die jeweiligen Grundstrukturen eigentlich in Pletichas gesamtem Werk, denn dem Historiker und Geschichtslehrer war es immer höchstes Anliegen, Geschichte und Geschichtsbewusstsein zu vermitteln. Und trotzdem hat er auch ein umfassendes und äußerst erfolgreiches Werk speziell zu Geschichte, Geschichtsschreibung und Geschichtsdidaktik geschaffen. Historischen Figuren hat er sich schon 1955 in Georg Popps erfolgreichem Band Die Großen der Welt gewidmet, dann in Die Mächtigen der Erde (1957). Schon 1961 gibt er eine Weltgeschichte aus erster Hand heraus. Später erscheint eine zweibändige Neuausgabe (1979). 1976 war eine Weltgeschichte in drei Bänden erschienen, und immer wieder sind es die Griechen (u.a. 1984) und Römer (1977, 1980), denen sich der Humanist zuwendet. Zum unentbehrlichen Nachschlagewerk, nicht nur für Schüler, entwickelte sich das mehrfach aufgelegte Geschichtslexikon (1991, 2001), das in anschaulichster Weise „Daten, Fakten und Zusammenhänge“ bietet.

Pleticha (Hg.): Deutsche Geschichte, Bd. 3 (Lexikothek 1982)

Deutsche Geschichte, Bd. 3 (Lexikothek 1982)

Die größte Leistung stellen die beiden vielbändigen Geschichtskompendien dar, die Pleticha geplant, herausgegeben und auch mit eigenen Beiträgen versorgt hat. Zunächst erschienen von 1981 bis 1984 die 12 Bände der Deutschen Geschichte, dann von 1988 bis 1990 die 14 Bände der Weltgeschichte im Lexikothek-Verlag des Bertelsmann-Verlags. Die historische Spanne reicht von der Darstellung der deutschen Stämme bis zu den Kriegsfolgen im 20. Jahrhundert, von der Kultur des Zweistromlands bis zu den afrikanischen Staaten in der Gegenwart. Nicht nur hier konnte Pleticha viele Fachleute in die Arbeit mit einbinden, er verstand es auch sonst, bekannte Persönlichkeiten und Politiker als Mitherausgeber und -autoren wie Carlo Schmid oder F. J. Strauß zu gewinnen. So entstanden mit Schmid z. B. Zeitgeschichte aus erster Hand (1967/1988) und Zeitgeschichte im Spiegel der Dichtung (1973), mit Strauß Politik aus erster Hand (1969). Auch andere bekannte Namen wie Heinrich Harrer (Forschungsreisender) oder Sportler und Forscher verschiedener Gebiete stehen öfter für eine Mitherausgeberschaft.

Immer spielen bei Pleticha der Historiker und Geschichtsdidaktiker indirekt oder direkt zusammen. So hat er schon früh Unterrichtshilfen für den Geschichtslehrer (1965) mit erarbeitet, was sich dann über Jahrzehnte fortsetzt; 1997 brachte er zusammen mit H. P. Thiel das „Schülerhandbuch Geschichte“ Von Jahr zu Jahr heraus. 1996 hatte er das zweibändige Lesebuch Geschichte mit herausgegeben. Nicht nur hier zeigt sich das fächerverbindende Denken Pletichas, denn gerade der Bezug zum Deutschunterricht war ihm wichtig, ersichtlich etwa in Sammelbänden wie Jahrtausende im Prisma – Bilder aus der Geschichte in der Sicht von Dichtern und Schriftstellern (1971) sowie Geschichten nur und doch Geschichte – Geschichte im Spiegelbild der Dichtung (1983). Seine Jugendbücher wie Pharaonen und Schakale (1957), Ritter, Burgen und Turniere (1961) sowie Landsknecht, Bundschuh, Söldner (1974) entwickeln sich zu Bestsellern, auch als Anschauungsmaterial im Schulunterricht.

2.4 Literatur und Literaturvermittlung

Pleticha (Hg.): dtv-Literatur-Lexikon (dtv 1986/1996)

dtv junior Literatur-Lexikon (dtv 1986/1996)

In zahlreichen Werken kommt speziell der Germanist und Pädagoge zum Tragen. Das zeigt sich zunächst in seiner vielfachen Beschäftigung mit Konzeptionen von ‚Kindheit‘, mit Kinderwelt und Kinderkultur, etwa in Bänden wie Ihnen ging es auch nicht besser. Schule und Schülerleben in fünf Jahrtausenden (1965), So war’s einmal. Die Alltagswelt der Kinder im vorigen Jahrhundert (1990) oder Die Kinderwelt der Donaumonarchie (1995). Sein besonderes Interesse gilt zeitlebens der Leseförderung und der entsprechenden Jugendlektüre, wozu er zahlreiche Beiträge geliefert hat. Zu einer lesepädagogischen und lesepsychologischen Fundgrube entwickeln sich die Quellenbände Begegnungen mit dem Buch in der Jugend (I, 1957; II, 1963), die später in stark vermehrten Ausgaben im Suhrkamp-Verlag als Erste Lese-Erlebnisse (1975), herausgegeben von Siegfried Unseld, und Lese-Erlebnisse 2 (1978) von Heinrich Pleticha erscheinen. Als Festschrift für den Arena-Verlag 1999 fungiert der bibliophile Band Was sie gerne lasen – Streifzüge durch 500 Jahre Kinder- und Jugendliteratur, der sich intentional und inhaltlich vorwiegend als anschaulich gestalteter und reich bebilderter literarhistorischer Abriss erweist, aber damit zugleich auch als eine Geschichte der Rezeption von Kinder- und Jugendliteratur.

Der Deutschlehrer und Lesepädagoge Pleticha wird aber auch über Jahrzehnte hinweg konkret zum literarischen Ratgeber in zahlreichen ‚Leseempfehlungen‘ (Broschüren etc.) für Schüler und Fachkollegen, aber auch Eltern (Was soll mein Kind lesen? 1959). Dies gilt nicht minder für das von ihm herausgegebene dtv junior Literatur-Lexikon – Sprache, Lebensbilder, literarische Begriffe und Epochen, das in 1. Auflage 1986 und in 15. Auflage 2003 erschien und sich zu einem echten Bestseller für den schulischen und außerschulischen Gebrauch entwickelte. Der Lehrer Pleticha hat natürlich ebenso an Schullesebüchern mitgearbeitet, vor allem aber sind seine zahlreichen Anthologien unerschöpflicher literarischer Quellenfundus für Lehrkräfte und Schüler, ob diejenigen mit Gedichten wie Die schönsten Kinder- und Wiegenlieder (1994), Schöne alte Kinderreime, Schöne alte Kindergebete (beide 1995), Schöne alte Kindergedichte (1997), Kinderlied und Kinderreim (1998), „Kennt ihr alle die Geschichte“ – Eine Balladensammlung (mit anderen, 1982) und Das große Balladenbuch (mit O. Preußler, 2000) oder diejenigen mit epischen Kurzformen wie Vergessene Märchen deutscher Dichter und Erzähler (1998) und Das große Sagenbuch (2003). Diese Ausgaben sind in bewährter Weise sehr anschaulich und mit ihrer reichen Bebilderung meist auch bibliophil gestaltet, dazu mit den verständigen Einführungen und Erläuterungen sehr informativ. Überhaupt hat Pleticha in Bezug auf die literaturgeschichtliche Erfassung der Kinder- und Jugendliteratur sehr viel geleistet, auch mit Werken wie Was sie gerne lasen oder mit der zweibändigen Ausgabe ABC und Abenteuer (mit A. C. Baumgärtner, 1985), die Texte und Dokumente zur Geschichte des deutschen Kinder- und Jugendbuches (Untertitel) in chronologischer Abfolge versammelt und kommentiert. Der Bezug zum Heimatraum scheint wieder im Beitrag Kinder- und Jugendliteratur in den böhmischen Ländern (1998) auf. Hinzu kommen viele andere Publikationen, die sich mit dem weiten Feld der Kinder- und Jugendliteratur beschäftigen, etwa zum Deutschen Jugendliteraturpreis, zur Gattungsproblematik und zu einzelnen Genres. Bedeutungsvoll sind auch die Festschriften, die Pleticha für seinen lebenslangen Freund und Landsmann Otfried Preußler, den Mitbegründer der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur, zu vielen runden und halbrunden Geburtstagen verfasst hat, wie etwa Sagen Sie mal, Herr Preußler … (1998) oder auch das Das Otfried-Preußler-Lesebuch (1988). Ein Meilenstein für die literarhistorische Erschließung der Kinder- und Jugendliteratur ist schließlich – zusammen mit A. C. Baumgärtner – die Gründung des Lose-Blatt-Lexikons Kinder- und Jugendliteratur ab 1995 im Corian-Verlag Meitingen, zu dem er selbst etliche Beiträge geliefert hat und das von Kurt Franz (bis zum Abschluss 2017), Günter Lange und Franz-Josef Payrhuber fortgeführt wurde.

 

3 Sammler, Leseförderer und ‚Kulturmanager‘

Pleticha: Bürger, Bauer, Bettelmann (Arena 1971)

Bürger, Bauer, Bettelmann (Arena 1971)

Heinrich Pletichas Fachkompetenz, besonders ausgeprägt in allen genannten Bereichen, erklärt sich nicht nur aus der theoretischen Beschäftigung mit dem Fachgebiet Kinder- und Jugendliteratur, sondern auch aus der Tatsache, dass er ein echter ‚Büchermensch‘ von klein auf war. Seiner Neigung zum leidenschaftlichen Sammeln ging er lebenslang nach, so dass seine Bibliothek, deren Kernbestand nach seinem Tod an die Universitätsbibliothek Würzburg ging, auf mehr als 10.000 Titel angewachsen war. Darunter waren zahlreiche Faksimileausgaben und Reprints alter Kinder- und Jugendbücher, beginnend mit dem Kleinen Katechismus Luthers, über den Orbis pictus und Bertuchs Bilderbuch für Kinder bis zu den Büchern vor dem Zweiten Weltkrieg, so dass sich ein interessanter Überblick über die Geschichte des deutschen Kinder- und Jugendbuches ergab. Beim zweiten Sammelbereich Pletichas, der noch umfangreicher war, handelte es sich um alte Bücher, konzentriert auf Kinder- und Jugendbücher vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zum Zweiten Weltkrieg mit den Themenschwerpunkten Geschichte und Abenteuer. Hierzu zählten zunächst einmal die Klassiker des historischen Romans und des Abenteuerromans, häufig in Gesamtausgaben, so etwa Scott, Cooper, Bulwer, Marryat, Morier, Irving, Sealsfield, Retcliffe, Gerstäcker, Möllhausen, May und viele andere. Im Bereich der Jugenderzählung und des Jugendsachbuches hatte Pleticha repräsentative Übersichten über das Angebot bestimmter Verlage angestrebt, so Spamer, Hirth, Union, Scholz, Prochaska. Bei der Geschichte lagen die Schwerpunkte auf der Antike und dem Mittelalter, bei Geographie und Abenteuer auf Afrika und Asien.

Da verwundert es nicht, dass sich Pleticha in verschiedenen Publikationen auch reflektorisch mit seinen geliebten Objekten beschäftigt hat, so in Beiträgen wie Faksimile-Ausgaben und Reprints in der öffentlichen Bücherei (1972), Alte Kinder- und Jugendbücher (1979), Nachdrucke alter Kinderbücher (1983), Karl May für Forscher und Sammler (1988) u. a. oder auch in einem Katalog für den Arbeitskreis für Jugendliteratur, Alte Kinder- und Jugendbücher – Faksimile-Ausgaben, Nach- und Neudrucke (1979). Folgenreich wurde das Buch Lettern, Bücher, Leser (1970), weil hier erstmals umfassend ein vernachlässigtes Thema in jugendgemäßer Form aufgegriffen und aufbereitet wurde. In einem Beitrag der von ihm herausgegebenen Broschüre Anstiftung zum Lesen (1982) zeigt Pleticha in komprimierter Weise Wie ein Buch entsteht; mit Gutenberg hat er sich ohnehin etliche Male beschäftigt.

Dienten schon Pletichas zahlreiche Veröffentlichungen größtenteils direkt oder indirekt der Ausprägung von geschichtlichem Bewusstsein und der Förderung des Lesens, so konnte der Geschichts-, Geographie- und Deutschlehrer ebenfalls jahrzehntelang in diesem Sinn wirken. Allerdings war Heinrich Pleticha auch im öffentlichen Raum sehr aktiv und wirksam, so dass er über einen langen Zeitraum den Kinder- und Jugendliteraturbetrieb in Deutschland mitbestimmte und in die literaturpädagogischen Prozesse eingriff. Da ist zunächst ganz wesentlich seine lange Tätigkeit als Lehrbeauftragter seit 1970 und als Honorarprofessor seit 1984 an der Universität Würzburg zu sehen, wo er sein umfassendes fachwissenschaftliches und pädagogisches Wissen im Bereich Kinder- und Jugendliteratur mit großem Erfolg an Studierende weitergeben konnte. Während seiner gesamten Dienstzeit wirkte Pleticha in verschiedenen, vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus einberufenen Lehrplan- und Prüfungsausschüssen mit. Sein besonderes Interesse galt dabei stets der Leseerziehung und -förde­rung.

Dem Arbeitskreis für Jugendliteratur in München gehörte er von 1960 bis 1970 und von 1974 bis 1978 als Vorstandsmitglied an, sechs Jahre davon als Vorsitzender. In der Internationalen Jugendbibliothek in München arbeitete er von 1959 bis 1970 als Mitglied des Präsidiums, danach bis 1991 als Vizepräsident. Als Buchliebhaber war er auch Mitglied der Historischen Kinderbuchgesellschaft. Im Jahre 1978 wurde er in die Deutsche Lesegesellschaft, ab 1990 in das Kuratorium der Stiftung Lesen berufen. 1980 wurde er Mitglied des Deutschschweizerischen PEN-Zentrums und 1982 Mitglied in der Sudetendeutschen Akademie der Wissenschaften und Künste. Ausfluss seiner Gremienarbeit waren fast immer konkrete praxisorientierte Ergebnisse, sei es bei der Erstellung von Lehrplänen oder bei der Auswahl und Begründung von Preisbüchern. Gerade in letzterem Bereich war Pleticha jahrzehntelang durchgehend engagiert und produktiv. Er wirkte in vielen literarischen Preisjurys mit, unter anderem beim Deutschen Jugendliteraturpreis, und erarbeitete zahlreiche Broschüren, Kataloge und Empfehlungslisten zur Kinder- und Jugendliteratur.

Heinrich Pleticha gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur in Volkach, die 1976 ins Leben gerufen wurde. 1983 übernahm er das Amt des Schatzmeisters, von 1991 bis 1997 war er Präsident. Danach war er wiederum als Schatzmeister und in anderen wesentlichen Funktionen für die Akademie tätig. Vor allem ragt seine unermüdliche Katalog-Arbeit heraus, besonders seine Empfehlungen zur Abenteuerliteratur und zu geschichtlichen Jugendbüchern, die immer wieder ergänzt neu herausgegeben wurden. Unermüdlich war Pleticha als Juror tätig, beim Buch des Monats und beim Großen Preis der Akademie, ebenso als Organisator von Akademie-Tagungen, als Referent und als Herausgeber von Tagungsbänden. In verschiedenen Medien hat er an kulturgeschichtlichen Sendungen mitgewirkt.

 

4 Rezeption und Auszeichnungen

Der Historiker, Germanist und Pädagoge Heinrich Pleticha hat als Autor, Sammler und Herausgeber in verschiedenen Wissensgebieten quantitativ und qualitativ Immenses geleistet. Zweifellos war er ein Meister des erzählenden Sachbuchs, was ihm immer wieder bescheinigt wird, schon von Hellmut Diwald, der ihn unter die bekanntesten Namen einreiht (Diwald 1978, S. 269). Da verwundert es nicht, dass die Gesamtauflage von Pletichas Werken schon zu seinen Lebzeiten etwa sechs Millionen Exemplare betrug, so dass er zu den auflagenstärksten Autoren und Bestsellerautoren zählte, nicht nur im deutschsprachigen Raum.

Das Werk Heinrich Pletichas steht im Dienste einer umfassenden Bildung, die auf bewährten Traditionen aufbaut, ohne dass aktuelle Erkenntnisse außer Acht gelassen würden. Sein Streben ist stets auf ganzheitliche Bildung gerichtet, es gründet auf einer Bildungsidee, die auf den als wesentlich erkannten Grundlagen des abendländischen Denkens, auf intensivem Geschichts- und Kulturwissen und vor allem auf eigener Lesebereitschaft, Lesekompetenz und Liebe zum Buch beruht. Nach Meinung von Georg Popp ist Pleticha „mit seiner reichen Begabung, seinem unvorstellbar großen Wissen und seiner nicht endenden Kreativität ein Glücksfall für jeden, der ihm begegnen oder gar mit ihm zusammenarbeiten darf (Popp 1994, S. 34).

Lange/Franz (Hgg.): Von der Steinzeit bis zur Gegenwart (Arena 2004)

Lange/Franz (Hrsg.): Von der Steinzeit bis zur Gegenwart (Arena 2004)

Neben der Berufung in verschiedene Ehrenämter wurden Heinrich Pleticha zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen zuteil. Das beginnt früh mit der Sonderprämie des Deutschen Jugendbuchpreises (1967) und setzt sich fort mit dem Friedrich-Bödecker-Preis (1974), dem Anerkennungspreis des Sudetendeutschen Kulturpreises (1975) und dem Kulturpreis der Stadt Würzburg (1976). 1977 erhält Pleticha das Bundesverdienstkreuz am Bande, 1979 die Silberne Ehrenplakette der Stadt Böblingen, im selben Jahr den Buchpreis der Arbeitsgemeinschaft für Werbungs-, Markt- und Meinungsforschung Luxemburg, 1981 den Landschaftspreis Polzen-Neiße-Niederland, 1973 und 1980 kommt er auf die Ehrenliste des Premio Europeo di Letteratura Giovanile; in der Auswahlliste zum Deutschen Jugendbuch- bzw. Jugendliteraturpreis stehen viele seiner Titel. Heinrich Pleticha wird nicht nur mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Kl. ausgezeichnet (1986), sondern auch mit dem Bayerischen Verdienstorden. 1988 erhält er die Goldene Ehrenplakette der Stadt Böblingen, 1989 den Premio Collodi und 1991 den Großen Sudetendeutschen Kulturpreis. Den „Literaten und Pädagogen“ ehrte der Bayerische Staatsminister für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst Hans Zehetmair 1993 mit der Verleihung der Medaille Pro Meritis und hob dabei unter anderem hervor, dass die „Bedeutung Bayerns im Bereich der Jugendliteratur […] in hohem Maße“ mit dem Namen Pleticha verbunden sei (Zehetmair 1994). An der Stätte seines längsten und wohl intensivsten ehrenamtlichen Wirkens wurde Pleticha 1996 mit der Silbernen Stadtplakette Volkach geehrt. Schließlich wählte ihn die Deutsche Akademie zum Ehrenpräsidenten. 2004 erhielt Pleticha den Wildweibchenpreis.

Viele seine Weggefährten und Freunde kamen in der von Herbert Ossowski zu Pletichas 70. Geburtstag herausgegebenen Festschrift Der Weg ins Unbekannte (1994) zu Wort. Die Festschrift zu seinem 80. Geburtstag Von der Steinzeit bis zur Gegenwart. Historisches in der Kinder- und Jugendliteratur ist eine Hommage an den Historiker und Jugendbuchspezialisten Pleticha (Lange/Franz 2004) Hierin befindet sich die umfassende Bibliographie seines großen Werks (Franz 2004, S. 264–279).

 

Bibliographie

Primärliteratur (Auswahl)

  • Pygmäen. Murnau: Lux 1950.
  • Pharaonen und Schakale. Würzburg: Arena 1957.
  • Was soll mein Kind lesen? München: Manz 1959.
  • Ritter, Burgen und Turniere. Würzburg: Arena 1961.
  • und Schmid, Carlo (Hrsg.): Zeitgeschichte aus erster Hand. Stark überarb. u. erw. Neuausgabe v. 1967. Würzburg: Arena 1988.
  • Bürger, Bauer, Bettelmann. Würzburg: Arena 1971.
  • Afrika aus erster Hand. Würzburg: Arena 1972.
  • Landsknecht, Bundschuh, Söldner. Würzburg: Arena 1974.
  • Das Abenteuerbuch. In: Gerhard Haas (Hrsg.): Kinder und Jugendliteratur. Zur Typologie und Funktion einer Gattung. Stuttgart: Reclam 1974 (2. Aufl. 1976, 3. Aufl. 1984).
  • (Hrsg. u. Mitautor): Abenteuerlexikon. Würzburg: Arena 1978.
  • (Hrsg.): Lese-Erlebnisse 2. Frankfurt am Main.: Suhrkamp 1978.
  • Das Abenteuerbuch im 19. Jahrhundert. Über die Entwicklung einer Gattung. In: Alfred Clemens Baumgärtner (Hrsg.): Ansätze historischer Kinder- und Jugendbuchforschung. Baltmannsweiler: Burgbücherei Schneider 1980.
  • (Hrsg. u. Mitautor): Anstiftung zum Lesen. Weiterkommen durch Bücher. Ravensburg: O. Maier 1982. (Eigenbeitrag: Wie ein Buch entsteht)
  • (Hrsg. u. Mitautor): Deutsche Geschichte, Bd. 2. Gütersloh: Lexikothek Verlag 1982. (Eigenbeiträge: Pilgerreisen im Mittelalter, Die Reichskleinodien)
  • (Hrsg. u. Mitautor): Deutsche Geschichte, Bd. 3. Gütersloh: Lexikothek Verlag 1982. (Eigenbeitrag: Das Rittertum)
  • „Kennt ihr alle die Geschichte“. Eine Balladensammlung (mit Einleitung u. Kapitel „Historische Balladen“). München: dtv 1982.
  • (Hrsg.): Otfried Preußler. Werk und Wirkung. Festschrift zum 60. Geburtstag. Stuttgart: Thienemann 1983.
  • und Baumgärtner, Alfred C. (Hrsg.): ABC und Abenteuer. Texte und Dokumente zur Geschichte des deutschen Kinder- und Jugendbuches 2 Bde. München: dtv 1985.
  • Das Afrikabild im Jugendbuch bis 1945. In: Der Afrikaner im deutschen Kinder- und Jugendbuch. Ausstellungskatalog. Universität Oldenburg 1985.
  • (Hrsg.): Das Bild des Juden in der Volks- und Jugendliteratur vom 18. Jahrhundert bis 1945. Würzburg: Königshausen & Neumann 1985.
  • (Hrsg. u. Mitautor): dtv junior Literatur-Lexikon. Sprache, Lebensbilder, literarische Begriffe und Epochen. München: dtv junior/Berlin: Cornelsen u. Velhagen u. Klaasing (CVK) 1986; 10. Aufl. 1996.
  • Des Reiches Glanz. Die Reichskleinodien und ihre Geschichte. Freiburg: Herder 1989.
  • Unvergängliches Prag. Die goldene Stadt in Geschichte und Gegenwart. Freiburg: Herder 1989.
  • So war’s einmal. Die Alltagswelt der Kinder im vorigen Jahrhundert. Esslingen: J. F. Schreiber 1990.
  • Die Sachillustrationen in Gegenwart und Vergangenheit. In: Alfred Clemens Baumgärtner/Max Schmidt (Hrsg.): Text und Illustration im Kinder- und Jugendbuch. Würzburg: Königshausen & Neumann 1991.
  • Spurensuche im Land der Klöster und der großen Herzöge. Freiburg: Herder 1992.
  • und Stigloher, Regine (Hrsg.): Geschichten für Menschenkinder. Otfried Preußler zum 70. Geburtstag. Stuttgart: Thienemann 1993.
  • Höhlen, Wunder, Heiligtümer. Mythische und magische Plätze in Deutschland. Freiburg: Herder 1994.
  • Die schönsten Kinder- und Wiegenlieder. Würzburg: Stürtz 1994.
  • Schöne alte Kinderreime. Würzburg: Stürtz 1995.
  • Schöne alte Kindergebete. Würzburg: Stürtz 1995.
  • Otfried Preußler. In: Kurt Franz et al. (Hrsg.): Kinder- und Jugendliteratur. Ein Lexikon. Meitingen: Corian 1995.
  • Das geschichtliche Jugendbuch. In: Kurt Franz et al. (Hrsg.): Kinder- und Jugendliteratur. Ein Lexikon. Meitingen: Corian 1995.
  • Schöne alte Kindergedichte. Von Martin Luther bis Christian Morgenstern. Mit Erläuterungen. Würzburg: Stürtz 1997.
  • Freibeuter, Piraten und Korsaren. Stuttgart: Ed. Erdmann 1997.
  • Kinderlied und Kinderreim. Das große illustrierte Hausbuch. Die schönsten und bekanntesten Kinderlieder, Kinderreime, Abzählverse, Fingerspiele, Rätsel und Gebete aus fünf Jahrhunderten. Lizenzausgabe für die WBG. Würzburg: Stürz 1998.
  • Vergessene Märchen deutscher Dichter und Erzähler. Würzburg: Stürtz 1998.
  • und Launer, Christoph: Was sie gerne lasen. Streifzüge durch 500 Jahre Kinder- und Jugendliteratur. Würzburg: Arena 1999.
  • Und Preußler, Otfried (Hrsg.): Das große Balladenbuch. Stuttgart: Thienemann 2000.
  • Geschichtliche Jugendbücher. In: Günter Lange (Hrsg.): Taschenbuch der Kinder- und Jugendliteratur, Bd. 1. Baltmannsweiler: Schneider Hohengehren 2000.
  • Und Franz, Kurt/Lange, Günter/Payrhuber, Franz-Josef (Hrsg.): Mein erstes Manuskript. 60 Kinder- und Jugendbuchautoren erzählen von ihren ersten Schreiberfahrungen. Mit Kurzbiographien. Baltmannsweiler: Schneider 2001 (Schriftenreihe der Deutschen Akademie für Kinder- u. Jugendliteratur; 27).
  • Mein Freund Rulaman. In: Lange, Günter (Hrsg. unter Mitarbeit v. B. Meier): Lese-Erlebnisse und Literatur-Erfahrungen. Annäherungen an literarische Werke von Luther bis Enzensberger. Festschrift für Kurt Franz. Baltmannsweiler: Schneider 2001a.
  • Vom Wilden Westen in den afrikanischen Urwald. In: Franz, Kurt/Lange, Günter/Payr­huber, Franz-Josef/Pleticha, Heinrich (Hrsg.): Mein erstes Manuskript. Baltmannsweiler: Schneider 2001b.
  • Das große Sagenbuch. Stuttgart, Wien: Thienemann 2003.
  • (Hrsg.): Die Fahrt nach Nirgendwo. Erdachte Reisen – erfundene Länder. Stuttgart: Erdmann 2003.

Sekundärliteratur

  • Der Weg ins Unbekannte. Begegnungen mit Heinrich Pleticha. Eine Festschrift zum 70. Geburtstag. Hrsg. im Auftrag des Arena Verlags v. Herbert Ossowski. Würzburg: Arena 1994.
  • Diwald, Hellmut: Sachliteratur zur allgemeinen Geschichte (bis 1918). In: Rudolf Radler (Hrsg.): Die deutschsprachige Sachliteratur. München, Zürich: Kindler 1978, S. 265-304.
  • Franz, Kurt: Heinrich Pleticha. In: Kurt Franz et al. (Hrsg.): Kinder- und Jugendliteratur. Ein Lexikon. Meitingen: Corian 2003/2012, S. 1-42.
  • Franz, Kurt: Heinrich Pleticha – Lehrer, Schriftsteller, Weltmann. In: Lange/Franz 2004, S. S. 3-23.
  • Franz, Kurt: Bibliographie Heinrich Pleticha 1950-2004. In: Lange/Franz 2004, S. 264-279.
  • Lange, Günter/Franz, Kurt (Hrsg.): Von der Steinzeit bis zur Gegenwart. Historisches in der Kinder- und Jugendliteratur. Festschrift für Heinrich Pleticha zum 80. Geburtstag. Baltmannsweiler: Schneider Hohengehren 2004.
  • Gärtner, Hans: Heinrich Pleticha. In: Klaus Doderer (Hrsg.): Lexikon der Kinder- und Jugendliteratur, Bd. 3. Weinheim, Basel: Beltz 1979, S. 56-57.
  • Popp, Georg: Engagement und Vergnügen. In: Der Weg ins Unbekannte, 1994, S. 31-41.
  • Preußler, Otfried: Lobrede auf Heinrich Pleticha. Aus der Laudatio bei der Verleihung des Großen Sudetendeutschen Kulturpreises 1991 in Nürnberg. In: Der Weg ins Unbekannte, 1994, S. 104-110.
  • Zehetmair, Hans: Laudatio zur Verleihung der Medaille „Pro Meritis“ an Prof. Dr. Heinrich Pleticha. In: Der Weg ins Unbekannte, 1994, S. 10-11.