TAGUNGEN

ERZÄHLEN GEGEN DAS VERGESSEN
Das Jahr 1933 in Geschichte und Gegenwart
11./12. Mai 2023
Schelfenhaus Volkach
Einladung
Das Jahr 1933 begann mit der Machtergreifung am 30. Januar und der Abschaffung der Gewaltenteilung im Ermächtigungsgesetz vom 24. März. Wohin die Nationalsozialisten das Land derart ermächtigt steuern würden, konnte man bereits von März bis Oktober 1933 in den Bücherverbrennungen erkennen. Werke unzähliger Autorinnen und Autoren fielen dem ideologischen Hass der Hitlerpartei zum Opfer. Die Flammen deuteten an, welche noch ungleich größeren Schrecken folgen sollten: „Dort, wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen“ (H. Heine).
1933 ist Mahnmal der Geschichte und Auftrag für die Gegenwart gleichermaßen. 2023 jähren sich die schrecklichen Ereignisse dieses Jahres zum 90. Mal – Anlass genug, sich mit der Frage zu beschäftigen: Welche Lehre können wir aus der Vergangenheit ziehen? Wie kann Literatur gegen das Vergessen der Vergangenheit aussehen? Und welchen Beitrag zur Gestaltung einer gelingenden Zukunft unserer weltoffenen Gesellschaft können Literaturschaffende, Pädagoginnen und Pädagogen, Büchereien und andere Akteure der Bildungs- und Kulturlandschaft leisten?
Wir laden Sie herzlich zu unserem Literatur- und Austauschforum ein und freuen uns, mit möglichst vielen Interessierten im Schelfenhaus in Volkach dieses wichtige Thema anzugehen!
Das Literaturforum eignet sich als Fortbildung für Bibliothekarinnen und Bibliothekare, Lehrerinnen und Lehrer, Literatur- und Kulturvermittlerinnen und -vermittler, Studentinnen und Studenten sowie alle Literaturbegeisterten.
Dr. Claudia Maria Pecher, Dr. Jana Mikota und Maximilian Mihatsch
#erzählengegendasvergessen
Zum Geleit
Sehr geehrte Damen und Herren,
alle Kinder sollten Zugang zu altersgerechter Literatur haben, damit sie ihr Wissen über ihre Kultur, ihre Geschichte und ihr Umfeld erweitern können. Ermöglicht ihnen doch Literatur, sich emotional, sprachlich und intellektuell zu entwickeln. So besagt der Artikel 17 der Kinderrechtskonvention, dass der Staat „die Massenmedien ermutigen [soll], Informationen und Material zu verbreiten, die für das Kind von sozialem und kulturellem Nutzen sind“.
Neben phantasieanregenden, wissensfördernden Büchern ist es eben auch die Aufklärung über unsere Vergangenheit, die hier eine wichtige Rolle einnehmen sollte. Daher bin ich Ihnen, der Deutschen Akademie für Kinder und Jugendliteratur, sehr dankbar, dass Sie mit der Tagung „Erzählen gegen das Vergessen“ einen Schwerpunkt auf den Beginn des dunkelsten Kapitels in der deutschen Geschichte legen.
Dieser Beitrag ist so wichtig, da sich antisemitische und rassistische Hetze wieder verstärkt verbreitet und sich beschleunigt vom Netz in den Köpfen allzu Vieler einnistet. Aus Worten werden Taten – wie in Halle und Hanau. Es ist klar: Wir müssen denen entschieden entgegentreten, die aus der Geschichte nichts gelernt haben und nichts lernen wollen.
Und was vermag dabei die Literatur? Sie schafft es, uns die Schicksale, die Taten und Begebenheiten vor Augen zu führen. In einem stillen Gespräch kann etwas mit den Kindern und Jugendlichen geschehen. Deutlicher als es im Alltag geschieht, wird ihnen bewusst, wie fragil das Menschendasein ist, die Würde, das Leben, die Freiheit. Und dass sie immer eine Wahl haben: ob sie zu den Bedrohern, den Gleichgültigen oder Mitfühlenden und Bewahrenden gehören wollen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen anregende Gespräche und Diskussion!
Joachim Gauck
Bundespräsident a. D.
Sehr geehrten Damen und Herren,
bereits als Schülerin haben mich im Geschichtsunterricht die Berichte über die Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten schwer erschüttert. 90 Jahre liegen zwischen uns und diesem schrecklichen Einschnitt in der Geschichte Deutschlands.
Diese Veranstaltung steht ganz im Zeichen des Erinnerns und des Rekapitulierens. Beides sind dabei ganz zentrale Aspekte der Aufarbeitung von Geschichte: Es gilt, gegen das Vergessen anzukämpfen, Geschehenes einzuordnen und in Überlegungen für die Zukunft einzubeziehen.
Die Erinnerung an geschehene Gräueltaten auf deutschem Boden muss für unsere demokratische und freiheitsliebende Gesellschaft Antrieb sein, unsere Werte immer wieder aufs Neue zu verteidigen und in breiten gesellschaftlichen Debatten darzustellen.
Besorgt nehme ich daher die erneut steigenden Zahlen antimuslimischer, aber auch antisemitischer und antiziganistischer Straftaten wahr. Wir müssen unsere Anstrengungen erhöhen, um gegen jedwede Form von Rassismus und Diskriminierung vorzugehen und den interreligiösen Dialog zu stärken. Es ist unsere humanitäre Pflicht, aus den Fehlern vergangener Generationen zu lernen und jenen, die neu in unserer Mitte sind, Werte wie Pressefreiheit, Gewaltenteilung und Gleichberechtigung näher zu bringen.
Das gilt auch insbesondere für Personen, die in Deutschland aufgewachsen sind und sich im Dunstkreis extremistischer Organisationen und Überzeugungen bewegen. Das Fundament unserer Handlungen bilden die Menschenrechte und unsere Verfassung. Diesem Wertekodex müssen sich Individuen, Religionsführer und Politikerinnen und Politiker unterordnen.
Es ist von zentraler Bedeutung, Orte der Begegnung zu schaffen, um Vorurteile abzubauen und Gemeinsamkeiten in den Vordergrund zu stellen. Wichtig sind vor allem zwei Dinge: Heranwachsende zu sensibilisieren und sie mit interkulturellen Kompetenzen auszustatten und Extremisten mit allen Mitteln des Rechtsstaats zu verfolgen. Ich begrüße ausdrücklich die Verbesserung der Möglichkeiten der Verfolgung von Straftaten im digitalen Raum. Hass und Fremdenfeindlichkeit dürfen weder im Alltag noch in Echokammern im Netz Raum finden.
Bayerische Initiativen wie „Youth Empowering Youth (YEY)“ oder deutschlandweit agierende Projekte wie „Heroes“ arbeiten mit Jugendlichen aller Kulturen und fördern den Dialog unterschiedlicher Religionen, das Demokratieverständnis sowie ein gutes Miteinander unabhängig von der Herkunft.
Auch bei mir steht das Jahr 2023 im Zeichen der Bekämpfung von Rassismus und der Stärkung des interreligiösen Dialogs: Ich werde Jugendgruppen und Schulen mit Podcasts und kurzen Videogeschichten Werkzeuge an die Hand geben, um mit Jugendlichen zu arbeiten und sie in diesen wichtigen Bereichen zu sensibilisieren.
Veranstaltungsformate wie diese Jahrestagung leisten einen wesentlichen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt. Wir sind unschuldig für die Taten vergangener Generationen, tragen aber die Verantwortung für Entwicklungen in der Gegenwart und prägen zukünftige Generationen mit unserer Haltung. Von daher bitte ich Sie: Treten Sie ein gegen Vorurteile, Rassismus und Diskriminierung in jedweder Form. Bringen Sie sich ein für ein gutes Miteinander, bauen Sie Brücken zwischen unterschiedlichen Kulturen und beurteilen Sie andere nicht durch das Trennende, sondern das Gemeinsame.
Gudrun Brendel-Fischer, MdL
Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung
Programm Literatur Forum 2023
20:00 Uhr
Alois Prinz und Johannes Öllinger
Verbrannte Bücher, zerstörte Leben
Der Gitarrist und Sänger Johannes Öllinger umrahmt Alois Prinz’ Vortrag mit vertonten Gedichten und Briefen von Autorinnen und Autoren verbrannter Texte sowie mit Werken von Komponisten, deren Musik als „entartet“ diffamiert wurde.
DONNERSTAG, 11. MAI 2023
10:00 Uhr
Dr. Claudia Maria Pecher und Stefan Eß (Sankt Michaelsbund, München)
Eröffnung des Literaturforums im Schelfenhaus
10:30 Uhr
Prof. Dr. Thomas Weber (University of Aberdeen & Hoover Institution, Stanford University)
Als die Demokratie starb.
Die Machtergreifung der Nationalsozialisten – Geschichte und Gegenwart (Herder)
11:30 Uhr
Prof. Dr. Jörg Baberowski (Humboldt-Universität zu Berlin)
Die Rezeption und Folgen des Jahres 1933 in der Sowjetunion
12:30 Uhr – 14:00 Uhr » Mittagspause
14:00 Uhr
Uwe Wittstock (Frankfurt am Main) im Gespräch mit Prof. Dr. Jörg Baberowski (Berlin)
Februar 1933. Der Winter der Literatur (C.H. Beck)
Oder: Die Zerstörung eines Rechtsstaats in vier Wochen
14:45 Uhr
Ursula Flacke (Altweilnau)
1933! Feuer (Horlemann)
15:30 Uhr – 16:00 Uhr » Kaffeepause
16:00 Uhr
Max Kronawitter (München)
Wie verlässlich sind Zeitzeugen?
Erfahrungen eines Filmemachers mit einstigen Häftlingen in Konzentrationslagern
16:30 Uhr
Prof. Ulrich Limmer (München)
„Schon wieder ein Nazi Film?!“
17:15 Uhr
Workshops zur praktischen Vermittlung in Bücherei und Schule
- Ursula Flacke und Dr. Monika Rox-Helmer (Justus-Liebig-Universität Gießen)
Der Roman „1933. Feuer!“ von Ursula Flacke
Sein didaktisches Potential für fächerverbindendes Lehren und Lernen und methodische Bausteine für den Unterricht - Antonie Schneider (Autorin, NordSüd Verlag, Thienemann-Esslinger Verlag)
Von Toleranz und einem demokratischen Miteinander – Ideen für die Grundschule - Reiner Engelmann (Autor, cbj/cbt, Penguin Random House Verlagsgruppe)
Zeitzeugenbiografien: Chancen für ein historisch-politisches Lernen - Mathias Kaspar (Europäische Janusz Korczak Akademie; Youthbridge)
Wie kann man Verschwörungsmythen spielerisch enttarnen?
18:30 Uhr – 20:00 Uhr » Abendessen
20:00 Uhr – 21:00 Uhr
Dr. Harald Parigger (Amerang), Iris Schürmann-Mock (Bornheim)
Auf den Spuren vergessener Schriftstellerinnen und Schriftsteller
Moderation: Dr. Jana Mikota (Universität Siegen)
9:15 Uhr
Prof’in. Dr. Gabriele von Glasenapp (Universität zu Köln)
„… alles außer Emil“
Kinder- und Jugendliteratur und die Bücherverbrennung von 1933
10:00 Uhr
Prof. Dr. Marcus Stiglegger (msd | münster school of design)
Erwachsenwerden als Bewusstwerden
Coming-of-Age-Film im Kontext des Holocaust
11:00 Uhr – 11:30 Uhr » Kaffeepause
11:30 Uhr
Dr. Josef Schuster (Vorsitzender des Zentralrats der Juden, Berlin)
1933 und heute – Eine jüdische Perspektive
12:15 Uhr
Prof. Dr. Michael Wolffsohn (München)
Erinnern ohne Phrasen?
13:00 Uhr » Tagungsende
Informationen zur Anmeldung
Die Anmeldung zum LITERATUR FORUM 2023 ist kostenfrei.
Die Fortbildung wird bei FIBS registriert.
Für die Teilnahme am LITERATUR FORUM wird ein Fortbildungszertifikat ausgestellt.
Anmeldungen sind bis 5. Mai 2023 per E-Mail oder auf dem Postweg möglich (PDF-Anmeldebogen (beschreibbar)).
Wir weisen darauf hin, dass bei den Veranstaltungen Foto- bzw. Videoaufnahmen gemacht werden. Mit der Anmeldung willigen Sie in die mögliche Veröffentlichung von Bildern ein.
Das LITERATUR FORUM 2023 findet in Kooperation mit der Geschäftsstelle der Integrationsbeauftragten der Bayerischen Staatsregierung und dem Sankt Michaelsbund, Landesverband Bayern e. V., statt.




Alles im Fluss
Wasserwelten in der Kinder- und Jugendliteratur aus historischer, literarischer und künstlerischer Perspektive
LITERATUR FORUM 2022
28./29. April 2022
Schelfenhaus, Volkach
Schelfenhaus, Volkach
Die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur lädt zum Literatur Forum 2022 nach Volkach. Unter dem Titel Alles im Fluss – Wasserwelten in der Kinder- und Jugendliteratur haben Dr. Jana Mikota und Dr. Claudia Maria Pecher ein Literaturprogramm mit begleitenden (Online-)Lesungen für Schulen zusammengestellt. Wasser steht im Fokus der Beschäftigung in historischen, literarischen und künstlerischen Perspektiven. Das Literatur Forum 2022 eröffnet die erstmals stattfindende Reihe „Volkach liest“.
ALLES IM FLUSS
Wasser wird bereits in der Mythologie mit dem Ursprung allen Lebens in Verbindung gebracht. Es ist Symbol des Lebens und des Todes sowie des Unbewussten.
Zahlreiche Bilder-, Sach-, Kinder- und Jugendbuchautorinnen und -autoren sowie Filmemacherinnen und ‑macher wissen um unsere Vorliebe, Zeit am Meer und an Gewässern zu verbringen. Sie erzählen über Wasser und dessen Wandlungsfähigkeit: sei es in Gedichtform, in Fotoreportagen oder in abendfüllenden Filmen. Angesichts des Bevölkerungswachstums, der Ressourcenknappheit und des Klimawandels rückt neben der lebenserhaltenden vermehrt auch die lebensbedrohende Dimension von Wasser stärker ins Bewusstsein.
In den Blick genommen werden historische, literarische und mediale Entwicklungen von „Wasserwelten“ auf dem Kinder- und Jugendbuchmarkt sowie deren interdisziplinäre Schnittstellen für die Literaturvermittlung in Bildungseinrichtungen wie Büchereien, Schulen und Universitäten. Neben Autorinnen und Autoren, Künstlerinnen und Künstlern kommen Historikerinnen und Historiker, Literaturwissenschaftlerinnen und Literaturwissenschaftler sowie Expertinnen und Experten des Kinder- und Jugendbuchmarktes zu Wort, darunter Prof. Dr. Thomas Boyken (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg), die Autorin Cornelia Franz (Hamburg), Dr. Barbara Gobrecht (St. Gallen, Schweiz), die Fotografin Alea Horst (Reckenroth), Prof. Dr. Nina Janich (TU Darmstadt), Prof. Dr. Markus Janka (LMU München), Christine Paxmann (Eselsohr – Fachmagazin für Kinder- und Jugendliteratur, München), der Künstler Willy Puchner (Wien), die Autorin Jutta Richter (Ascheberg/Lucca), Prof. Dr. Karin Richter (Universität Erfurt), Dr. Sebastian Schmideler (Universität Leipzig), Dr. Thomas Scholz (Washington University in St. Louis), die Künstlerin Christine Schulz-Reiss (München), Dr. Michael Stierstorfer (LMU München), Dr. Franziska Torma (Rachel Carson Center for Environment and Society, LMU München), Elisabeth Wagner-Engert (Diözesanstelle Augsburg des Sankt Michaelsbundes) und Prof. Dr. Klaus Wolf (Universität Augsburg).
Überdies finden im Vor- und Nachfeld (Online-)Lesungen mit internationalen Autorinnen und Autoren rund um das kostbare Element Wasser statt.
Das vollständige Programm des LITERATUR FORUMS 2022 zum Herunterladen
INFORMATIONEN ZUR ANMELDUNG
Die Anmeldung zum Literatur Forum 2022 ist kostenfrei.
Die Fortbildung wird bei FIBS registriert.
Für die Teilnahme am Literatur Forum wird ein Fortbildungszertifikat ausgestellt.
Anmeldungen sind bis 25. April 2022 per E-Mail oder auf dem Postweg möglich.
Das Literatur Forum eignet sich als Fortbildung für Bibliotheksmitarbeitende, Lehrerinnen und Lehrer, Aktive im Bereich der Literatur- und Kulturvermittlung, Studierende sowie alle Literaturbegeisterte, die nach Monaten der Pandemie gerne mehr Zeit am Wasser verbringen möchten.
Bitte informieren Sie sich vor der Veranstaltung über die tagesaktuellen Bestimmungen der Infektionsschutzverordnung vor Ort.
Wir weisen darauf hin, dass bei den Veranstaltungen Foto- bzw. Videoaufnahmen gemacht werden. Mit der Anmeldung willigen Sie in die mögliche Veröffentlichung von Bildern ein.

Im Rahmen des LITERATUR FORUMS 2022 gibt es aktuelle Medienempfehlungen zur Wasser-Thematik. Außerdem gilt die herzliche Einladung zu den öffentlichen (Online-)Lesungen:

Foto: Michal Jarmoluk/Pixabay
Realistisches Erzählen in der deutschen Kinder- und Jugendliteratur im 20. und zu Beginn des 21. Jahrhunderts
unter besonderer Betrachtung des Erzählwerks von Mirjam Pressler und Kirsten Boie
JAHRESTAGUNG 2021
11./12. NOVEMBER 2021
Schelfenhaus, Volkach
Schelfenhaus, Volkach
Leider muss aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Corona-Pandemie die Tagung ausfallen.
Die Erzählungen und Romane von Kirsten Boie und Mirjam Pressler gehören zu den herausragenden literarischen Erscheinungen der gegenwärtigen Kinder- und Jugendliteratur. Die Vielfalt der von beiden Autorinnen gestalteten Themen und die Originalität der gewählten ästhetischen Mittel und Strukturen insistiert auf einen facettenreichen Zugang zu diesem einzigartigen Werk und bietet zugleich die Möglichkeit, die Spezifik dieser literarischen Texte im diachronen und synchronen Prozess zu erfassen. Die Dominanz realistischen Erzählens in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, der Widerstreit zwischen realistischem und phantastischem Erzählen seit den achtziger Jahren können dergestalt in den literaturanalytischen Blick treten, der zu einem subtilen Erfassen von Traditionslinien und zugleich der Originalität des Einzelwerkes führen kann. Wandlungen und Brüche, Konvergenzen und Divergenzen im Schreiben verschiedener Schriftstellergenerationen werden durch diese Blickrichtung erfassbar und offenbaren das weite Panorama der gegenwärtigen Kinder- und Jugendliteratur. All diese Aspekte sollen in der Tagung in einer Weise thematisiert werden, dass die Originalität des einzelnen literarischen Textes nicht hinter theoretischen Einordnungen verschwindet, sondern dass dessen ästhetische Einzigartigkeit gerade durch eine Kontextualisierung erhellt wird.
Die Tagung eignet sich für Deutschlehrer:innen, Literatur- und Kulturvermittler:innen, Studierende der Germanistik sowie alle Literaturfreund:innen. Wir laden Sie sehr herzlich ein und freuen uns auf viele interessante Begegnungen!
Das vollständige Programm der Jahrestagung 2021 zum Herunterladen.
Informationen zur Anmeldung
Die Tagungsgebühr (inkl. Getränke) beträgt 55,00 EUR, für Mitglieder der Akademie 35,00 EUR. für Schüler:innen, Auszubildende, Lehrer:innen im Vorbereitungsdienst sowie Studierende 15,00 EUR (Nachweis beifügen).
Für die Teilnahme an der Tagung wird ein Fortbildungszertifikat ausgestellt.
Die Fortbildung wird ebenfalls bei Fibs registriert.
Die Abendveranstaltung am 11. November 2021 (ab 18:30 Uhr) ist eine öffentliche Veranstaltung.
Für tagungsexterne Gäste wird ein Eintrittsgeld von 5,00 € an der Abendkasse erhoben.
Anmeldung sind bis 8. November 2021 per E-Mail oder auf dem Postweg möglich.
Die Anmeldung kann erst nach Eingang des Tagungsbeitrags auf dem Konto der Akademie berücksichtigt werden (Bankverbindung und Anmeldeformular finden sich in der Programmbroschüre).
Hinweise zum Hygienekonzept
Nach aktuellem Stand gelten folgende Bestimmungen am Veranstaltungsort: Da es sich um eine innenräumliche Veranstaltung handelt, ist von den Teilnehmenden die 3G-Regel einzuhalten, d. h. Zugang haben Geimpfte, Genesene und Personen mit einem aktuellen negativen Coronatest.
Ausgenommen von der 3G-Regel sind Personen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können. Bei Schüler:innen gilt auch der Schülerausweis als Nachweis. Die Einhaltung dieser Vorgaben wird vor Beginn überprüft.
Medizinische Masken sind mitzuführen, aber die Maskenpflicht am Platz entfällt. Mit diesen Vorgaben richten wir uns nach den aktuellen Regeln im Freistaat Bayern, die unter Vorbehalt gelten und deswegen, falls nötig, noch angepasst werden können.
Dies betrifft auch die Anzahl der zugelassenen Teilnehmenden (inklusive Referierende). Aktuell planen wir mit maximal 25 Personen. Sobald diese Zahl erreicht wurde, können wir leider keine weiteren Anmeldungen annehmen.

Foto: Johannes Wanka
Jüdisches Leben in Kinder- und Jugendmedien heute
TAGUNG, 21./22. OKTOBER 2021
Haus der Begegnung (ehem. Synagoge), Ichenhausen
Anlässlich 1700 Jahre jüdischen Lebens in Deutschland veranstalten die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur, der Sankt Michaelsbund und das Schwäbische Literaturschloss Edelstetten eine Tagung, die der Repräsentanz jüdischer Erzählwelten und (nicht‑)jüdischer Künstlerschaft in aktuellen Kinder- und Jugendmedien in Deutschland nachspürt. Dabei wird der Bogen von der historischen Kinder- und Jugendliteratur bis zu Einblicken in Comic, Film und autobiographische Neuerscheinungen gespannt.
Zu Wort kommen Autor:innen wie Eva Lezzi (Berlin), Gila und Tal Pressler (München), Prof. Dr. Michael Wolffsohn (München), Verlegerinnen wie Myriam Halberstam (Berlin), Filmkünstler wie Mickey Paatzsch und Arkadij Khaet (Köln) sowie Expert:innen wie Prof. Dr. Gabriele von Glasenapp (Universität Köln), Dr. Hadassah Stichnothe (Universität Bremen), Dr. Katrin Diehl (Joobox, Brodt-Foundation), Dr. Ingold Zeisberger (Universität Erlangen-Nürnberg), Prof. Dr. Christine Lötscher (Universität Zürich), Prof. Dr. Karin Richter (Universität Erfurt) und Dr. Jana Mikota (Universität Siegen) sowie Politiker wie Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Maier (München).
„Ich freue mich, dass sich eine so vielseitig aufgestellte Interessengemeinschaft im Haus der Begegnung zusammenfindet, um über die so wichtige Entwicklung und Bedeutung jüdischen Alltags in Kinder- und Jugendmedien zu sprechen“, sagt Dr. Claudia Maria Pecher, Präsidentin der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur und Leiterin der Landesfachstelle für Büchereien und Bildung im Sankt Michaelsbund. „Besonders wichtig ist dabei eine gelungene Vielfalt an jüdischer Repräsentanz in Erzähl- und Bildwelt sowie die Bereitstellung, der Einsatz und die Vermittlung geeigneter Medien in Familien, Kindergarten, Schule und Büchereien vor Ort“. Prof. Dr. Klaus Wolf, Vorsitzender des Schwäbischen Literaturschlosses Edelstetten sowie der Synagogenstiftung Ichenhausen, resümiert: „Es ist uns ein Anliegen, den Austausch und die Begegnung von Kreativen, Vermittlern und Experten zu fördern, um auf diese Weise originäres Wissen für das gesellschaftliche Miteinander nutzbar zu machen. Menschen zusammenzubringen, Religions- und Demokratieverstehen zu fördern.“
TAGUNG
Die Tagung findet vom 21. bis 22. Oktober im Haus der Begegnung, der ehemaligen Synagoge Ichenhausen, statt.
Das vollständige Programm der Tagung zum Herunterladen.
Die Tagung bietet die einmalige Gelegenheit, jüdisches Leben in seiner Alltäglichkeit und Besonderheit im Austausch miteinander aus der lebendigen Innenperspektive der Literatur zu erleben und richtet sich an Literaturvermittler:innen, Büchereiteams, Lehrer:innen, Pädagog:innen, Studierende und alle, die sich für Kinder- und Jugendmedien interessieren.
ANMELDUNG
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Anreise und Übernachtung sind eigenständig zu organisieren. Gerne empfehlen wir Ihnen Möglichkeiten für Unterkünfte.
Anmeldungen werden bis zum 15. Oktober per E-Mail an den Sankt Michaelsbund angenommen.
Bitte geben Sie bei der Anmeldung Ihre vollständige Anschrift sowie Telefonnummer und E-Mail-Adresse an.
Es gelten die zum Zeitpunkt der Veranstaltung vorgeschriebenen Regeln der Infektionsschutzmaßnahmenverordnung der Bayerische Staatsregierung. Bitte halten Sie einen Impfnachweis bereit. Dieser wird am Einlass kontrolliert.
Wir weisen darauf hin, dass auf der Tagung Foto- bzw. Videoaufnahmen gemacht werden. Mit der Anmeldung zur Tagung willigen Sie in die mögliche Veröffentlichung von Bildern ein.
BUCHTIPPS
„1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ bedeutet für viele Jüd:innen und Nichtjüd:innen ein von Spannung und Gewalt gegenüber einer Minderheit geprägtes Leben. Auch die Literatur setzt sich mit dem Zusammenleben auseinander und daher war der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur wichtig, nach jüdischen Themen, Inhalten und Autor:innen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur Ausschau zu halten.
Überraschend ist, dass jüdisches Leben vor allem in der Kinder- und Jugendliteratur eine Leerstelle bildet. Es existieren nur wenige Texte und anders, als sonst bei wichtigen Jahrestagen, spielen Darstellungen zu 1700 Jahren jüdischen Lebens in Deutschland kaum eine Rolle. Daher hat die Akademie mit dem Sankt Michaelsbund Neuerscheinungen in einem Flyer gesammelt, die von jüdischer Kultur erzählen und die die Shoah thematisieren. In der Literatur für ältere Leser:innen bietet sich dagegen ein facettenreicheres Bild, Familiengeschichten, Fragen nach Identität und Geschichte werden gekonnt vernetzt. Für die Kinder- und Jugendliteratur wäre es wünschenswert, wenn man mehr Bücher mit jüdischen Kindern und ihrem Alltag hätte und sie so als Akteure der Gegenwart zeigt.
AUSSTELLUNGEN
Begleitend zur Tagung werden im benachbarten Bayerischen Schulmuseum Ichenhausen vom 22. Oktober bis 28. November zwei Ausstellungen zu sehen sein: eine Wanderausstellung auf Roll-Ups zu „100 Jahre jüdische Kinderbuchillustration in Deutschland“ sowie eine Fotoausstellung „Bis gleich, Isaak!“ des Künstlers Noah Cohen, die Impressionen aus dem Alltag von Jüd:innen in Deutschland zeigt.
Ein Klick aufs Bild öffnet die PDFs.
PARTNER:INNEN
Tagung und Ausstellungen werden unterstützt von ALEKI Köln, Ariella-Verlag, Bayerisches Schulmuseum Ichenhausen, Bezirk Schwaben, Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur, Eselsohr – Fachmagazin für Kinder- und Jugendliteratur, Germanistisches Seminar der Universität Siegen, Kurt und Felicitas Viermetz Stiftung, Landesfachstelle für Büchereien und Bildung und Büchereizentrale des Sankt Michaelsbundes und den Diözesanstellen der (Erz-)Bistümer Augsburg, Eichstätt und München und Freising, LEW, Hanns-Seidel-Stiftung, Stadt Ichenhausen, Synagogenstiftung Ichenhausen, Verein Schwäbisches Literaturschloss Edelstetten.


DRIN – VISIONS FOR CHILDREN’S LITERATURE
DIVERSITÄT, REPRÄSENTATION, INKLUSION, NORMKRITIK
DONNERSTAG, 4. JUNI, 13 – 17 UHR (MEZ): WEBKONFERENZ DES GOETHE-INSTITUTS FINNLAND IN KOOPERATION MIT DER DEUTSCHEN AKADEMIE FÜR KINDER- UND JUGENDLITERATUR, DEM SANKT MICHAELSBUND UND DEM FINNLAND-INSTITUT IN DEUTSCHLAND
DIVERSITÄT, REPRÄSENTATION, INKLUSION, NORMKRITIK
Bilder- und Kinderbücher prägen das Weltbild, mit dem wir aufwachsen. Für Kinder ist es wichtig, sich in Geschichten, Illustrationen und Erzählungen wiederzufinden und gleichzeitig die Vielfalt an Lebenswirklichkeiten, die sie umgeben, kennenzulernen. Dennoch bleibt die Frage zu stellen, ob unsere aktuelle Kinderliteratur in Deutschland, Finnland, Schweden oder Großbritannien die Heterogenität unserer Gemeinschaften, in denen wir leben, widerspiegelt oder ob dieser kontinuierliche Zuwachs an Vielfalt für junge Leser:innen doch eher unsichtbar bleibt?
Diskutiert werden muss die Darbietung alternativer Bilder, Stimmen und Lebensformen in Büchern für die Jüngsten. Welche guten Beispiele können wir teilen? Und was können die verschiedenen Akteur:innen auf dem Buchmarkt – Autor:innen, Illustrator:innen, Vermittler:innen, Leser:innen, Verlage, Buchhandel, Büchereien und Schulen – voneinander lernen?
Das Goethe-Institut Finnland hat Ende 2018 das internationale Projekt DRIN eingeleitet, das sich mit der Repräsentation von Kindern in Bilderbüchern auseinandersetzte, die in Nordeuropa und Deutschland produziert werden. Nach einem Seminar in Turku zur Frage, wie Kinderliteratur, die in Kindertagesstätten und Schulen in Finnland gelesen wird, repräsentativer für die Bevölkerung des Landes gestaltet werden könnte, wurde das Projekt Ende 2019 weiter ausgearbeitet. Am Projekt beteiligte Künstler:innen sind EL BOUM, Chantal-Fleur Sandjon und Warda Ahmed.
Neben der weiteren Vernetzung von Akteur:innen und Multiplikator:innen und dem interdisziplinären Wissensaustausch über Landesgrenzen hinaus sind vor allem auch die Buchproduktion, Vermarktungs- und Vermittlungsstrategien weiterführende Ziele des Projekts. Zudem sollen Best Practice-Beispiele aus aller Welt zusammengetragen werden, um ein Archiv zu erstellen, das Anregungen für Übersetzungen in mehrere Sprachen geben und für die vermehrte Erstellung von Büchern, die die Vielfalt unserer Gesellschaften widerspiegeln, werben soll.
WEBKONFERENZ: VISIONS FOR CHILDREN’S LITERATURE
Die Kooperationspartner:innen laden für den 4. Juni, 13 bis 17 Uhr, zu einer Webkonferenz ein; Veranstaltungssprache ist Englisch.
PROGRAMM
- 13:00 Uhr
Introduction of the project by the Goethe-Institut Finnland and welcome by Dr. Claudia Maria Pecher (Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur and Sankt Michaelsbund) and the project creators Chantal-Fleur Sandjon and Jasmina El Bouamraoui - 13:20 Uhr
Keynote Prof. Dr. Maisha Auma (Germany) - 14:00 Uhr
Short lectures à 15 min by: Johanna Lestelä (author, Finland), Dapo Adeola (illustrator, UK), Allen Fatimaharan (illustrator, UK) and Woody Oliphant (librarian, Sweden) – with time for questions - 15:30 Uhr
Exchanging visions - 17:00 Uhr
End of the webmeeting
Anmeldung bis 29. Mai per E-Mail mit Kurzinfos zu Ihrer Person und einigen Zeilen zur Motivation für die Teilnahme. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
EMPFEHLUNGSLISTE „CHILDREN/PEOPLE OF COLOR“
Begleitend zur Webkonferenz haben die Kooperationspartner:innen mit weiteren Partnereinrichtungen eine Auswahl an Büchern in einem Empfehlungsflyer zusammengestellt. Die Bücher sollen dazu anregen, sich mit Children/People of Color in verschiedenen Familienkonstellationen auseinanderzusetzen. Dieses Thema sowie weitere Aspekte von Diversität greift die Akademie auch künftig in ihrer Arbeit auf.
Lektüretipp zum Thema: „Frauengeschichte(n) – Spurensuche einer zukunftweisenden kollektiven Vergangenheit“ (Eselsohr 03/2020, S. 6-7)



Kinderlyrik: Motor des frühkindlichen Sprach- und Bildverstehens
TAGUNG MIT VERLEIHUNG DES JOSEF GUGGENMOS-PREISES 2020
ENTFÄLLT: 26./27. JUNI 2020, SCHWABENAKADEMIE IRSEE
DIE TAGUNG
Aus der Entwicklungspsychologie ist bekannt, dass das Spiel mit Sprache, Lauten und Lyrik einen wichtigen Beitrag zum frühkindlichen Sprach- und Bildverstehen zu leisten vermag. Die zweite Irseer Tagung zur Kinderlyrik widmet sich diesem Thema. Sie geht auf den Beitrag der Kinderlyrik zur sprachlichen Bildung im frühen Kindesalter ein, stellt kindliche Welten in der Kinderlyrik vor, sie fragt danach, warum das Spiel mit der Sprache so gut funktioniert und auf welche Weise das Bildverstehen mit Bilderbüchern zu Kinderreimen gefördert wird.
Vorträge, Workshops, Diskussion, Lesungen, ein lyrischer Guten-Morgen-Gruß, ein literarischer Spaziergang auf den Spuren, die Josef Guggenmos in Irsee hinterlassen hat, und insbesondere die Verleihung des dritten Josef Guggenmos-Preises für Kinderlyrik stehen auf dem Programm.
Es war einmal ein ABC
das ärgerte ein DEFArne Rautenberg, Preisträger 2016
INFORMATIONEN UND ANMELDUNG
Informationen und Anmeldung über die Schwabenakademie Irsee.
DER PREIS
Der Josef Guggenmos-Preis zeichnet Gedichtbände aus, die sich vorrangig an Kinder und Jugendliche richten. Guggenmos hat die deutsche Kinderlyrik nachhaltig beeinflusst, ihr Themenspektrum und ihre Ausdrucksmöglichkeiten verändert und entscheidend erweitert. Mit dem Preis können Einzelausgaben von Gedichten für Kinder und Jugendliche ausgezeichnet werden, ferner Bilderbücher, denen ein Kindergedicht zugrunde liegt, oder Anthologien, die in ihrer Konzeption neue Perspektiven erschließen und Maßstäbe setzen. Darin eingeschlossen sind Übersetzungen aus anderen Sprachen.
Ein wesentliches Ziel des Preises ist es, alle Aktivisten des Literaturbetriebs zu ermutigen, sich vermehrt mit Gedichten für Kinder und Jugendliche zu beschäftigen: Autoren, Verleger, Lektoren, Buchhändler, Bibliothekare, Lehrer und – eigentlich an erster Stelle – Eltern mit ihren Kindern.
Der Preis wurde erstmals 2016 an Arne Rautenberg verliehen. Die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur lobt den mit 3.000 Euro dotierten Josef Guggenmos-Preis in zweijährigem Turnus aus. An der Ausschreibung konnten sich Verlage oder Autoren mit Büchern der Erscheinungsjahrgänge 2019 und 2020 beteiligen. Einsendeschluss war der 31. Oktober 2019.






„DAS RUNDE MUSS INS ECKIGE“
FUSSBALL IN DER DEUTSCHEN KINDER- UND JUGENDLITERATUR
KOOPERATIONSTAGUNG DER DEUTSCHEN AKADEMIE FÜR KINDER- UND JUGENDLITERATUR UND DES INSTITUTS FÜR JUGENDBUCHFORSCHUNG, FRANKFURT AM MAIN, MIT DER SCHWABENAKADEMIE IRSEE
31. JANUAR BIS 2. FEBRUAR 2020
FUSSBALL IN DER DEUTSCHEN KINDER- UND JUGENDLITERATUR
Das Fußballspiel hat sich seit der Weimarer Republik zu einem Unterhaltungs- und Freizeitsektor entwickelt, der Menschen jedweder beruflichen, gesellschaftlichen und kulturellen Herkunft fasziniert. Das Spiel mit dem runden Leder wird in den Künsten und Medien breit rezipiert, auch in der Kinder- und Jugendliteratur.
Die Tagung beabsichtigt eine Standortbestimmung. Sie richtet das Hauptaugenmerk auf den Kinder- und Jugendbuchmarkt seit der Weimarer Republik, mit Schwerpunktsetzung auf der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Genreübergreifend wird der Frage nachgegangen, wie die deutsche Kinder- und Jugendliteratur die Kulturgeschichte des Fußballsports reflektiert und verarbeitet.
Der Einstieg ins Thema erfolgt über die Beschäftigung mit Fußball als populärkulturelles Phänomen und das Zusammenspiel von Fußball, Kinder- und Jugendliteratur und Leseförderung (beispielsweise der „Lese-Kicker“ als Auszeichnung für das beste Fußball-Kinderbuch der LitCam oder der „Lese-Kick in Bayern“ der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur). Der Schwerpunkt der Tagung liegt auf der Betrachtung des literarischen Zusammenspiels von Fußball und Kinderliteratur: Der Bogen wird geschlagen von „Klassikern“ kinderliterarischer Fußballbücher über Fußball als Thema von Bilder- und Erstlesebüchern, (Fach-)zeitschriften oder Filmen und Serien bis zur Fußballlyrik.
Die Tagung soll Anlass für Austausch und Begegnung von Lehrerinnen und Lehrern, Literaturvermittlerinnen und -vermittlern, Studierenden sowie Freunden der Kinder- und Jugendliteratur und des Fußballs sein.
INFORMATIONEN UND ANMELDUNG
Hier können Sie das vollständige Programm (PDF) herunterladen, die Anmeldung erfolgt online über die Schwabenakademie Irsee.
Die Fortbildung ist bei FIBS registriert.

Titelbild des Programmfaltblatts: Foto aus Mardin, Türkei, Fotograf: Nevit Dilmen, Quelle: Wikimedia


Institut für Jugendbuchforschung

30 JAHRE NACH DER „WENDE“
KINDER- UND JUGENDLITERATUR IM
BILDUNGSKONTEXT ZWISCHEN ÄSTHETISCHER WELT, ERINNERUNGSKULTUR UND GESCHICHTSBEWUSSTSEIN
23./24. MAI 2019 IM SCHELFENHAUS, VOLKACH
In Kooperation mit der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit
BILDUNGSKONTEXT ZWISCHEN ÄSTHETISCHER WELT, ERINNERUNGSKULTUR UND GESCHICHTSBEWUSSTSEIN
2019 jährt sich der Fall der Mauer zum dreißigsten Mal. Dies soll nicht nur Anlass sein, über Darstellungen der sogenannten „Wende“ in kinder- und jugendliterarischen Texten oder Schulbüchern der letzten dreißig Jahre nachzudenken, sondern auch zu einem differenzierten Umgang mit dem einmaligen literarisch-künstlerischen Erbe aus dem Osten in Gesamtdeutschland einladen.
Neben Fachleuten aus der Kinder- und Jugendbuchforschung, Literatur- und Geschichtsdidaktik kommen Autorinnen und Autoren, Künstlerinnen und Künstler, Verlags- und Buchhandelsexpertinnen und -experten in Kurzvorträgen, Workshop-Panels und Podiumsrunden zu Wort. Die literarisch-kulturellen Befunde werden dabei im Kontext des gesellschafts- und bildungspolitischen Diskurses in Deutschland betrachtet.
Die Tagung ist als Fortbildungsangebot für Lehrerinnen und Lehrer bei Fibs registriert. Sie eignet sich für Literatur- und Kulturvermittlerinnen und -vermittler, Studierende der Germanistik und Geschichte sowie alle Literatur- und Geschichtsfreunde und -freundinnen.
Hier können Sie das aktuelle ausführliche Programm herunterladen. Es wird um Anmeldung per Briefpost oder E-Mail an die Geschäftsstelle der Akademie bis spätestens 20. Mai 2019 gebeten. Bitte berücksichtigen Sie die notwendigen Angaben für die Anmeldung und geben Sie unbedingt an, welchen Workshop Sie gerne besuchen möchten.
Pressemitteilung: 30 JAHRE NACH DER „WENDE“
Tagungsbericht und Impressionen
Die Tagung ist eine Kooperationsveranstaltung der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit und der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur.

